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Evernight Bd.1 Evernight

Evernight Bd.1 Evernight

Titel: Evernight Bd.1 Evernight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Gray
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letzte Biegung der Treppe hinunter und sah in diesem Augenblick Baltha zar, Dad und einige Schüler, die herumstanden und auf das eine Fenster mit dem durchsichtigen Glas starrten. Das Fenster war zerborsten, und ich reimte mir zusammen, dass Lucas das Stuhlbein benutzt hatte, um die Scheibe zu zerschmettern und zu entkommen. Er hatte nicht einmal mehr die Minute gehabt, die es gedauert hätte, durch die halbe Halle und zur Tür zu gelangen. Meine Eltern hatten vermutlich die Verfolgungsjagd nur deshalb abgebrochen, weil sich so viele menschliche Schüler in der Halle befanden, die am Durchdrehen waren und damit begannen, unangenehme Fragen zu stellen.
    Meine Mutter lief durch die Halle und umklammerte noch immer ihr Handgelenk. Einige Schritte hinter ihr befand sich Mrs. Bethany, deren dunkle Augen vor mühsam unterdrücktem Zorn funkelten. »Was zur Hölle ist denn los?« Raquel erschien hinter mir auf der Treppe. »Gab es … gab es einen Kampf oder so was?«
    Mrs. Bethany richtete sich kerzengerade auf. »Das geht Sie überhaupt nichts an. Alle gehen augenblicklich zurück in ihre Zimmer.«
    Raquel warf mir einen Blick zu, als sie sich wieder auf den Weg in unser Stockwerk machte. Offenbar wollte sie von mir eine Erklärung haben, aber wie konnte ich sie ihr geben? Mein ganzer Körper war heiß, dann durchströmte mich mit jedem Herzschlag eine sonderbare Kälte, und ich konnte kaum atmen. Es war noch keine fünf Minuten her, dass ich neben Lucas gesessen hatte und wir über die Scherze meiner Eltern gelacht hatten.
    Mum, Dad und Balthazar rührten sich nicht, während die anderen sich zurückzogen, und so blieb auch ich bei ihnen. Kaum dass alle verschwunden waren, wollte ich Dad fragen, was das zu bedeuten hatte, aber er gab mir keine Gelegenheit. Mrs. Bethany herrschte ihn an: »Was ist passiert?«
    »Lucas gehört zum Schwarzen Kreuz«, sagte mein Vater. Mrs. Bethany riss die Augen auf; nicht als ob sie Angst hatte, aber sie war definitiv überrascht, und das war das erste Mal, dass ich sie überhaupt eine Art von Verletzlichkeit zeigen sah. »Wir haben es gerade erst herausgefunden.«
    »Das Schwarze Kreuz.« Sie ballte die Hände zu Fäusten und starrte auf das zersprungene Fenster. Der Regen trieb mit jedem Windstoß durch die zerklüftete Öffnung, und wieder krachte Donner. »Was haben Sie vorgehabt?«
    »Los doch! Wir müssen ihn sofort verfolgen.« Dad sah aus, als ob er jeden Augenblick davonstürmen wollte. Meine Mutter legte ihre unverletzte Hand auf seinen Arm.
    Sehr ruhig sagte sie: »Es wird immer Jäger geben. Das hat sich zu keiner Zeit merklich verändert.«
    Mrs. Bethany wandte sich ihr mit schräggelegtem Kopf zu, die Augen zusammengekniffen. »Ihr Mitleid nützt uns nichts, Celia. Ich verstehe Ihren Wunsch, Ihrer Tochter Schmerz zu ersparen, aber wenn Sie und Ihr Ehemann wachsamer gewesen wären, dann würde sie sich jetzt nicht in einer solchen Situation befinden.«
    »Dieser junge Mann kam aus einem bestimmten Grund hierher. Und er hat unserer Tochter wehgetan, um sein Ziel zu verfolgen. Ich habe vor herauszubekommen, was das für ein Grund ist.« Dad spähte hinaus in die Dunkelheit. »Er kann sich im Sturm nicht so schnell wie wir bewegen. Wir sollten jetzt aufbrechen.«
    »Wir haben noch Zeit, ein Team zusammenzustellen«, beharrte Mrs. Bethany. »Mr. Ross wird Hilfe hinzuziehen, sobald er die Gelegenheit hat, was bedeutet, wir können nicht sicher sein, dass wir auf ihn alleine stoßen. Mr. und Mrs. Olivier: Sie kommen beide mit, um die anderen zusammenzurufen und auszurüsten.«
    »Ich bin auch mit im Team.« Balthazar hatte einen entschlossenen Zug um den Mund.
    Mrs. Bethany musterte ihn von oben bis unten, als würde sie Maß nehmen. »Nun gut, Mr. More. Im Augenblick aber schlage ich vor, dass Sie sich um Miss Olivier kümmern. Erklären Sie ihr, was sie angerichtet hat, und sorgen Sie dafür, dass sie sich beruhigt.«
    Mum streckte mir eine Hand entgegen. »Ich werde mit ihr reden.«
    »Wenn man sich anschaut, wie bereitwillig Sie die harten Fakten ignoriert haben, dann denke ich, wir sollten diese Aufgabe lieber einer neutraleren Partei überlassen.« Mrs. Bethany machte eine Geste in Richtung des Treppenhauses.
    Halb erwartete ich, dass Mum Mrs. Bethany die Meinung sagen würde, aber Dad packte sie an ihrem unversehrten Arm und zog sie mit sich. Ihren langen Rock in einer Hand, folgte ihr Mrs. Bethany.
    Kaum dass wir allein waren, drehte ich mich zu Balthazar. »Was ist da

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