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Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals

Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals

Titel: Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aylen Verdon
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näher. Evianna fuhr herum und sah gerade noch, wie ein großer goldbrauner Wolf aus dem Gebüsch schoss und sich mit einem Satz zähnefletschend auf Shaytan stürzte. Mitten im Sprung zerriss ein Schuss die Nacht und der Wolf fiel getroffen zu Boden. „Nein!“, schrie Evianna, doch es kam viel zu spät.
Evianna lief zu dem Wolf und kniete sich neben das Tier. „Keir? Verdammt nochmal. Keir, bist du das?“ Ihre Hand fuhr durch das Fell des Wolfs. Sie spürte etwas Warmes, Feuchtes. Erschrocken zog sie die Hand zurück. Sie war voller Blut. „Oh, bitte. Nein!“ Hilfesuchend sah sie sich um, aber die Gargoyles waren wie vom Erdboden verschluckt.
„Shaytan?“, rief sie voller Panik. Niemand antwortete.
„Satyr? Wo seid ihr? Und welcher Idiot hat geschossen?“ Alles blieb ruhig. Sie war allein mit dem verletzten Wolf. Unmöglich zu sagen, wie schwer die Verletzung des Tieres war.
Vom Anwesen drang das Gebell von Hunden herüber. Offenbar hatte man dort den Schuss gehört. Auch das noch.
Der Wolf rührte sich nicht. Seine Atmung war flach. Allein würde sie ihn nicht bis zum Wagen tragen können.
Evianna zog ihren PPC hervor. „Adiutor verletzt. Schicken sie einen Krankenwagen an meine Koordinaten.“
    Dies Solis a.d. VI Ianuarius, im Jahre V nach dem Polsprung Als Evianna sich am folgenden Nachmittag zum Dienst meldete, machte niemand aus ihrer Abteilung Werwolf-Witze. Mit hängenden Schultern stapfte sie zu ihrem Schreibtisch. Erland kam und blieb unschlüssig vor ihrem Schreibtisch stehen. „Wie geht es ihm?“, fragte er sichtlich betroffen.
„Nicht gut“, sagte Evianna so leise, dass Erland sie kaum verstand. „Sie haben ihn stundenlang operiert. Alles was man jetzt noch für ihn tun kann, ist hoffen, dass er durchkommt.“
Eviannas PPC piepte. Sie warf einen Blick darauf. „Gespräch beim Boss. Sofort!“, teilte sie Erland mit. Entschuldigend hob sie die Schultern und stand auf. Erland sah beunruhigt aus. Sie beide wussten, dass das nichts Gutes bedeuten konnte. „Viel Glück!“, rief er hinter ihr her.
Eine Viertelstunde später erschien Evianna wieder in ihrer Abteilung. Sie nahm ein paar ihrer persönlichen Sachen aus ihrem Schreibtisch und schloss ihn ab. „Und? Wie ist es gelaufen?“, fragte Erland und reichte ihr einen Becher Kaffee. „Ich bin suspendiert“, antwortete Evianna leidenschaftslos.
„Was?“, rief Erland verständnislos. „Das kann er doch nicht machen. Ich…“ „Ist schon gut“, versuchte Evianna ihn zu beruhigen. „Er kann nicht anders, glaub mir.“
„Nein. Wieso denn? Ich verstehe nicht…“
„Die Untersuchung hat ergeben, dass mit meiner abhanden gekommenen Waffe auf Keir geschossen wurde“, unterbrach Evianna ihn. „…während er gewandelt war.“ Erland holte tief Luft. Er zog einen Stuhl heran, weil er sich setzen musste. „Scheiße“, war erstmal alles, was er dazu sagen konnte. „Du hast sie nicht noch nachträglich als gestohlen gemeldet?“
„Sie wurde mir nicht in herkömmlichem Sinne gestohlen. Ich weiß wo sie ist.“ „Du weißt wer sie hat? Dann weißt du also, wer auf Keir geschossen hat?“ Evianna rieb sich die Stirn. „Tja, es sieht ganz danach aus.“ Sie hatte seit gestern kaum ein Auge zugemacht und langsam begann ihr Kopf zu schmerzen. „Was wirst du tun. Jetzt, da du suspendiert bist?“, fragte Erland.
Evianna holte die Tüte mit rötlich-braunem Pulver hervor, die Satyr ihr gegeben hatte. Sie schüttete sich etwas davon in den Mund und spülte es mit einem Schluck Kaffee hinunter. „Zuerst einmal werde ich mit demjenigen reden, der meine Waffe missbraucht hat.“
Erland griff nach der kleinen Tüte und roch an dem Inhalt. Er pfiff leise durch die Zähne. „Getrocknetes Vampirblut. Das Zeug ist teuer.Woher hast du das?“ Getrocknetes Vampirblut? Evianna nahm die Tüte an sich und steckte sie ein. „Von einem Freund.“ Dachte sie zumindest. Woher Satyr das Zeug hatte, konnte Evianna sich denken und sie glaubte nicht, dass er dafür in irgendeiner Form bezahlt hatte. Aber hergeben würde sie es trotzdem nicht, denn die Wirkung war unbeschreiblich. Mit dem Finger zog sie kleine Kreise auf der Oberfläche ihres Tisches.„Du weißt von Keirs Vorstrafe nehme ich an?“
Erland rieb sich über das stoppelige Kinn. „Ja.“
„Ist an der Sache was dran?“
Erland sah auf einen Punkt am Boden. „Er streitet es nicht ab. Was wirklich passiert ist, weiß ich nicht. Aber seine Art von Sex entsprach wohl nicht so ganz den

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