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Evolution der Leere: Roman

Evolution der Leere: Roman

Titel: Evolution der Leere: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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in der Hand. Das Schmuckstück war in ein feines silbernes Geflecht eingefasst. Ein hübsches blaues Licht funkelte in ihm wie eingefangenes Sternenlicht. Er legte es ihr um den Hals. »So ernenne ich dich zu dem, was du längst bist, Araminta. Freund der Silfen.«
    »Danke«, sagte sie. Albernerweise bekam sie feuchte Augen. Sie lächelte Clouddancer zu, der sich so feierlich in ihre Richtung verbeugte, dass sie sich hoffnungslos fehl am Platze fühlte. »Habt ihr irgendwelche Vorschläge für euren neuen Freund?«, fragte sie die beiden, sich darüber ärgernd, wie schwächlich sie klang. »Mein Exmann hat gesagt, er würde mir helfen, aber er ist nicht unbedingt der Verlässlichste, auch wenn er das Herz auf dem richtigen Fleck hat.«
    »Laril ist nicht mehr unabhängig«, erinnerte sie Bradley Johansson. »Er kann noch immer hilfreichen Rat anbieten, aber es ist nicht seiner.«
    »Oh. Richtig.« Woher weißt du das? Was eine blöde Frage war, sie ließ sich immer wieder von der scheinbar kindlich-sorglosen Art der Silfen täuschen. Es ist mehr an ihnen, viel mehr. »Und was ist mit Oscar? Wird er mir bei diesem Maschinending, vor dem ihr mich gewarnt habt, helfen können?«
    Clouddancer und Johansson wechselten einen Blick. »Wahrscheinlich nicht«, sagte Clouddancer. »Niemand begreift wirklich, was es ist.«
    »Irgendjemand muss es doch wissen, oder wenigstens in der Lage sein, es in Erfahrung zu bringen«, erwiderte sie.
    »Das musst du rausfinden, Freund Araminta.«
    »Oh, bitte! Hier steht die gesamte Galaxis auf dem Spiel, einschließlich eurer eigenen Existenz. Verkneift euch bitte ausnahmsweise mal diesen Mystikscheiß und leistet mir ein bisschen praktische Hilfe.«
    Abermals gab Bradley Johansson sein schrilles Kichern von sich. »Es gibt jemanden, den du fragen könntest, jemanden, der klug genug ist, um es für dich herauszubekommen. Er ist einmal ein phänomenaler Physiker gewesen. Und er wurde ebenfalls ein Freund der Silfen genannt.«
    »Ja, genau, und jetzt sieh dir an, wozu er diese achtbarsten Talente genutzt hat«, knurrte Clouddancer.
    »Natürlich hat er«, sagte Johansson. Er klang leicht amüsiert. »Das macht ihn zu dem, was er ist. Genau darum ist er unser Freund.«
    »Wer?«, fragte Araminta ungeduldig.
    »Ozzie«, seufzte Clouddancer.
    »Ozzie? Echt? Ich dachte ... Er lebt noch?«
    »Und wie«, erwiderte Bradley Johansson.
    »Aha. Und wo zur Hölle steckt er?«
    »Außerhalb des Commonwealth. Oscar kann dich hinbringen.« Er machte eine Pause, stieß ein bekümmertes Pfeifen aus. »Wahrscheinlich. Denk daran, Freund Araminta, von jetzt an musst, du äußerst vorsichtig zu Werke gehen.«
    »Ja, ja. Ich werd' vorsichtig sein. Was das angeht, könnt ihr euch voll und ganz auf mich verlassen.«
    »Komm hinterher zu uns zurück«, sagte Clouddancer.
    »Klar, mach ich.« Obwohl sie einen leisen Zweifel verspürte, den sie jedoch rasch unterdrückte. Das ist alles so gewaltig. Ozzie besuchen! Um ... Ozzies willen!
    Bradley Johansson ergriff ihre Hand, und gemeinsam gingen sie zum oberen Rand der kleinen, bewaldeten Schlucht. Araminta seufzte schwer und schritt tapfer voran. Irgendwo vor ihr, sich durch die Bäume und dichten Sträucher windend, konnte sie den bei ihrem Näherkommen gleichsam erwachenden Pfad zum Francola-Wald spüren.
    »Ein letztes Wort noch, wenn ich darf«, sagte Bradley Johansson. »Zorn ist ein gutes Feuer, eines, das du jetzt in dir fühlst. Zorn darüber, ohne dein eigentliches Verschulden in diese Situation gebracht worden zu sein, Zorn über die Dummheit von Living Dream. Dieser Zorn hinter deiner Entschlossenheit wird am Anfang deine Triebfeder sein und dir die Kraft geben, die du dir wünschst. Dann wird ein Augenblick kommen, da du dich umschaust und all das siehst, was du vor dir hergetragen hast. Das ist der gefährlichste Moment, der Moment, in dem es sein kann, dass du den Glauben an dich selbst verlierst und zauderst. Das darf Freund Araminta jedoch nicht passieren. Bewahre deinen Zorn, nähre ihn, lass dich von ihm vorantragen. Zieh es durch bis zum bitteren Ende, ganz gleich, was geschieht. Nur so kannst du andere mitreißen, eine Naturgewalt sein, die sprichwörtliche unaufhaltsame Macht. Du kannst es schaffen. Du birgst so vieles in dir.«
    Sie lächelte verlegen. »Das werde ich. Ich versprech's. Ich kann ziemlich zielstrebig sein.« Ihr würdet euch wundern ...
    Bradley Johansson blieb stehen, eine vierfingrige Hand geleitete sie mit einer erhabenen

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