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Evernight Bd. 3 Hüterin des Zwielichts

Evernight Bd. 3 Hüterin des Zwielichts

Titel: Evernight Bd. 3 Hüterin des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Gray
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Weihwasser an ihm herabgelaufen war. Beide Augen waren blau und verquollen, und sein Kiefer war von ständigen Hieben dick und schief. Seine Lippen waren aufgeplatzt und bluteten, ebenso seine Handgelenke. Er sah schlimmer aus, als ich es mir je bei irgendjemandem hätte vorstellen können. Ein Blick aus Balthazars blutunterlaufenen Augen traf meinen, leer und teilnahmslos, als wäre er längst über den Punkt hinaus, an dem er noch an Hilfe glauben konnte.
    »Hör auf, Mom«, sagte Lucas und zog sie weg. »Ich bin dran.«
    »Kommt gar nicht in Frage.« Ein unbändiger Zorn schien sie von innen heraus leuchten zu lassen wie eine Kerze in einem Halloween-Kürbis. »Dieses Ding hat Eduardo getötet. Ich werde Antworten bekommen, und dann geht es ihm an den Kragen.«
    »Er hat noch mehr getan, als nur Eduardo zu töten.« Lucas baute sich vor Balthazar auf, der keine Reaktion zeigte. »Er war hinter Bianca her. Das wisst ihr ja. Was ihr nicht wisst, und was ich bis heute auch nicht wusste, ist, wie weit er gegangen ist. Wie nahe er dran war, ihr etwas anzutun, um seinen Willen zu bekommen.«
    Mein Weinen war nicht gespielt. Ich wich zurück, und mein ganzer Körper zitterte, als ob ich mich irgendwie vor dieser blutigen, gebrochenen Gestalt, die ans Geländer gefesselt war, fürchten würde. Die Jäger machten mir respektvoll Platz angesichts dessen, was ich ihrer Meinung nach in den Händen eines Vampirs hatte erdulden müssen.
    Lucas packte Balthazar an den Haaren. Ich zuckte zusammen. Aber es gab keine andere Möglichkeit, das zu tun, was nun kam. Lucas knurrte: »Du hast versucht, es mit meinem Mädchen zu treiben.«
    »Nun ja.« Balthazars geschundenes Gesicht verzog sich zu einem höhnischen Grinsen, das echt hätte sein können. »Ich habe festgestellt, dass ihr mal jemand zeigen muss, wie es richtig geht.«
    Lucas schlug ihm heftig mit der Rückseite der Hand ins Gesicht. Einige der Jäger machten wohlwollende Geräusche; es war kein Jubel, aber sie murmelten »Ja«, oder »recht so«.
    Ich hasste sie so sehr, dass ich hätte schreien können.
    »Hör mir zu.« Lucas keuchte. Seine grünen Augen funkelten, und er sah wutentbrannt aus. Wenn er an diesem Punkt war und seinem heißen Temperament die Zügel schießen ließ, fürchtete manchmal sogar ich mich vor ihm. »Du weißt, wie sehr ich dich verabscheue. Und du weißt, dass ich niemals genug davon habe, dir wehzutun. Also sagst du mir lieber, was ich wissen will, und du tust das besser jetzt gleich, oder sie werden dich für den Rest deiner kümmerlichen Existenz mir überlassen. Ich schwöre dir, du solltest lieber schnell damit rausrücken. Also, Balthazar, worum ging es bei alldem?«
    So leise, dass es niemand, der nicht über ein Vampirgehör verfügte, verstehen konnte, flüsterte ich: »Erfinde einfach irgendwas. Wir kümmern uns dann um den Rest.«
    Balthazar zögerte. Lucas trat ihm gegen das Bein.
    Los, Balthazar, dir wird doch irgendetwas einfallen. Irgendetwas! Vertrau uns!
    Lucas brüllte: »Spuck’s aus. Hinter wem ist Mrs. Bethany her?«
    »Hinter dir«, sagte Balthazar. »Sie war hinter dir her.«
    »Hinter Lucas?« Aufgebracht trat Kate einen Schritt näher. »Was wollen die Vampire von meinem Sohn?«
    »Mrs. Bethany macht ihn verantwortlich«, sagte Balthazar. Würden die anderen merken, dass er sich alles nur ausdachte, wenn er weitersprach? Offenbar nicht. »Und ich glaube, sie … sie denkt, dass Lucas ihre Aufzeichnungen durchwühlt hat. Sie hat Angst, dass er zu viel wissen könnte. Mrs. Bethany ist nie über die Tatsache hinweggekommen, dass ein Spion in ihre Schule eingeschleust worden ist. Es hat sie verrückt gemacht. Ich denke, das Niederbrennen von Evernight hat ihr den Rest gegeben.«
    Kate hob das Kinn. »Dann sagst du also, dass sie Angst hat? Armselig. Auf meinen Sohn Jagd zu machen, weil sie nicht weiß, was sie sonst tun soll.«
    »Sie weiß genau, was sie tun will«, sagte Balthazar. »Solange Lucas Ross lebt, wird sie ihn verfolgen. Und jeden, der bei ihm ist. Also vielleicht solltet ihr alle euch überlegen, wie eng ihr mit ihm befreundet sein wollt. Von jetzt ab ist jeder, der neben Lucas steht, drauf und dran, ebenso tot zu enden wie er.«
    Kate sah mit kaltem Blick zu ihrem Sohn. »Glaubst du ihm?«
    »Ja«, sagte Lucas und zog einen Pflock aus seiner Tasche. Dann rammte er ihn in Balthazars Brust.
    Ich hörte, wie Raquel einen erstickten Schrei ausstieß. Balthazar keuchte schmerzerfüllt, doch dann sackte er schlaff

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