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Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig

Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig

Titel: Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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entsteht. Ein Anblick, den ich Jude vermitteln will, und dazu gibt es nur eine Art. »Mach die Augen zu«, sage ich, beeindruckt von der Geschwindigkeit, mit der er gehorcht. »Und jetzt öffne deinen Geist.« Ich lege die Hände auf beide Seiten seines Gesichts, umspanne seine scharf hervortretenden Wangenknochen, die jetzt, mit dem geschorenen Schädel, noch markanter wirken, suche mit den Fingerspitzen die leichte Innenkurve seiner Schläfen und drücke leicht dagegen. Dann projiziere ich die ganze herrlich strahlende Szene aus meinem Kopf in seinen und zeige ihm den Baum so, wie ich ihn in Erinnerung habe, in all seiner Fülle und Pracht.
    »Wow«, sagt er mit einer Stimme wie ein Seufzen. »Das muss ja … echt was gewesen sein.« Er sieht mich mit durchdringendem Blick an.

    Ich nicke und beginne langsam die Hände von seinem Gesicht zu nehmen, woraufhin er seine Hände fest daraufpresst und mich nicht weglässt.
    »Ich muss gehen.« Ich versuche mich loszumachen, was lediglich dazu führt, dass er mich noch fester umfasst und vor sich fixiert.
    »Ever …« Seine Stimme ist belegt, rau, ein Tonfall, den ich gut kenne.
    Ich sehe ihn an und registriere seine frischgewaschenen Sachen, das T-Shirt und die Jeans, den Duft nach Seife, frischer Luft und Meer, den seine Haut ausstrahlt – und ich weiß, dass er sich die Mühe wegen Honor gemacht hat, nicht meinetwegen.
    »Jude, bist du glücklich?«, frage ich und hoffe inständig, dass er das ist, dass der Nachtstern, den ich gemacht habe, meinen Wunsch in Erfüllung hat gehen lassen, oder es zumindest bald tun wird.
    Er sieht mich nachdenklich an, und zwar so lange, dass ich schon glaube, er wird nicht mehr antworten, als er schließlich die Hände fallen lässt und sie tief in den Hosentaschen vergräbt. »Ich arbeite daran«, sagt er achselzuckend. »Mit der Zeit komme ich dem immer näher. Und du?«
    Ich will schon eine lässige Antwort von mir geben, eine von der Art, wie man sie vor sich hin plappert, wenn einen jemand fragt, wie es einem geht, und man sowieso schon weiß, dass der andere gar nicht mehr hinhört. Doch dann überlege ich es mir schlagartig anders. Jude hat ehrlich geantwortet, also bin ich ihm zumindest auch eine ehrliche Antwort schuldig. Es dauert allerdings einen Augenblick, bis mir einfällt, wie diese Antwort lauten könnte. Ich hatte gar nicht richtig über den Stand meines persönlichen Glücks nachgedacht – oder jedenfalls schon lange nicht mehr.

    Mal sehen. Ich habe jede Prüfung auf meiner Reise bestanden und meine Bestimmung erfüllt, womit ich mich im wahrsten Sinne des Wortes selbst verwirklicht habe, doch auch nach alldem fehlt noch eine Sache ganz eklatant. Oder vielmehr zwei Sachen – eine riesige und eine etwas weniger riesige. Doch wenn ich von hier weg bin, werde ich mich auch diesen beiden Dingen stellen.
    »Mir geht’s genauso«, sage ich schließlich. »Ich arbeite auch noch daran. Aber ich glaube, ich mache gute Fortschritte, also ich komme jedenfalls ziemlich nah ran.«
    Ich will mich gerade umdrehen und wieder in mein Auto steigen, als er mich zurückzieht. »Hey, Ever …«
    Ich sehe ihn an.
    »Nur damit du’s weißt, du bist komplett auf dem falschen Dampfer.«
    Ich kneife die Augen zusammen und habe keine Ahnung, was er meint.
    »Das war es nicht, was ich die ganzen Leben getan habe – oder zumindest nur zum Teil. Der andere Grund, warum ich dich von Damen ferngehalten habe, war, dass ich dich ganz für mich allein haben wollte. Will ich immer noch.« Er versucht ein Lachen, doch es ist keines von der lustigen Sorte. Dafür ist es viel zu resigniert. »Weißt du noch, was du zu mir gesagt hast, als wir uns das erste Mal begegnet sind?«
    Ich blinzele. Damals hab ich eine ganze Menge Dinge gesagt. Ja, ich habe ihm sogar großspurig aus der Hand gelesen und ihm alles über seine Vergangenheit erzählt – oder zumindest über seine jüngste Vergangenheit.
    »Du hast mir gesagt, dass ich ein Problem damit habe, mich immer wieder in die falschen Mädchen zu verlieben.«
    Ach ja. Das.

    »Du hast sogar Recht gehabt.« Erneut kommt dieses Lachen, diesmal etwas leichter, heiterer und deutet auf die Verheißung besserer Zeiten in der Zukunft hin. »Du wusstest nicht, dass es nur um ein ganz spezielles Mädchen geht – immer wieder dasselbe Mädchen. Du konntest nicht wissen, dass du die Eine warst.«
    In meiner Magengrube bildet sich ein komischer Klumpen.
    »Es ging immer nur um dich.« Er wirft mir ein wehmütiges

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