Ewig bist du mein (German Edition)
und Namen von der Liste der Verdächtigen gestrichen, Alibis überprüft und die Telefone besetzt gehalten. Ich bin vollkommen durcheinander. Meine Mutter trifft in einer Stunde ein, und ich weiß nicht mehr, wie ich das alles hier im Griff behalten soll.“
„Wo ist Ihr Mann?“
„In der Kanzlei.“ Ein kurzes Schweigen entstand. „Er wäre verrückt geworden, wenn er weiter hier hätte sitzen und auf einen Anruf oder sonst eine Neuigkeit warten müssen. Aber er ist bereit, sofort und jederzeit nach Hause zu kommen“, fügte sie rasch zu seiner Verteidigung hinzu.
Casey verbiss sich eine Antwort. „Ich bin gerade auf dem Weg zu Krissys Kindergarten. Anschließend werde ich mir ein paar der Eltern vorknöpfen, die bei Ihnen vor Gericht verloren haben. Und ich werde mit Claudia Mitchell reden.“
„Claudia?“ Hope klang schockiert. „Ich weiß, dass sie verletzt und wütend war, als ich sie entlassen habe. Aber glauben Sie wirklich, dass Sie fähig ist, ein Kind zu entführen?“
„Ich weiß es nicht. Noch ist jeder verdächtig, und ich werde keinen Stein auf dem anderen lassen. Mein ganzes Team ist auf Achse. Ich komme später bei Ihnen vorbei. Rufen Sie mich an, wenn sich irgendetwas tut.“
„Das werde ich.“
Claire Hedgleigh umkreiste die Stelle auf dem Parkplatz des Kindergartens, wo das Auto gehalten hatte, mit dem Krissy entführt worden war. Die Schwingungen waren ausgesprochen schwach. Zweifellos hatte sich an diesem Ort etwas Hässliches abgespielt. Und Krissy war vollkommen überrascht gewesen. Als sie endlich verstand, was mit ihr geschah, war es zu spät.
Schweren Herzens hockte Claire sich hin und betastete den Zement. Sie zwang sich, mehr zu spüren.
Nichts.
„Claire?“ Casey hatte das Vorschulgebäude verlassen, Claire entdeckt und kam nun zu ihr hinüber.
„Hallo, Casey.“ Claire erhob sich und drehte sich zu ihr um. „Das hier ist die Stelle, an der Krissy entführt worden ist. Es hat keine zehn Sekunden gedauert, bis die automatische Türverriegelung eingeschnappt ist und Krissys Mund und Nase mit dem Taschentuch bedeckt worden sind. Noch mal zehn Sekunden, und das Auto ist losgefahren. Krissy hatte überhaupt keine Zeit zu reagieren.“
Die Information jagte Casey einen Schauer über den Rücken, überraschte sie aber nicht. Sie stellte sich neben Claire und schaute ihr über die Schulter. „Die Stelle ist gut gewählt. Diesen Teil erfassen die Überwachungskameras nicht.“
Claire folgte ihrem Blick. „Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Offenbar haben wir es mit einem intelligenten Entführer zu tun.“
„Sie haben gesagt, Sie hätten Krissy gespürt. Ist sie noch am Leben?“
Ein hilfloses Achselzucken. „Ich weiß es nicht. Seit unserem letzten Gespräch habe ich keine Verbindung mehr zu ihr hergestellt. Ich versuche, irgendeiner Sache habhaft zu werden, und gehe jeder Spur nach. Gestern Abend habe ich eines von Krissys Lieblings-T-Shirts mit nach Hause genommen. Aber es hat nichts genutzt. Das bedeutet nicht, dass sie noch lebt – aber auch nicht, dass sie nicht mehr lebt. Es bedeutet nur, dass ich diese Kontakte nicht erzwingen kann. Sie kommen von selbst.“ Claire maß Casey mit einem vorsichtigen Blick. „Gehören Sie etwa auch zu jenen Menschen, die insgeheim denken, dass ich entweder verrückt oder eine Schwindlerin bin?“
„Weder noch.“ Casey schüttelte den Kopf. „Ich habe die größte Hochachtung vor Ihren Fähigkeiten. Ehrlich gesagt wollte ich mich mit Ihnen auch darüber unterhalten. Ich weiß, dass Ihnen die Zusammenarbeit mit den Strafvollzugsbehörden Spaß macht. Aber ich würde Sie gerne engagieren. Ich möchte, dass Sie zu Forensic Instincts kommen.“
Claire reagierte mit Verblüffung auf das Angebot, das für sie wie aus heiterem Himmel kam. „Sie wollen mich einstellen?“
„Mhm. Auf Dauer – mit allem, was dazugehört: Gehalt, Zusatzleistungen … was auch immer.“
„Aber Sie wissen doch überhaupt nichts von mir.“
„Im Gegenteil. Ich weiß eine Menge über Sie. Fangen wir mit Ihrer beeindruckenden Ausbildung an. Ich weiß, an wie vielen Fällen Sie mitgearbeitet haben. Ich kenne Ihre Erfolgsquote. Ich weiß, dass Sie das Wort ‚Hellseher‘ nicht leiden können, weil es für Sie ein Klischee ist und Geschäftemacherei bedeutet. Ich sehe es übrigens genauso. Ich weiß auch, dass Sie Ihre übersinnlichen Fähigkeiten in den Dienst der extrasensorischen Wahrnehmung stellen. Ich weiß, was extrasensorische
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