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Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig

Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig

Titel: Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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Paar Schuhe – schwarze TOMS-Slipper, einer der wenigen Artikel, die er sich noch kauft –, aber nur, weil ein Teil der Einnahmen an wohltätige Zwecke geht.
    Dahin sind die handgenähten italienischen Motorradstiefel, die er trug, als wir uns kennen lernten. Jetzt trägt er im Sommer billige Gummi-Flipflops und im Winter TOMS. Abgesehen von seiner protzigen, überdimensionierten Villa im Wert von vielen Millionen Dollar und dem glänzenden schwarzen BMW-M6-Coupé in seiner Garage – einem Auto, das zu remanifestieren und zu behalten ich ihn mehr oder weniger gezwungen habe – scheint er sich an seinen jüngsten Entschluss halten zu wollen, von jetzt an einfacher, weniger extravagant, dafür aber bewusster und weniger materialistisch zu leben.
    »Für die nächste Woche bin ich ganz dein.« Er erhebt sich, schüttelt kurz die Beine aus und zieht seine Jeans zurecht.
    »Nur für die nächste Woche?« Ich stehe vor dem hohen gerahmten Spiegel, der an der Wand lehnt, und versuche, mein Haar dazu zu überreden, etwas anderes zu tun, als nur flach auf meinem Kopf zu liegen. Doch nachdem ich ein paar Locken und Wellen manifestiert habe, die mir einfach nicht stehen, style ich es wieder so, wie es war, ergänzt nur durch einen Pferdeschwanz.
    »Auch wenn du und ich kein Ablaufdatum haben, dein kleines Projekt hat ja wohl eines – wie du schon gesagt hast. Also sag, wo fangen wir an?« Er sieht mich an und wartet auf weitere Anweisungen.
    Ich mustere mein Profil und streiche die vereinzelten Strähnen glatt, die seitlich noch abstehen. Irgendwie sollte
ich mir etwas anderes einfallen lassen, da ich mit meinem Spiegelbild nicht ganz zufrieden bin, doch ich hole nur tief Luft und zwinge mich, es zu akzeptieren.
    Wann immer ich mich ansehe, sehe ich nur Dinge, die ich ändern möchte.
    Wann immer Damen mich ansieht, sieht er nur ein herrliches Geschenk des Universums.
    Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.
    »Komm schon.« Ihm zuliebe wende ich mich von meinem Spiegelbild ab, da ich weiß, dass wir keine Zeit zu verlieren haben. Eine Woche voller Arbeit, wie ich sie geplant habe, kann einem hinterher vorkommen wie ein, zwei Minuten.
    Mit verschlungenen Händen stehen wir nebeneinander da und stellen uns den weichen goldenen Schleier aus schimmerndem Licht vor, der uns ins Sommerland führt.
    Wir überspringen das weite, duftende Feld aus glitzernden Blumen und pulsierenden Bäumen und landen stattdessen am Fuß der breiten Treppe, die zu den Großen Hallen des Wissens führt. Einen Moment lang halten wir inne, stoppen unsere Gedanken und blicken mit großen Augen und solcher Ehrfurcht auf das Gebäude, dass uns regelrecht der Atem stockt.
    Wir betrachten die herrlichen Steinornamente, das weite, geneigte Dach, die imposanten Säulen und die wuchtigen Portale – all die prächtigen Gebäudeteile, die sich permanent verändern und Bilder von den Pyramiden von Gizeh heraufbeschwören, ehe sie in den Lotustempel und dann ins Tadsch Mahal übergehen. Das Gebäude ist im steten Wandel begriffen, der sich fortsetzt, bis die größten Weltwunder in seiner bestaunenswerten Fassade abgebildet worden sind. Es lässt nur diejenigen ein, die es als das erkennen können,
was es wirklich ist – ein Ehrfurcht gebietender Ort, geschaffen aus Liebe und Wissen und allem Guten.
    Die Türen springen vor uns auf, und wir eilen die Treppe hinauf und betreten die weitläufige Eingangshalle, die von einem absolut strahlenden, warmen Licht erfüllt ist, ein allumfassendes Leuchten, das wie auch sonst im Sommerland jede Ecke, jeden Winkel und jeden Raum durchdringt und nirgends dunkle Schatten oder finstere Stellen gestattet – abgesehen von denen, für die ich selbst verantwortlich bin – und aus dem Nichts zu kommen scheint.
    Wir wandeln zwischen weißen Marmorsäulen, die direkt aus dem alten Griechenland stammen könnten, an Reihen langer, mit Schnitzereien verzierter Holztische und Bänke entlang, an denen Priester, Rabbis, Schamanen und Suchende aller Art sitzen, darunter auch: Jude?
    Sowie sein Name in meinen Gedanken erscheint, hebt er den Kopf und sieht mich unverwandt an. Gedanken sind Dinge, die aus Energie der reinsten Art bestehen, und hier im Sommerland kann jeder sie hören.
    »Ever …« Er hebt eine Hand an die Stirn und streicht die Stelle direkt über seiner gespaltenen Braue glatt, bevor er sich das Gewirr aus langen, bronzefarbenen Dreadlocks aus dem Gesicht schiebt. »Und Damen …« Seine Miene bleibt unergründlich,

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