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Evil

Evil

Titel: Evil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Ketchum
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ich verhielt mich wie in einem Traum. Passiv schaute ich zu, wie er sich entwickelte.
    Donny bedeckte sie fast ganz. Ich sah nur ihre Beine und Schenkel. Entweder waren sie seit gestern mit Prellungen übersät oder sehr schmutzig. Ihre Fußsohlen waren schwarz.
    Ich spürte fast sein Gewicht auf ihr, wie er sie hämmernd nach unten auf den rauen, harten Boden drückte. Sie trug den Knebel, aber nicht die Augenbinde. Durch den Knebel hörte ich ihren Schmerz und ihre hilflose Wut.
    Auf einmal bäumte er sich stöhnend auf und packte sie an den verbrannten Brüsten. Dann rollte er sich langsam von ihr herunter.
    Neben mir atmete Willie erleichtert auf.
    »Also.« Ruth nickte. »Jetzt weißt du, wozu du gut bist.«
    Denise und Woofer kicherten.
    Donny zog sich die Hose hoch und machte den Reißverschluss zu. Er warf einen flüchtigen Blick in meine Richtung, schaute mir aber nicht in die Augen. Das konnte ich ihm nachfühlen. An seiner Stelle hätte ich es auch nicht getan.
    »Jetzt hast du wahrscheinlich Tripper«, bemerkte Ruth. »Aber das macht nichts. Die haben heute gute Medikamente.«
    Plötzlich fing Susan an zu schluchzen.
    »Mommy!«
    Sie wiegte sich in ihrem Stuhl hin und her.
    »Ich will zu meiner Mommy !«
    »Ach, halt endlich die Klappe«, sagte Woofer.
    Eddie schloss sich an. »Ja, genau.«
    »Halt die Fresse, verdammt«, schrie Ruth. »Halt die Fresse!«
    Sie trat nach Susans Stuhl. Sie lehnte sich zurück und trat noch mal zu. Susan stürzte herunter, sie lag schreiend da, und ihre Schienen scharrten über den Boden.
    »Bleib da! Bleib da unten, bleib, wo du bist!« Ruth schaute sich um. »Wer will sonst noch? Davy? Eddie?«
    »Ich«, sagte Willie.
    Ruth schaute ihn an.
    »Ich weiß nicht. Dein Bruder hat sie gerade gehabt. Das kommt mir irgendwie wie Inzest vor. Ich weiß nicht.«
    »Ach, verdammt, Mom!«
    »Doch es kommt mir so vor. Nicht dass es der kleinen Nutte was ausmachen würde. Aber mir wär's viel lieber, wenn es Eddie oder Davy machen würden.«
    »Davy will sie doch gar nicht!«
    »Klar will er.«
    »Nein, er will sie nicht!«
    Sie sah mich an, und ich wandte den Blick ab.
    Sie zuckte die Achseln. »Vielleicht nicht. Der Junge ist vernünftig. Ich würde sie auch nicht anfassen. Aber ich bin ja auch kein Mann. Wie steht's mit dir, Eddie?«
    »Ich will sie schneiden«, antwortete Eddie.
    »Ja, ich auch!«, rief Woofer.
    »Schneiden?« Ruth wirkte verblüfft.
    »Sie haben gesagt, wir dürfen sie schneiden, Mrs. Chandler«, warf Denise ein.
    »Hab ich das?«
    »Ja klar«, antwortete Woofer.
    »Das hab ich gesagt? Wann? Wie schneiden?«
    »Hey, ich will sie ficken.« Willie wollte noch nicht aufgeben.
    »Klappe. Ich rede gerade mit Ralphie. Wie wollt ihr sie schneiden?«
    »Ihr was einritzen. Damit die Leute Bescheid wissen. Damit sie wissen, was für eine Nutte sie ist.«
    »Genau. So was wie ein scharlachroter Buchstabe«, fügte Denise hinzu. »Wie in diesem Comicalbum.«
    »Ach, ihr meint so was wie brandmarken. Ihr meint brandmarken, nicht schneiden.«
    »Du hast schneiden gesagt«, entgegnete Woofer.
    »Erzähl mir nicht, was ich gesagt habe. Widersprich mir nicht, ich bin deine Mutter.«
    Jetzt mischte sich auch Eddie ein. »Aber Sie haben es wirklich gesagt, Mrs. Chandler. Ehrlich. Sie haben schneiden gesagt.«
    »Wirklich?«
    »Ich habe es selbst gehört. Alle haben es gehört.«
    Ruth nickte. Sie ließ es sich durch den Kopf gehen. Dann seufzte sie.
    »Okay. Da brauchen wir eine Nadel. Ralphie, geh rauf und hol meinen Nähkasten aus … ich glaube, er ist im Flurschrank.«
    »Okay.«
    Er rannte an mir vorbei.
    Ich konnte noch immer nicht glauben, dass das passierte.
    »Ruth«, sagte ich, »Ruth?«
    Sie schaute mich an. Ihre Augen schienen in ihren Höhlen zu zucken.
    »Was?«
    »Das könnt ihr doch nicht wirklich machen.«
    »Ich habe es gesagt, also können wir es auch.«
    Sie beugte sich zu mir. Ich roch den Zigarettenrauch, der aus jeder Pore ihres Körpers drang.
    »Weißt du, was die Schlampe letzte Nacht gemacht hat? Sie wollte abhauen. Irgendjemand hat die Tür nicht verriegelt. Wahrscheinlich Donny, weil er gestern als Letzter drin war, und außerdem ist Donny in sie verknallt. Schon die ganze Zeit. Also habe ich ihn rangelassen. Wenn ein Mann eine Frau gehabt hat, will er nichts mehr von ihr wissen. Donny ist jetzt bestimmt kuriert.
    Auf jeden Fall ist es gut, wenn die Leute sehen, was sie für eine ist. Meinst du nicht auch?«
    »Mom.« Willie winselte jetzt.
    »Was

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