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Evermore - Der Stern der Nacht - Noël, A: Evermore - Der Stern der Nacht

Evermore - Der Stern der Nacht - Noël, A: Evermore - Der Stern der Nacht

Titel: Evermore - Der Stern der Nacht - Noël, A: Evermore - Der Stern der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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gesagt habe, absolut schlüssig ist, führt es mich nicht zum Ziel. Und dank dem Elixier, das sie getrunken hat, ist sie mittlerweile wach genug, um das zu begreifen.
    Sie streicht sich mit den schmuckbeladenen Fingern übers Kleid und zupft sich einen Teppichfussel vom Ärmel. »Kein Problem«, sagt sie. »Um die kümmere ich mich noch. Aber da ich nun schon mal hier bin, könntest du mir doch einfach den Rest deiner Vorräte überlassen, oder?«

FÜNFUNDDREISSIG
    G erade als sie geht, eine einzige Flasche Elixier fest an die Brust gedrückt, kommt Sabine zur Seitentür hereinmarschiert.
    Die Aktentasche in der einen und eine Tüte Lebensmittel in der anderen Hand, bleibt sie stehen, sieht rasch zweimal hin und sagt: »Haven? Dich hab ich ja schon … ewig nicht mehr gesehen. Du siehst irgendwie …« Sabine hält inne und mustert Haven mit hochgezogenen Brauen. Obwohl Haven in wesentlich besserer Verfassung ist als bei ihrer Ankunft, ist sie noch weit davon entfernt, auch nur halbwegs vorzeigbar zu sein. Und auf alle, die noch nicht an ihren neuen Look gewöhnt sind, muss sie regelrecht beängstigend wirken.
    Haven lacht nur und wirft Sabine mit ihren abgebrochenen Zähnen ein freundliches Lächeln zu. »Kein Problem«, sagt sie. »Glauben Sie mir, meine Mom ist auch nicht gerade begeistert davon. Was übrigens einer der Gründe dafür ist, warum ich mich von ihr lossagen werde.«
    Sabine hat sichtlich Mühe, diese Äußerung zu verarbeiten.
    Doch Haven hilft ihr schnell auf die Sprünge. »Ich werde mich sogar von ihnen allen lossagen, von meinen beiden Elternteilen und von meinem kleinen Bruder.« Sie lacht, allerdings klingt es so unnatürlich, so verstörend, dass Sabine ganz nervös wird. »Na ja, langer Rede kurzer Sinn, ich
bin ausgezogen. Ich bin gerade dabei, mich für volljährig erklären zu lassen, damit ich nichts mehr mit ihnen und ihrem ganzen Mist zu tun habe.«
    Sabine runzelt die Stirn, und ihr Gesichtsausdruck, den ich mittlerweile nur allzu gut kenne, signalisiert eindeutig ihre Missbilligung.
    Haven ist gegenüber all dem jedoch immun. Wenn überhaupt, dann scheint es sie eher noch anzustacheln. Und so grinst sie noch breiter, als sie weiterredet. »Sie haben sich einfach geweigert, mich so zu akzeptieren, wie ich bin, also habe ich meine Sachen gepackt und adiós gesagt!«
    Sabine schaut zwischen uns hin und her und fragt sich wahrscheinlich, ob ich dabei irgendeine Rolle spiele, ob ich Haven die Worte in den Mund gelegt habe. Und obwohl Havens Aussagen genau darauf zutreffen, wie Sabine mich behandelt, hatte ich nichts damit zu tun. Haven zieht ihre eigene Show ab.
    »Tja, ich bin sicher, dass sie dich sehr vermissen«, sagt Sabine, diesmal wieder in ihrem Anwältinnen-Tonfall.
    Doch Haven steigt gar nicht auf das Spiel ein, in dem alle stets höflich und politisch korrekt agieren und so tun, als wäre das, was gerade gesagt wurde, gar nicht gesagt worden, und als würde sich am Ende alles in Wohlgefallen auflösen.
    Auch ist sie schon längst über das Eltern- oder Erzieherspiel hinaus, bei dem man sich abstrampelt, um seine besten Manieren zur Geltung zu bringen, damit einen die Eltern seiner Freundinnen mögen, einem vertrauen und einen auffordern, wiederzukommen.
    Denn Haven und ich sind keine Freundinnen.
    Und ihr ist völlig egal, was Sabine von ihr hält oder ob sie jemals wieder hierher eingeladen wird. Deshalb verdreht sie nur achselzuckend die Augen und säuselt: »Zweifelhaft!«

    Woraufhin Sabines Blick sich sofort verhärtet und sich auf mich richtet, als wäre ich irgendwie verantwortlich dafür, als würde mein Schweigen, mein Verweigern jeglichen Kommentars, meine ausbleibende Reaktion gewissermaßen Zustimmung bedeuten. Dabei warte ich in Wirklichkeit nur darauf, dass das Ganze möglichst bald zu Ende ist. Ich warte darauf, dass Haven endlich den Mund hält, dass Sabine endlich aufgibt, in die Küche geht und die Lebensmittel aufräumt, damit ich den Handel abschließen kann, auf den Haven und ich uns geeinigt haben.
    Doch leider ist Haven noch lange nicht fertig. Sie kostet die Spannung, die sie aufgebaut hat, genüsslich aus und steigert das Ganze noch, indem sie sagt: »Aber sie fehlen mir ja auch nicht, also sind wir sozusagen quitt.«
    Sabine starrt mich an und will etwas sagen, aber Haven wedelt fahrig mit der erhobenen Hand herum und verliert für einen Moment die Kontrolle. Dabei gleitet ihr die Flasche mit dem Elixier aus der Hand und rast dem Boden entgegen –

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