Everybodys Darling, Everybodys Depp
Zeitungsartikeln und Zitaten zusammenstellen. Genauso gut könnte sie auch ein leeres Buch bekleben und bekritzeln. Wenn möglich, soll sie ihr Kunstwerk später irgendwo aufhängen, wo sie es oft vor Augen hat, es betrachten und ergänzen kann. Je präsenter dieses Wunschbild ist, desto besser kann es seine motivierende Wirkung entfalten |55| . Mit dem Gedanken, dass es hier nicht um einen Wettbewerb an der Kunstakademie geht, legt Monika los. Sie greift zu Stiften, Farbe und einem großem Bogen Papier. Zusätzlich schlachtet sie einen Stapel Zeitschriften aus und pinnt zum Schluss ihr fertiges Bild an die Wand im Wohnzimmer.
Schritt 4: Hier und Jetzt – Handlungsansätze Die Collage wirkt sehr anregend auf Monika und motiviert sie zusätzlich zum letzten Schritt: in die überhaupt nicht visionäre Gegenwart zurückzukehren. Sie greift wieder zu ihren Unterlagen. Nun soll sie sich mit Fragen beschäftigen, die sich auf ihre aktuelle Lebenssituation beziehen:
Welche Aspekte in Ihrem jetzigen Leben stärken und ermutigen Sie, welche hindern und schwächen Sie im Hinblick auf Ihre Vision?
Monika findet es ermutigend, dass sie jetzt den Entschluss gefasst hat, etwas zu ändern. Sie weiß aus Erfahrung, dass sie genug Energie und Durchhaltevermögen hat, angefangene Dinge auch zu Ende zu bringen. Das war damals mit dem Studium genauso – als sie endlich wusste, was sie machen will, hat sie es erfolgreich durchgezogen und einen sehr guten Abschluss gemacht. Zudem ist sie gut in ihrem Job. Auch ihre Neugier und ihre Lernfähigkeit sind wertvolle Ressourcen für sie. In Maja hat sie einen Menschen gefunden, der sie aktiv unterstützt und fördert. Das gilt auch für andere Freunde. Ihre Familie dürfte sich auch freuen, dass Monika ihr Leben neu und positiv gestaltet möchte.
Bei ihren Kollegen ist sie sich allerdings nicht so sicher. Ihre Chefin Petra hat sie bisher eigentlich immer als kollegial empfunden. Doch weiß sie nicht, wie die reagieren wird, wenn es die liebe alte Moni nicht mehr gibt. Vielleicht wird Petra aber auch schnell klar, dass sie viel mehr von einer zielorientierten, energischen Mitarbeiterin hat als von einem blökenden Schaf. Die Kollegen Tina |56| und Rolf werden ihr allerdings sicherlich im Wege stehen. Natürlich wird Monika sie auch weiter kollegial unterstützen, aber sie wird nicht mehr der Depp vom Dienst sein. Ob sie es wohl schon beim nächsten Mal schafft, zu Tina »Nein« zu sagen?
Die größten Hindernisse werden wohl sein: Monikas Angst vor Auseinandersetzungen und der fehlende Mut, sich in kniffligen Situationen durchzusetzen. Auf die wohlwollende Anerkennung der anderen wird sie auch mal verzichten und auf ihre innere Stärke vertrauen müssen. Doch das wird sie lernen. Sie ist noch etwas unsicher, aber fest entschlossen, sich nicht mehr ausnutzen zu lassen.
Welche konkreten Ziele haben Sie? Verfolgen Sie sie konsequent? Sind sie ausreichend, um Ihre Vision zu verwirklichen? Was können Sie schon, und was müssen Sie noch lernen, um Ihre Vision Wirklichkeit werden zu lassen? Was müssen Sie als Zwischenziele definieren und anvisieren, um Ihrer Vision näher zu kommen?
Monika raucht der Kopf: So klare Ziele hatte sie bis jetzt gar nicht. Sie hat eher ein wenig in den Tag hinein gelebt und sich von den Wünschen anderer beeinflussen lassen. Was muss sie tun und lernen, um in ihrem jetzigen Job endlich das Schäfchen-Image zu verlieren – und was, um langfristig den Traum von der eigenen Agentur zu verwirklichen? Dazu schreibt sie sich einige Ideen auf: Fortbildungen, einschlägige Literatur, Seminare für Existenzgründung, Informationen über Fördermittel. Sie wird ihre Fremdsprachenkenntnisse aufpolieren, einen Finanzplan ausarbeiten und Rücklagen für ihr eigenes Unternehmen bilden. Sie wird sich außerdem um die Übernahme des nächsten großen Etats bemühen – um weitere Erfahrungen im Umgang mit Kunden zu sammeln. Sie wird ein Gespräch mit Petra über ihre Zukunft führen und nach einem potenziellen Partner für die eigene Agentur Ausschau halten. Sie wird sich mit diesen ersten Ideen in der nächsten Woche |57| hinsetzen und größere Ziele, Zwischenziele, Schritte und Maßnahmen daraus ableiten. Auch ein Zeitplan kann nicht schaden.
Was die persönlichen Ziele anbelangt, hat sie auch schon Ideen: Maja hat ihr angeboten, ihr ein paar Tipps und Übungen zu verraten, mit denen sie ihr Selbstbewusstsein stärken und in kleinen Schritten üben kann, sich sanft, aber
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