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Everybodys Darling, Everybodys Depp

Titel: Everybodys Darling, Everybodys Depp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Becker
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aneinander geschweißt wie siamesische Zwillinge. Nicht selten sind sie schwierige Gäste und Freunde, denn in fröhlichen Runden können sie lähmend wie Äther wirken. Finden Sie solche Paare nicht auch langweilig? Keine echte Kommunikation, kein Austausch, keine Anregung, kein Spiegel, keine Entwicklung – dafür Stillstand und Dauerharmonie ...
    Solche Beziehungen sind alles andere als gesund. Menschen sind nun einmal lebendige Wesen, und so kommt es im Zuge der persönlichen und gemeinsamen Weiterentwicklung immer wieder zu Streit und Konflikten. Was gut ist, denn daraus können wir viel lernen:
Konflikte zeigen uns rechtzeitig Missstände auf und erzeugen Transparenz.
Konflikte bringen etwas in Bewegung. Sie erzeugen Veränderungsenergie und sind die Hauptursache jeden Fortschritts. Wer mit allem restlos zufrieden ist, hat keinen Grund, nach etwas anderem zu suchen.
Konflikte verhelfen uns zu Selbsterkenntnis.
Konflikte können uns einander näher bringen und den Zusammenhalt fördern. Der Begriff »sich zusammenraufen« kommt nicht von ungefähr.
    Um Streit und Auseinandersetzung kommen Sie nicht herum. Es gilt allerdings, geschickt mit konfliktreichen Situationen umzugehen und sich fair zu verhalten, wenn es einmal richtig kracht. Leider |150| wird der Umgang mit Konflikten ja nirgendwo systematisch gelehrt. Dabei wäre dieses Thema am besten schon ein Unterrichtsfach in der Grundschule. Hier finden Sie etliche Tipps und Methoden, wie Sie Konflikte konstruktiver lösen können.

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Kleine Streitschule
    Über das Chaos mit den Gefühlen haben wir uns ja schon gemeinsam Gedanken gemacht. Hier noch einmal komprimiert die positiven Funktionen von negativen Gefühlen:
Aktivierung und Bereitstellung von Energie;
Aufmerksamkeit wecken, dass etwas nicht ganz in Ordnung ist;
Warnung vor Gefahr;
Selbstschutz vor der Verletzung wichtiger Grenzen.
    Auch wie man negative Gefühle bei sich selbst besser wahrnehmen und handhaben kann, haben wir uns schon näher angeschaut. Wie aber bringt man sie in ein Gespräch ein, das schon reichlich gespannt ist – ohne dass die Wogen der Emotionalität vollends über den Köpfen zusammenschlagen? Wie kritisiere ich jemanden, ohne dass er oder sie mir gleich den Kopf abreißt – wo es mir doch sowieso schon schwer fällt, überhaupt Kritik auszusprechen.
    Zunächst ist eines wichtig: Sie sollten die negativen Gefühle nicht ausagieren. Das verstärkt und verschlimmert sie nur. Es bringt nichts, möglichst laut zu brüllen, mit Gegenständen um sich zu werfen, den Gesprächspartner beim Schopf zu packen und rauszuwerfen oder in einem Meer von Tränen zu zerfließen. Das Ausagieren von Gefühlen steht nur Tieren als einzige Strategie zur Verfügung – Sie hingegen haben zusätzlich Ihr Großhirn. Das verleiht Ihnen die Fähigkeit, zu reden und Ihre Gefühle zielführend |151| in eine Beziehung einzubringen. Es ist gar nicht ganz so einfach, seine – negativen – Gefühle und Kritikpunkte so zu artikulieren, dass der andere versteht, worum es einem geht. Verhält man sich dabei ungeschickt, wird der andere sauer und nimmt sofort die Angriffsstellung ein.
    Wenn Sie ankündigen, über Ihre Gefühle und Wahrnehmungen sprechen zu wollen, dann sollten Sie auch exakt über Gefühle und Wahrnehmungen sprechen! Wahrscheinlich denken Sie, Sie würden viel öfter über Emotionen und Tatsachen sprechen, als Sie das wirklich tun. Vermutlich haben auch Sie schon Aussagen der folgenden Art gemacht und waren überzeugt, Sie hätten die Tatsachen und Ihre Gefühle dazu klar und deutlich angesprochen:
»Ich fühle mich von dir eiskalt übergangen.«
»Du merkst gar nicht, wie sehr ich mich vernachlässigt fühle.«
»Ich habe das Gefühl, ich bin dir völlig gleichgültig.«
»Ich spüre genau, dass dich meine Meinung nicht interessiert.«
»Deine unverschämten Bemerkungen sind ja wohl das Letzte.«.
    Emotionale Talfahrten in Beziehungen
    Was soll an diesen Formulierungen falsch sein? Sind sie nicht deutlich und gefühlsstark? Letzteres sind sie sicherlich – aber leider sind sie nicht deutlich, sondern diffus. Der Haken an solchen Aussagen ist, dass sie zwar Wörter wie
fühlen
und
spüren
enthalten und sich auf irgendwelche Verhaltensweisen beziehen, aber nicht Ihre Wahrnehmungen und Emotionen ausdrücken. Sie geben lediglich Ihre Vermutungen, Interpretationen und Unterstellungen wieder. Auch wenn Sie sie noch so emotional herüberbringen.
    Ihr Gatte tanzt auf einer Party

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