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Eve - Das brennende Leben

Eve - Das brennende Leben

Titel: Eve - Das brennende Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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und spähte hindurch. Dahinter lag reichlich Geröll, aber er glaubte, dass er sein Team neben einer Gruppe Guristas ausmachen konnte. Einige der Guristas arbeiteten hart. Drem sah aber, dass sie nicht durchkamen.
    »So wird das nichts«, sagte er. »Wir müssen mit der Mission weitermachen!«
    Yaman mischte sich ein. »Wir lassen dich nicht hier, du Idiot!«
    Die Gurista-Mannschaft stellte ihre Arbeit ein. Eine unbekannte Stimme sagte: »Erlauben Sie. Mein Name ist Jeren Khal. Ich bin der Führer des ortsansässigen Teams. Wie Sie bereits wissen, haben wir Schwierigkeiten, zu Ihnen durchzudringen.«
    »Nett, Sie kennenzulernen, Jeren«, sagte Drem in seinen Helm. Er bemühte sich, seinen Tonfall möglichst heiter zu halten. »Haben Sie einen Plan B für uns?«
    »Den habe ich tatsächlich. Ich habe einen Experten hergerufen, der in einem anderen Sektor unserer Station gearbeitet hat. Ich sehe, er kommt gerade an. Seine Name ist auch Jeren, aber er hört auf Demo.«
    »Wie in ›demolieren‹?«, fragte Drem.
    »So ist es. Ich würde dem Mann blindlings mein Leben anvertrauen und hoffe, Sie können das auch.«

    Demo kam heran und stellte sich vor. Drem sah ihn durch sein Guckloch näher kommen: ein großer Mann, dessen Alter irgendwo zwischen Drem und Ortag lag. Er schritt entschlossen, aber vorsichtig aus. Ihm folgten drei jüngere Assistenten.
    »Können Sie mich hier rausholen, Demo?«, fragte Drem.
    »Nun, Sir …«
    Yaman unterbrach sie. »Mann, mir gefällt das hier nicht. Ich will ja keinem auf den Schlips treten, aber es ist ziemlich offensichtlich, dass wir Spezialwerkzeug brauchen, um dich da rauszuholen. Dabei muss der Rest der Trümmer gestützt werden, damit sie nicht runterfallen, während wir arbeiten. Ich glaube nicht, dass es uns helfen wird, den Scheiß hier in die Luft zu jagen.«
    »Demo, was sagen Sie dazu?«, fragte Drem.
    »Nun, Sir, wir können das so machen. Das wird ziemlich lange dauern, weil wir das Nötige nicht verfügbar haben.«
    »Oder …?«
    »Oder ich kann es in weit kürzerer Zeit hinbekommen, ohne dass etwas zusammenbricht.«
    Drem zuckte mit den Schultern und bemerkte, dass er nun doch Schmerzen hatte. Bis jetzt hatte das Adrenalin ihn aufrecht gehalten. Davon war immer noch einiges in seinem Blutkreislauf, aber es würde nicht mehr lange dauern, bis er sich so fühlte, als ob ihm die halbe Kolonie auf den Kopf gefallen war.
    »Tun Sie’s«, sagte er.
    Yaman sagte: »Mann, bist du wirklich sicher …«
    »Tun Sie’s!«, brüllte er. »Hier drin könnten Leute sterben!«
    Yaman starrte ihn durch die Trümmerbarriere an, warf dann die Hände in die Luft und sagte: »Also bitte! Der Irre hat gesprochen! Jagen Sie ihn in die Luft, wenn er es unbedingt will!«
    Demo begab sich in Position und begann, Kabel zu verlegen. Sein Team starrte derweil immer wieder in Drems Richtung und flüsterte untereinander. Plötzlich wurde Drem klar, dass
sie ihn kannten, obwohl er sich recht sicher war, diesen Leuten nie begegnet zu sein. Er öffnete einen privaten Kanal zu dem älteren Mann, der jetzt die Kabel mit Sprengstoff verband, und fragte ihn leise, ob er sein Team schon einmal getroffen hatte.
    »Wir alle kennen Sie, Sir«, entgegnete der Abbruchspezialist leise. Dabei warf er Drem einen respektvollen Blick zu, den dieser von einem Mann mit durchdringendem Blick und Brandnarben auf den Händen nicht erwartet hätte.
    Drem hatte seit dem Einsturz nichts von Verena gehört. Das Gefühl von Niedergeschlagenheit vermischt mit einem Schuss Panik stieg in ihm auf. Dabei beobachtete er Demo, der alles verkabelte. Seine Handbewegungen erschienen dabei viel zu schnell und beiläufig für jemanden, der mit hochexplosiven Sprengstoffen hantierte. Drem konnte sich nicht verkneifen zu fragen: »Sind Sie sicher, dass Sie wissen, was Sie tun?«
    Der Mann grinste ihn an. Dabei hielten seine Hände nicht einen Moment still. »Ich habe für die Caldari gearbeitet. Zehn Jahre lang Abrissarbeiten. So viel Berufserfahrung findet man nur selten in New Eden.«
    »Was ist passiert?«
    »Die Guristas zahlen besser. Außerdem hat der Boss mit meiner Frau geschlafen.«
    »Im Ernst?«
    »Ja.«
    »Wo ist er jetzt?«
    Der Mann inspizierte seine Kabelanordnung und die Bildschirme, die er angeschlossen hatte. »Och, an ungefähr zehn verschiedenen Orten.«
    Sogar in der Abgeschlossenheit seines Helms achtete Drem sorgfältig darauf, keine Miene zu verziehen. »Und die Frau?«
    Demo nickte seiner Mannschaft zu. Eine sehr

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