Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Everlasting

Everlasting

Titel: Everlasting Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly-Jane Rahlens
Vom Netzwerk:
ihn Zelle für Zelle kopiert», machte Finn weiter. «Du hast ihn transportiert, teleportiert, ihn in einer anderen Zeit Zelle für Zelle rekonstruiert   –»
    «Finn», sagte Rouge, «möchtest du wissen, wie wir das gemacht haben? Es ist nämlich nicht ganz so, wie   –»
    «Nein!», sagte er und sprang auf. «Nein! Dieser Mannwill es nicht wissen! Es ist ihm zu kompliziert. Und viel zu unheimlich.» Er fing an, im Raum auf und ab zu tigern.
    «Das können wir nicht bestreiten», sagte der Professor. «Es ist wirklich kompliziert. Und unheimlich.»
    Sriwanichpoom war dabei, Champagner in die Gläser zu gießen, aber jetzt blickte er kurz auf. «Wo bleibt Ihr Sinn für Abenteuer, junger Mann? Ihr, nennen wir es ‹poetisches Wesen› hat uns zu der Annahme verleitet, Sie hätten ein bisschen mehr Pep. Haben Sie nicht selbst bei Ihrer ersten Einweisung in ‹Projekt Zeit› gesagt: ‹Warum sollen wir eigentlich kein Risiko eingehen?› Sagten Sie nicht: ‹Schließlich spielen wir solche Spiele, damit wir auch Gefahren erleben›? Sagten Sie nicht: ‹Darin liegt doch der eigentliche Reiz›?»
    «Aber das ist kein Spiel. Das ganze Gerede über das Spiel war   …
baloney

    «Baloney
?
», echote Sriwanichpoom. Das Wort war ihm offensichtlich fremd.
    «Sie waren hinterlistig!», sagte Finn. «Dieser Mann fühlt sich hintergangen!»
    «Das tut uns leid», sagte der Professor, und es klang aufrichtig. «Vielleicht hätten wir Ihnen von Anfang an reinen Wein einschenken sollen. Aber man kann nie wissen. Im Nachhinein ist man immer klüger.» Er suchte nach Worten. «Das Problem ist, manche Menschen sprechen nicht gut auf das Zeitreisen an, vor allem wenn sie wissen, dass sie zeitreisen. Sie denken zu viel drüber nach. Sie kommen seltsam durcheinander zurück und sind nervös. Oder sie bekommen Kopfschmerzen, Magenprobleme, Gelenkschmerzen, nichts Besorgniserregendes, aber es behindert unsere Forschung und führt zu unnötigen Verzögerungen. Deshalb ist es manchmal besser, sie im Unklaren zu lassen.»Der Professor kramte ein zerknittertes Taschentuch hervor und wischte sich damit über die Stirn. «Wir wollten uns erst vergewissern, dass wir auf dem richtigen Weg sind, ehe wir Sie einweihen. Wir wollten uns keine Optionen verbauen. Und wir wollten Ihnen keine Angst machen.»
    Sriwanichpoom reichte die Champagnergläser herum. «Und auch nicht zu früh Ihre Begeisterung wecken», sagte er. «Warum für etwas Begeisterung wecken, was sich möglicherweise als Fehlschlag erweisen würde?»
    Finn schaute Doc-Doc verdutzt an.
    «Die meisten jungen Männer in Ihrem Alter wären Feuer und Flamme, wenn sie die Gelegenheit zum Reisen durch die Zeit bekämen», sagte Sriwanichpoom. «Offen gestanden, es ist uns unbegreiflich, warum das bei Ihnen nicht so ist.»
    Finn, der noch immer auf und ab geschritten war, blieb stehen. Sie hatten recht. Die meisten jungen Männer würden mit Begeisterung zeitreisen. Zugegeben, es war eine relativ schmerzlose Erfahrung gewesen, sogar vergnüglich und noch dazu sehr lehrreich. Aber darum ging es doch nicht, oder? Die ganze Angelegenheit hatte bei ihm ein ungutes Gefühl hinterlassen. Sie war durchsetzt mit Widersprüchen. Es gab so viele offene Fragen.
    «Aber», fuhr Rirkrit Sriwanichpoom fort, «wir haben gut daran getan, unsere Optionen offenzuhalten. Sie sind der Aufgabe anscheinend doch nicht gewachsen.»
    Das saß.
    Rouge warf Sriwanichpoom einen vorwurfsvollen Blick zu.
    Sriwanichpoom tat so, als bemerke er das nicht, und hob schwungvoll sein Glas, um einen Toast auszusprechen.Etwas Champagner schwappte über und spritzte auf das Tagebuch. Finn hechtete zu seinem Schreibtisch, wobei er seinen Sessel umstieß, riss eine Schublade auf, grabschte nach einem Lappen und tupfte hastig das Tagebuch trocken. Es war plötzlich so still im Raum, dass man das Sprudeln der Champagnerperlen in den Gläsern hören konnten.
    «Was ist denn eigentlich mit dem Tagebuch?», wollte Finn wissen. «Wussten Sie, dass das Mädchen über unsere Begegnung geschrieben hat?»
    «Wir haben es   … vermutet», sagte der Professor. «Als wir hörten, dass Sie ihr in dieser Buchhandlung über den Weg gelaufen sind, dachten wir uns, dass das passieren könnte. Was sollen wir dazu sagen? Es war Zufall. Schicksal. Solche Dinge passieren eben. Schuld daran ist die Buchhandlung Dusenhuber.»
    «Dusenhuber?»
    «Tja. Wer so einen sonderbaren Namen hat», sagte Dr.   Dr.   Rirkrit Sriwanichpoom, «dem kann man

Weitere Kostenlose Bücher