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Everybodys Darling, Everybodys Depp

Titel: Everybodys Darling, Everybodys Depp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Becker
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dann wird auf Dauer eine stabile Verknüpfung im Kopf erzeugt. Das ist der Grund, warum Vokabellernen mit oftmaligem Wiederholen verbunden ist, aber auch, warum Sie sich |96| nach 20 Jahren immer noch an das Gedicht vom Erlkönig erinnern können, wenn Sie es als Kind gut gelernt haben. Selbst wenn Sie es als Erwachsener nie mehr aufgesagt haben.
    Man könnte also sagen, dass Lernen und Wiederholen sozusagen einen neuen Trampelpfad im Gehirn anlegen. Je öfter Sie etwas tun, umso schneller wird aus dem Trampelpfad eine mehrspurige Autobahn. Und aufgrund des ersten Prinzips – dass es dem Gehirn egal ist, ob etwas echt oder nur vorgestellt ist – können Sie einen Teil des Lernens auch mental absolvieren. Legen Sie vorab eine Trasse ins Neuland Ihres Denkapparates. Im Ernstfall haben Sie dann schon eine Ahnung, wo es langgeht und wie Sie reagieren können.
    Mentale Generalprobe und ein Film mit Happy End
    Sehr gut, denkt Monika, das werde ich nutzen, um meine Schwächen abzuschwächen. Und so funktioniert’s:

    Schritt 1: Neues Verhalten entwerfen Begeben Sie sich an einen Platz, an dem Sie ungestört sind, und gehen Sie in Ihr inneres Kopfkino. Denken Sie an die nächste konkrete Situation, in der Sie etwas besser machen möchten, und drehen Sie einen Erfolgsfilm von sich selbst: Wie würden Sie gerne anders als bisher reagieren? Was erschiene Ihnen angemessen und zielführend? Haben Sie dieses Verhalten in einer anderen Situation schon gezeigt und können es auf diese übertragen? Sollten Sie noch keine tolle Idee haben, wie Sie sich besser verhalten könnten, befragen Sie Ihr Vorbild oder jemanden, der das demonstriert, was Sie gerne lernen möchten. Übertragen Sie das Erfolgsbeispiel auf sich selbst. Gehen Sie in die assoziierte Perspektive: Seien Sie die Hauptakteurin, stellen Sie sich die Situation so vor, als würden Sie sie jetzt erleben: mittendrin im Geschehen auf der Bühne, was sehen, hören, fühlen, sagen, denken und tun Sie?

    |97| Schritt 2: Wirkung des Verhaltens überprüfen Versetzen Sie sich mental in die Lage des beteiligten Gesprächspartners, schlüpfen Sie in seine Rolle, und überprüfen Sie aus dieser empathischen Perspektive, wie Ihr gewünschtes Verhalten auf ihn wirken würde. Sammeln Sie aus diesem Blickwinkel Informationen, die Sie im nächsten Schritt verwerten können.

    Schritt 3: Seien Sie Ihre eigene Regisseurin Verlassen Sie die Bühne, setzen Sie sich in Ihrem inneren Kino auf den Regiestuhl und lassen Sie Ihren Entwurf wie einen Videofilm ablaufen. Überprüfen Sie kritisch aus der dissoziierten Perspektive, ob Ihnen die Version so gefällt. Sehen Sie sich dabei von außen auf Ihrer Leinwand, beobachten Sie sich wie ein guter Freund oder Ratgeber. Berücksichtigen Sie die Informationen aus Schritt 2, und arbeiten Sie sie gegebenenfalls ein. Sie haben auf Ihrem Filmset das Sagen, also optimieren Sie Ihren Film so lange, bis Sie sich sicher sind, dass er oscarreif ist!

    Schritt 4: Mentale Generalprobe Nun zurück auf die Bühne. Springen Sie wieder assoziiert in Ihren Film als Hauptdarstellerin hinein, und spielen Sie die Szene noch einmal so, als ob sie jetzt stattfinden würde. Wie fühlen Sie sich? Nur wenn Sie sich bei dieser inneren Privatvorstellung hundertprozentig gut fühlen, sollte das Ihre Endfassung sein. Wenn Sie noch nicht ganz zufrieden sind, kehren Sie zurück zu Schritt 3 und bearbeiten Sie Ihren Film noch einmal, bis er optimal passt.
    Geschafft? Sie haben das ultimative Werk gedreht? Dann lassen Sie diesen Erfolgsfilm mehrmals vor Ihrem geistigen Auge ablaufen und tun Sie das immer wieder, wenn Sie an die künftige Situation denken. Sie wollen nie wieder in Ihre unnütze Panik verfallen? Dann schieben Sie den alten Gruselfilm beiseite und sehen Sie sich stattdessen diesen Kassenknüller an. So oft, bis Ihnen das darin entworfene Verhalten vertraut vorkommt.
    |98| Monika will sich ganz gezielt auf ihre nächste Begegnung als Ex-Wackelpudding mit Tina vorbereiten, wenn diese sie wieder dazu überreden will, eine Präsentation zu erstellen. Bisher ist dieser Film immer schlecht ausgegangen, weil sie am Ende stets nachgegeben hat. Nun ist es höchste Zeit für ein Happy End.

    Schritt 1: Neues Verhalten entwerfen Sie kennt die Situation nur zu genau, daher startet der Film in ihrem Kopf schnell – zunächst allerdings nur in der Negativvariante, die sie assoziiert abgespeichert hat. Sofort fühlt sie sich wieder schlecht. Also stoppt sie den Film, spult zurück

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