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Evelyns Fall - ein Mira-Valensky-Krimi

Evelyns Fall - ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Evelyns Fall - ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wien/Bozen Folio Verlag
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linken Seite eine elegante Limousine in einem seltsam matt glänzenden Schwarz. Mir wird klar: Das ist der Maybach. Und es scheint sich um Toblers private Garage zu handeln.
    Der Autohändler holt einen Schlüssel aus seiner Hosentasche, drückt auf einen Knopf. Ein sattes „Plop“ beim Maybach. Er öffnet die beiden hinteren Türen. „Ich Evelyn etwas stehlen …“, murmelt er und schüttelt den Kopf. „Setzt euch rein, kommt schon!“
    Ich weiß nicht ganz, was das soll, setze mich langsam, die Füße nach draußen, auf den Ledersitz.
    Vesna hat schon im Auto Platz genommen und sieht sich interessiert um. Edles Holz und Leder.
    „Da“, sagt Tobler und zeigt auf die in die Rückseite der Vordersitze eingelassenen Bildschirme. „Video. Und Fernsehen. Und Computerbildschirm.“
    Ich nicke. Was soll ich auch sonst tun? Was will er? Uns das Auto verkaufen? Hach, ich hab gerade leider ein bisschen zu wenig Geld auf der Seite, mein Herr.
    „Und da.“ Er drückt auf einen Knopf. Lautlos gleitet zwischen Vesna und mir aus der Rücklehne ein edles Abstelltischchen mit polierter Holzoberfläche.
    Tobler greift über mich in die Vertiefung hinter dem Abstelltischchen. Er zieht eine silberne Sektflöte heraus. „Kühlschrank ist auch eingebaut.“
    Vesna nickt.
    Tobler klopft gegen die Türverkleidung, öffnet ein weiteres Fach. „Mobiltelefon. Natürlich für alle Netze. Und Satellitentelefon. Falls alle Netze zusammenbrechen.“
    Vesna holt das andere Sektglas heraus. Sie schlägt die Beine übereinander. Dafür ist hier mehr als genug Platz. „Will ich ihn trotzdem nicht nehmen. Mir gefallen silberne Sektgläser nicht. Irgendwie billig.“
    Tobler starrt sie an, dann beginnt er wieder zu lachen. „Wisst ihr, dass ich genau das dem Importeur gesagt habe? Und Champagnerkelche aus Kristallglas bestellt habe? Und ein Glas, aus dem man Cola trinken kann. Er hat es in zwei Monaten nicht geschafft, sie zu liefern.“
    Er deutet in die Richtung seiner Ausstellungsräume. „Das würde bei mir nicht passieren. Deswegen ist mein Umsatz auch deutlich höher.“ Er wird wieder ernst. „Was ich euch damit zeigen will: Ich hab genug Geld. Mehr als genug. Ich wollte Evelyn Geld geben und jede andere Form der Unterstützung.“
    „Machst du so etwas öfter, du hast nicht so viel Geld“, sagt Vesna und steigt aus.
    Tobler schließt die Tür hinter ihr. „Da ist schon was dran.“
    Vesna sieht hinüber zum roten Cabrio. „Ich gebe zu, das gefällt mir besser.“
    „Es gehört meiner Exfrau. Sie hat es sich nie abgeholt. Es war der Grund für eine unserer letzten Auseinandersetzungen. Ich hab es ihr zum Geburtstag geschenkt. Ich gebe zu, es ist nicht besonders leistungsstark und auch nicht besonders teuer, aber es hat mir sehr gut gefallen. Sie war wütend. Sie hat gesagt, dass rundherum die tollsten Autos stehen und sie werde mit einem solchen Ding abgespeist. Na ja. Jetzt steht es seit fast zwei Jahren da. Ich werde es ihr irgendwann einmal vor die Tür stellen. Ich brauche den Platz.“
    „Wie hast du uns auf dem Gelände entdeckt?“, fragt Vesna und tätschelt die weißen Lederbezüge des Cabrio.
    „Wärmebildkameras. Man sieht sie kaum. Sie sind im Bohrturm eingebaut. Ich bin ja nicht verrückt, dass ich das ganze Gelände unüberwacht lasse. Wenn die Kameras etwas Besonderes empfangen, senden sie akustische Signale. Falls die Securityleute schlafen.“
    „Die beiden …“, sage ich, „waren das die Gleichen, die vorher Oskar …“
    „Oh“, erwidert Tobler. „Ist er übrigens wirklich Anwalt?“
    Ich nicke. „Wirtschaftsanwalt. Ein ziemlich bekannter sogar.“
    „Aber wenn er sich auf solche Spielchen einlässt …“, murmelt Tobler. „Ich habe eben gelernt, mich zu wehren.“
    „Er hat es gut verkraftet“, sagt Vesna ganz cool, so als ob mein Oskar jeden Abend herumziehen und Kinnhaken einstecken würde. „Wir wollten nur wissen, wie es um deine Finanzen steht.“
    „Dass jemand wie er dabei mitmacht …“ Der Autohändler schüttelt den Kopf.
    „Ist nicht so abgebrüht wie du“, sagt Vesna. „Wenn Mira schön bittet … Und er hat ja nicht gewusst, wie das ausgeht. Du kaufst wirklich kein Auto auf Kredit?“
    „Ihr habt übers Telefon mitgehört, nicht wahr?“
    Ich nicke. Ich bin müde. Mein linker Arm schmerzt. Auch wenn Tobler jetzt wieder ganz auf charmanter Gastgeber macht: Er hat uns hier äußerst uncharmant hereinschleifen lassen. Ist er wirklich der good guy, der durch eigene

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