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Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig

Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig

Titel: Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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Lächeln zu.
    Ich rücke näher an mein Auto heran und habe keine Ahnung, was ich tun oder sagen soll, aber das ist okay, weil er die Verlegenheit für mich mit übernimmt.
    »Und, was hältst du von Honor?«, fragt er.
    Unsere Blicke treffen sich, bis ich in der Lage bin, etwas zu sagen. »Im Ernst?«
    Er nickt und fährt sich mit der gleichen Geste über den Kopf, wie er es früher tat, als sein Haar lang und lockig war, doch jetzt gibt es nicht mehr viel, woran er sich festhalten könnte, und so lässt er den Arm wieder fallen. »Was hast du mir damals gesagt? Wenn ich dumm genug bin zu fragen, dann bist du dumm genug zu antworten?« Er lacht kurz auf. »Ja gut, was soll’s. Und jetzt schieß los. Was hältst du von Honor? Oder vielmehr was siehst du in unserer Zukunft? Haben wir überhaupt eine?«
    Er hält mir seine Hand hin und will, dass ich sie nehme und ihm alles sage, was ich sehe. Und ich stehe vor ihm und weiß, ich brauche nur meinen psychischen Schutzschild herunterzufahren, einen Finger auf seine Haut zu drücken, und schon wird alles enthüllt, was er wissen möchte, einschließlich der Dinge, die er höchstwahrscheinlich lieber doch nicht wissen will.

    Ich gehe ein Stück weiter auf ihn zu und will schon beginnen, als mir einfällt, was Damen einst gesagt hat. Und so beschließe ich, stattdessen Damen zu zitieren.
    »Das Leben ist keine Prüfung mit Hilfsmitteln«, erwidere ich, steige in mein Auto und fahre davon.

SECHSUNDDREISSIG
    A ls Nächstes fahre ich zu Sabine.
    Da wir Sonntagnachmittag haben, stehen die Chancen gut, dass ich sie zuhause antreffe.
    Vielleicht sogar zuhause mit Mr. Muñoz.
    Je näher ich ihrer Straße komme, desto mehr hoffe ich darauf, dass Mr. Muñoz da ist, wenn auch nur deshalb, weil er auf meiner Seite zu stehen scheint – zumindest vorwiegend. Was bedeutet, dass er im Stande sein könnte, mir dabei zu helfen, sie von der Wahrheit zu überzeugen.
    Der verblüffenden, aufrüttelnden, umwälzenden Wahrheit, die beweist, dass alles, was sie so vehement leugnet, tatsächlich wahr ist.
    Die Wahrheit, die sie bestimmt nach Leibeskräften abstreiten wird, ganz egal, wie viele Beweise ich ihr auch vorlege.
    Und obwohl ich absolut bereit bin, sämtliche Register zu ziehen und alles Nötige zu tun, um sie zu überzeugen – obwohl ich eigentlich weiß, dass es dazu mindestens einen Richter, zwölf handverlesene Geschworene und vielleicht zur Sicherheit noch ein paar Ersatzleute obendrauf braucht –, wäre es trotzdem gut, Mr. Muñoz dabeizuhaben, der meine Argumentation unterstützt.
    Ihr wisst schon, zwei gegen einen.
    Macht durch Überzahl.
    Die Art von Situation.

    Am Tor angelangt, bekomme ich auf der Stelle ein noch schlechteres Gewissen wegen meiner überlangen Abwesenheit, als ich bemerke, wie die Securityfrau mich ansieht, ja mich unverhohlen angafft und regelrecht zusammenzuckt, ehe sie mich hineinwinkt. Und als ich in die Einfahrt biege und sehe, wie sich der Garten verändert hat, der nach einer Jahreszeit, die ich komplett verpasst habe, in eine neue übergegangen ist, die ich hoffentlich noch zur Gänze hier genießen kann, nehmen die Schuldgefühle überhand.
    Doch das ist noch gar nichts im Vergleich dazu, wie mir zu Mute ist, als ich an der Tür stehe und verfolge, wie Sabines Gesichtszüge eine Reihe fast comicartiger Ausdrücke durchmachen. Angefangen bei einer ersten Reaktion erstaunten Erkennens, geht es rasch weiter über äußersten Schock bis hin zu völligem Unglauben und dann zu einem Aufglimmen von Hoffnung hin zu totalem Trotz, ehe ihre Miene schließlich bei schwerer Besorgnis Halt macht, als sie den erbärmlichen Zustand meiner verschrammten Wanderstiefel, der schmutzigen Jeans und des fleckigen Tops wahrnimmt, nachdem ich vergessen habe, mir neue Sachen zu manifestieren.
    »Wo warst du?«, fragt sie. Ihre Stimme ist eine merkwürdige Mischung aus Ärger und Neugier, während sie mit ihren blauen Augen die Begutachtung fortsetzt.
    »Ehrlich, du würdest es mir nicht glauben, wenn ich es dir erzähle«, sage ich, wobei meine Worte wesentlich aufrichtiger sind, als sie sich vorstellen kann.
    Sie verschränkt die Arme vor der Brust und presst die Lippen zu einer grimmigen Linie zusammen. Damit kehrt sie wieder zu ihrer strengen Seite zurück, der Seite, die ich nur allzu gut kenne, und sagt: »Probier’s aus.«
    Es ist die wütende Sabine.

    Die selbstgerechte Sabine.
    Die Sabine, die mir das Ultimatum gestellt hat, das mich letztlich zum Gehen

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