Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eve - Das brennende Leben

Eve - Das brennende Leben

Titel: Eve - Das brennende Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
Vom Netzwerk:
attraktive Frau, die offensichtlich ein paar Jahre jünger war als der Sprengstoffexperte, lächelte schüchtern. »Hallo«, sagte sie.

    Drem lächelte leicht verstört zurück. Er sprach die Gruppe an: »Hört mal, wenn wir das hier im Griff haben, solltet ihr ein wenig zurückbleiben. Es könnte Dinge geben, die ihr nicht unbedingt sehen wollt.« Er hoffte, dass sein zermatschter Körper nicht zu diesen Dingen gehörte.
    »Wir sind so weit, Sir«, sagte Demo.
    »Sind Sie si …« Weiter kam Drem nicht. Erneut traf ihn eine Druckwelle. Dann wurde es still und dunkel.
    Dieses Mal träumte er ein bisschen, bevor die Stimmen ihn aus der Tiefe zurückholten. Dort waren Menschen, die er gekannt hatte und alte, längst untergegangene Stätten … und seltsame Stimmen, die ihn durch den Nebel riefen.
    »Komm schon. Lass mal ein bisschen Bewegung sehen, mein Sohn.«
    Drem hob den Kopf. Alles war jetzt so viel heller. Er lag auf dem Bauch und war von Füßen umgeben; er rollte sich auf den Rücken – seine Muskeln ließen ihn wissen, dass sie das später auf die Rechnung setzen würden – und sah hoch. Ein halbes Dutzend Gesichter starrte besorgt auf ihn hinunter.
    »Gott, ihr seid wunderschön, Leute. Nur du nicht, Yaman.«
    »Ich scheiß auch auf dich, Mann.«
    Die Leute halfen ihm hoch. Erst dann bemerkte er das Kasino hinter ihnen. Es stand immer noch und war offen. Das Erste, was er sagte, war: »Ich werde da wieder reingehen. Und wenn irgendjemand den Mund aufmacht, um etwas Gegenteiliges zu sagen, Yaman, dann sollte er einen verdammt guten Grund dafür haben, das Leben anderer Leute aufs Spiel zu setzen. «
    Yaman zuckte mit den Schultern und grinste. »Ich wusste, dass du verrückt bist.«
    Er sah Verena an, die lächelte und schwieg. »Verstehst du mich?«, fragte er.
    »Dieser Punkt geht an dich«, sagte sie, »ich bin dabei.«

    Er runzelte die Stirn, zuckte mit den Schultern und wandte sich dann an Demo. »Ich kann Ihnen gar nicht genug danken.«
    Der Mann nickte höflich und sagte: »Sie waren gerade noch verschüttet, und jetzt gehen Sie da wieder rein für unsere Leute. Mann, ich würde sagen, Sie haben die Rechnung mehr als ausgeglichen.«
    Drem lächelte. Dann sagte er zu ihm und seinem Team: »Übrigens, ich meinte es so, als ich sagte, Sie sollen uns nicht folgen. Bleiben Sie hier draußen. Diese Sachen hinterlassen Narben. «
    Sie nahmen es hin, aber Drem wusste, dass sie ihm nicht glaubten.
    Das Team erledigte seine Arbeit und schaffte es schließlich wohlbehalten bis nach innen – nur, um eine Gruppe Menschen in Todesstille vorzufinden.
    Es waren Dutzende. Die Luft war warm und stank. Eine Lampe flackerte noch an der Decke und neigte sich zu einer der zerstörten Wände hin.
    Die Leichen lagen in einem Raum, der jetzt viel zu groß für sie erschien, als ob ihre physischen Überreste nach dem Übergang vom Leben zum Tod zusammengefallen waren. Die Fliegen waren bereits so vollgefressen, dass sie sich nicht mehr von dem Fleisch wegrührten.
    Drem und sein Team ließen sich nicht aus der Fassung bringen. Er und Verena scannten schnell alles auf Lebenszeichen ab und schickten Spähdrohnen aus, um in den Rissen zu suchen. Yaman und Ortag taten ihr Bestes, um die Guristas von ihren ums Leben gekommenen Fraktionsfreunden fernzuhalten.
    Nachdem alle Scans ergebnislos geblieben waren, komplimentierten sie alle hinaus. Doch sie konnten nicht verhindern, dass einige der anwesenden Mannschaftsmitglieder hereinkamen und das Schlachtfeld mit eigenen Augen sahen. Das
Letzte, was Drem von dem Abbruchspezialisten sah, war, wie er mit seinen Leuten kalkweiß und steifbeinig hinausstakste. Demo fluchte und spuckte geschockt aus.
    Zum Glück verlief der Rest der Mission erfolgreicher und sie konnten unzählige Leben retten. In den Momenten, in denen Drem seine Gedanken nicht unter Kontrolle hatte, machte er sich mehr Sorgen um das Wohlergehen von Demo und seiner Mannschaft – und darum, dass alle ihn scheinbar kannten –, als um das Blutbad, das sie im Kasino vorgefunden hatten. Das gefiel ihm. Er fand, dass die Lebenden mehr Aufmerksamkeit verdienten als die Toten.
    Als sie fertig waren und auch den letzten Lebenden gefunden hatten, kehrten Drem und sein Team für die Abschlussbesprechung auf die Basis zurück. Dort waren die Überlebenden, die sich bewegen konnten und bei Bewusstsein waren, aus ihren Betten gekrochen und feierten. Das Team hatte kaum Zeit, sich umzuziehen, da wurde es schon von einer Prozession

Weitere Kostenlose Bücher