Everybodys Darling, Everybodys Depp

Geruch von Weihnachtsplätzchen oder Sonnenöl, das Foto des Liebsten auf dem Schreibtisch, ein bestimmtes Lied im Radio, eine Bewegung oder Körperhaltung, ein Wort oder Ausdruck, ein spezielles Kleidungsstück, eine Geste, Berührung oder ein Blick: Alles kann als Auslöser fungieren und die damit verbundenen Gefühle und Gedanken so stark aktivieren, dass man die Situation quasi erneut erlebt. Irgendwie scheint da eine Verknüpfung zu bestehen zwischen diesem Auslöser und dem Erlebnis beziehungsweise dem Zustand. Eine Verknüpfung, die immer wieder aufgerufen werden kann. An der Entschlüsselung dieses Zusammenhangs arbeiten viele Neurologen und Hirnforscher.
    Soll ich jetzt etwa warten, denkt sich Monika, bis mir das Leben zufällig eine Verknüpfung zwischen einem Auslöser und dem guten Gefühl der Selbstsicherheit beschert? Nein, sie muss nicht passiv auf den glücklichen Zufall warten.

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Wie man seine Stärken stärkt
    Ob so eine Verknüpfung zufällig entsteht oder bewusst herbeigeführt wird, ist egal. Funktionieren tut sie in beiden Fällen. Sportler, Künstler, Manager, überhaupt erfolgreiche Menschen nutzen diese mentale Strategie, um in schwierigen Situationen nicht allein von ihrer Tagesform abhängig zu sein. Sie haben gelernt, ihre inneren Ressourcen ganz gezielt zu aktivieren.

    |92| Schritt 1: Suchen Sie sich einen Auslöser Überlegen Sie, was Ihnen als Auslöser angenehm wäre: ein Wort oder Satz, eine Geste, ein inneres oder äußeres Bild, ein Talisman, eine bestimmte Körperhaltung – was auch immer für Sie geeignet ist. Dieser Auslöser sollte zwei wichtige Eigenschaften haben: Zum einen sollte er nicht allzu alltäglich sein. Angenommen, Sie würden gerne die Ressource Entspanntheit körperlich abrufbar haben. Da wäre es ungünstig, Sie würden sich den Auslöser »Händedruck« aussuchen. Sie wollen ja nicht unbedingt jedes Mal, wenn Sie jemandem die Hand schütteln, entspannt in sich zusammensinken. Es wäre sinnvoller, Sie suchten sich einen Auslöser, der nicht so häufig, zufällig und fremdgesteuert vorkommt. Einen, den Sie selber ganz bewusst aktivieren können.
    Außerdem sollte es ein gut wiederholbarer Auslöser sein und einer, der in der Öffentlichkeit nicht für Aufsehen sorgt. Ein Yoga-Kopfstand eignet sich also auch nicht, weil sie diesen Auslöser nun wirklich nicht in allen Kontexten problemlos einsetzen können.

    Schritt 2: Rufen Sie ein Erlebnis auf Versetzen Sie sich noch einmal assoziiert, also aus der ersten Perspektive, in ein Erlebnis hinein, in welchem Sie die Stärke, die Sie abrufbar machen möchten, ganz intensiv ausgelebt haben. Durchforsten Sie Ihre Erinnerungen, probieren Sie ruhig mehrere aus, bis Sie eine gefunden haben, in der Sie den gewünschten Zustand ganz stark verspürt haben. Versetzen Sie sich in diese Situation erneut hinein, als würden Sie sie jetzt noch einmal erleben: Schauen Sie genau hin, horchen Sie in sich hinein. Welche Geräuschkulisse gehörte dazu? Genießen Sie, wie das Gefühl der ausgewählten Stärke sich wieder in Ihnen aufbaut. Verstärken Sie es noch, bis Sie das Gefühl haben, die höchstmögliche Intensität erreicht zu haben.

    Schritt 3: Fügen Sie Ihren Auslöser hinzu Wenn Sie den gewünschten Zustand mit voller Intensität aktiviert und verstärkt haben, |93| verknüpfen Sie ihn mit Ihrem Auslöser: Sagen Sie sich Ihren Satz, machen Sie die Bewegung, nehmen Sie die Körperhaltung ein, betrachten Sie das Bild, berühren Sie den Gegenstand ..., während Sie das Gefühl noch ganz stark spüren.

    Schritt 4: Testen Sie Ihren Auslöser Kehren Sie in die Gegenwart zurück und tun Sie irgendetwas, das Sie garantiert aus Ihrer Erinnerung herausholt: Zählen Sie bis 43, buchstabieren Sie Ihren Namen rückwärts, sortieren Sie Ihre Pullover ... Wenn Sie geistig und emotional wieder hundertprozentig im Hier und Jetzt angekommen sind, denken Sie an die Zukunft: Stellen Sie sich die nächste Situation vor, in der Sie diese Stärke abrufen möchten und in der es Ihnen bisher schwer gefallen ist. Achten Sie darauf, dass Sie auch bei diesem Schritt mitten auf der Bühne stehen und die assoziierte Position einnehmen. Spielen Sie in Ihrem inneren Film mit und aktivieren Sie dabei im passenden Moment Ihren Auslöser. Lassen Sie sich überraschen, wie sich Ihre Stärke ebenso aktiviert. Sie werden spüren, dass Sie sie nun auch in dieser neuen Situation zur Verfügung haben. Sollte Sie das Ergebnis noch nicht