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Evil - Das Böse

Evil - Das Böse

Titel: Evil - Das Böse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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Konflikt in der Schule, der dadurch entstanden sei, dass Erik konsequent das grundlegende Prinzip der Schule, die Kameradenerziehung, sabotiert habe. Inzwischen sei Erik immerhin ein Jahr älter geworden (und mindestens fünf Kilo Muskeln schwerer, dachte er), da müsste man doch wohl zu einer friedlichen Lösung des ganzen Problems gelangen können. Dieses Problem sei in gewisser Hinsicht noch größer geworden, da Eriks Einsatz für den Ruhm der Schule ja von positiver Wirkung gewesen sei, äh, was den Sport angehe. Das habe zu dem unglücklichen Umstand geführt, dass ein paar jüngere und vielleicht weniger reife und vernünftige Kameraden in den unteren Mittelschulklassen, aber nicht nur dort, wenn man ehrlich sein wolle, Eriks Position in der Schule missverstanden. Sie seien offensichtlich nicht in der Lage, den Unterschied zu sehen zwischen Sport … und, nun, nicht direkt Politik, aber zwischen Sport und Manieren und Stil. Und das sei das ernste Problem, das nun auf irgendeine Weise gelöst werden müsse. Das Fach habe sich informell mit Vertretern des Rates beraten, und man sei nach reiflicher Diskussion in jeder Hinsicht zum selben Ergebnis gelangt.
    Und?
    Nun, Erik müsse endlich mit seinen Unverschämtheiten aufhören. So könne es nicht weitergehen. Entweder müsse der Rat wirklich hart durchgreifen oder Erik müsse klein beigeben und wie jeder andere Befehle der Älteren ausführen. Warum er das eigentlich nicht wolle? Die Regel sei doch für alle gleich, nur eben nicht für Erik, der sich offenbar außerhalb des Gesetzes wähne. Es sei undemokratisch, wenn jemand, nur weil er stärker war als andere, sich auf diese Weise Privilegien verschaffen könne. So etwas müsse das Fach mit allen Mitteln bekämpfen. Im Grunde sei es für andere als Erik sogar schlimmer, Peppis zu kassieren. So ein Peppis sei doch eigentlich gar nichts für einen, der sogar einen glühenden Zigarillo … gut, es gebe für das Fach keinen Grund, diese Angelegenheit zur Sprache zu bringen, aber alle Welt wisse schließlich davon. Ein Peppis also sei für Erik gar nichts, und wenn es ein besonderes persönliches Problem sei, dass Erik gerade Silverhielm zum Tischmajor habe - man könne sich denken, dass Erik sich nach allem, was passiert war, nicht ausgerechnet von Silverhielm Peppis erteilen lassen wolle -, dann könne das Fach ihn sicher an einen anderen Tisch versetzen lassen. An einem neuen Tisch könne ihm übrigens auch der Platz ganz unten erspart bleiben, wo man immer den Serviernutten die leeren Schüsseln reichen müsse. Es bestehe ferner auch kein Grund zu der Annahme, dass Erik sich besonders viele Peppis einfangen würde, wenn er sich auf diesen Vorschlag einließe. Im Gegenteil, könne man sagen. Und ab und zu mal für jemanden aus der Abiklasse einen Botengang zu machen? Das sei doch kein Grund, Himmel und Erde in Bewegung zu setzen? Die neue Abiklasse finde es übrigens durchaus nicht witzig, dass Erik auf seiner Verweigerung beharre. Es sei undemokratisch und eine Gemeinheit der neuen Abiklasse gegenüber, wenn man sich die Sache genauer überlege. Denn die seien nun, jedenfalls viele von ihnen, seit so vielen Jahren in Stjärnsberg und hätten wie alle anderen ihre Peppis bekommen und Botengänge ausgeführt und Betten gemacht. Und jetzt, wo sie endlich in die Abiklasse kämen, würden ihnen diese unnötigen Probleme aufgetischt. Das sei ganz einfach ungerecht.
    Also?
    Ja, also was? Wäre Erik möglicherweise bereit .
    Nein. Nein. Schluss, aus. Ob sie ihm noch mehr zu sagen hätten?
    Ja, in diesem Fall leider ja. Das Fach trage die Verantwortung für diese Angelegenheit und müsse entsprechende Maßnahmen ergreifen. Wenn Erik nicht zu Verhandlungen bereit sei, habe das Fach gar keine andere Wahl. Man habe ihn hiermit informiert. Nun müsse das Fach voller Bedauern Maßnahmen ergreifen, Eriks Verhalten schade sonst in gewisser Weise der ganzen Schule. Von zwei Übeln müsse man eben das kleinere wählen.
    Also?
    Nun, das Fach sehe sich leider dazu gezwungen, Erik bis auf weiteres von den Fußball-, Schwimm-und Leichtathletikmannschaften der Schule auszuschließen.
    Und wie, zum Teufel, gedachte dieser alberne Verein von fünf Bubis aus der Mittelschule, die alle wussten, dass sie nur die Laufburschen des Rates waren, so einen Ausschluss durchzusetzen?
    Nun, das Fach vertrete die Mittelschule. Und wenn das Fach sich mit den gewählten Vertretern im Rat einigen könne, dann bestünde absolut die Möglichkeit, gewisse

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