Evil - Das Böse
Silverhielm und drehte wieder eine Runde um die beiden. »Jetzt könnt ihr euch wieder anziehen.«
Und sie zogen sich an.
Als sie sich angezogen hatten, fiel Blinkfeuer ein, dass sie doch vergessen hatten, die Wäsche zu durchsuchen, also mussten sie sich wieder ausziehen. Schweigend zogen sie sich wieder aus.
Jetzt umrundete Blinkfeuer sie mit langsamen Schritten und stupste mit den Pantoffeln ihre Kleiderhaufen an. Plötzlich beugte er sich vor und kniff in Pierres Reservereifen. Pierre stöhnte leise vor Schmerz.
Sie wollten also eine Schlägerei vom Zaun brechen. Und es war klar, dass Erik und Pierre sich absolut passiv verhalten und kein Wort sagen würden. Erik kochte vor Wut.
Dann hielt Blinkfeuer wie durch Zufall seinen Zigarillo dicht an Pierres Brustwarze. Pierre fuhr zusammen, trat einen halben Schritt zurück, sagte aber noch immer nichts.
Blinkfeuer ging zum Aschenbecher auf dem Marmortisch und streifte die Asche von seinem Zigarillo. Dann kehrte er langsam zu Pierre zurück, die glühende Spitze demonstrativ ausgestreckt.
Er blieb nur wenige Dezimeter vor Pierre stehen. Silverhielm stand abwartend vor der Tür.
Nun führte Blinkfeuer langsam den Zigarillo an seinen Mund und zog heftig daran. Er blies Pierre den Rauch ins Gesicht und führte die Glut näher und näher an Pierres Brustwarze.
»Ich glaube, ich muss die Kippe ausmachen«, sagte er.
Erik fixierte den Punkt unterhalb des Ohres an Blinkfeuers Hals, wo sein Schlag treffen würde. Einen anderen Ausweg gab es nicht.
»Jetzt ist der Speck sicher bald gebraten«, spottete Blinkfeuer und führte die Glut weitere Zentimeter an Pierres Brustwarze heran. Pierre schwieg, auch wenn er die Hitze jetzt spüren musste.
»Hier«, sagte Erik und tippte sich mit dem Zeigefinger an seine eigene Brust. »Hier kannst du die Kippe ausdrücken, du kleines Miststück, wenn du dich traust.«
Blinkfeuer zögerte.
»Hier«, sagte Erik. »Hier kannst du die Kippe ausdrücken, dann werden wir ja sehen, ob es so wehtut, wie du dir einbildest. Du darfst es, ich versprech dir, dass du es darfst, du kleines Miststück, du verdammtes blinkendes Miststück. Zeig doch mal, wie feige du bist, zeig, ob du es schaffst.«
Blinkfeuer trat einen Schritt zu Erik hinüber.
»Mit deiner Erlaubnis vor Zeugen, ja?«, fragte Blinkfeuer.
Und Gott in der Hölle, jetzt steckte Blinkfeuer fest!
Der Hass wogte in schützenden Wellen in Erik hoch, sein Körper schien langsam wie Zement zu erstarren. Das Zimmer verschwand aus seinem Blickfeld, es schrumpfte zusammen auf Blinkfeuers Gesicht. Sonst gab es nur schwarzes All. Erik hörte wie aus der Ferne seine eigene Stimme.
»Du bist ein Miststück, Blinkfeuer, du bist so feige, dass du das bestimmt doch nicht wagst, auch wenn ich sage, dass ich mich nicht rühren und dass ich dich danach nicht anrühren werde. Drück jetzt die Kippe aus, dann werden wir sehen, was passiert.«
Blinkfeuer blinkte. Seine Hand zitterte, als er die Glut immer näher an Eriks Brust heranführte, bis einige der wenigen Haare dort zischend verbrannten. Erik fing Blinkfeuers Blick ein und verzog über seinen fest zusammengepressten Zähnen die Lippen zu einem Lächeln.
»Na, traust du dich nicht, du Esel?«
Blinkfeuer zögerte und auf seiner Stirn brach der Schweiß aus. Aber er sollte Erik nicht entkommen. Mit einem Schritt rückwärts wäre diese Situation zu beenden gewesen, aber er sollte ihm nicht entkommen.
Irgendwo in der Dunkelheit hörte Erik Silverhielm etwas sagen. Nun wimmerte Blinkfeuer und drückte die Glut gegen Eriks Brust, während sein Gesicht sich zugleich in nervösen Zuckungen verzerrte.
Erik behielt sein Lächeln in einem Würgegriff. Es qualmte, aber er nahm nur den pochenden, hämmernden Puls in seinen Ohren wahr. Blinkfeuer stieß ein Geräusch aus, bei dem es sich um beginnendes Weinen handeln mochte, als er die Kippe in der Wunde hin und her bewegte, bis kein Blut mehr zu sehen war.
Eriks Blickfeld wurde kreisförmig größer, um Blinkfeuers verzerrtes Gesicht zeichnete sich langsam das Zimmer wieder ab, der Marmortisch war zu sehen, dann das Fenster zur Dämmerung, dann Silverhielm, der mit weit aufgerissenen Augen neben dem Ledersessel stand und schluckte wie ein gestrandeter Fisch.
Es war vollkommen still im Zimmer.
Erik bückte sich nach seinen Kleidern und begann sich anzuziehen, ohne Blinkfeuer aus den Augen zu lassen und ohne den Würgegriff seines Lächelns zu lockern.
Blinkfeuer ließ sich in den Ledersessel
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