Ewig bist du mein (German Edition)
können.“
„Kein Problem. Zurzeit arbeitet er bei einem Brückenbauprojekt in der Bronx. Ich werde morgen hinausfahren und ein kleines Ablenkungsmanöver inszenieren, um einen Peilsender an seinem Auto anzubringen und einen GPS-Chip in sein Handy zu schmuggeln. Dann kann ich ihn am PC überwachen.“
Casey nickte und verschränkte die Arme vor der Brust. „Prima. Und was hast du über Sidney Akerman herausgefunden?“
Ryan starrte auf den Bildschirm. „Nach dem Scheitern seiner Ehe hat er wie ein Vagabund gelebt. Verschiedene Städte, Gelegenheitsarbeiten – hier in New York, New Jersey und Connecticut. Wegen seines Alkoholproblems ist er nie lange in einem Job geblieben. Rund zehn Jahre später scheint er sich allerdings wieder gefangen zu haben und ist auf Entzug irgendwo im Nordwesten gewesen. Als er aus der Reha kam, hat er sich den Anonymen Alkoholikern angeschlossen – das stand in einem Bericht, den eine Zeitung aus Arizona über die Gruppe veröffentlicht hat – und im Norden von New York bei einer kleinen Handelskette für Bürobedarf als Buchhalter angefangen. Da hat er es aber nicht lange ausgehalten. Er ist rückfällig geworden und war anschließend wie vom Erdboden verschwunden. Ich bin noch dabei, die Leerstellen zu füllen. Hier und da gibt es ein paar Hinweise über ihn, aber viel ist das nicht. Sagen wir mal so: Sein Leben war nicht besonders produktiv.“
„Und wo ist er jetzt?“
„Das Aktuellste ist eine Adresse in Ithaca. Die ist allerdings auch schon acht Jahre alt. Das einzig Interessante war sein Job – oder ist es vielleicht immer noch: Hausmeister in einer Grundschule.“
Marc stieß einen leisen Pfiff aus. „Gibt’s aus der Zeit irgendeinen Hinweis auf ungebührliches Verhalten? Hat er sich Kindern genähert, mit ihnen geredet, sie begrapscht – oder sie an der Bushaltestelle beobachtet?“
Ryan schüttelte den Kopf, während er ein paar Begriffe in den Computer tippte.
„Nichts vermerkt“, bemerkte er. Er rief eine Seite auf, gab den Befehl zum Drucken und wartete, bis der Laserdrucker das Blatt ausspuckte. „Aber hier ist die Adresse der Schule und eine Liste der Mitarbeiter. Der Direktor ist seit zehn Jahren im Amt; er muss Sidney Akerman also kennen. Und ein paar der Lehrer sind sogar noch länger dabei. Ich denke, das ist im Moment unser bester Ausgangspunkt.“ Er warf Casey einen fragenden Blick zu. „Soll ich hinfahren und mich ein bisschen umsehen?“
Ehe Casey antworten konnte, klopfte es an der Tür.
„Behalte das im Hinterkopf“, sagte sie auf dem Weg in den Flur.
Eine Minute später kehrte sie mit Patrick zurück.
„Marc, Ryan – das ist Ex-FBI Special Agent Patrick Lynch, unser neuer Berater im Entführungsfall Krissy Willis“, stellte Casey die drei Männer einander vor. „Ich habe euch ja schon gesagt, dass er die Ermittlungen bei der Entführung von Felicity Akerman leitete.“
Die drei Männer schüttelten sich die Hand.
„Gutes Timing. Wir haben gerade über Sidney Akerman gesprochen.“ Casey brachte Patrick auf den neuesten Stand. „Ryan hat ihn im Norden von New York aufgespürt. Dem Bundesstaat, nicht der Stadt“, fügte sie erklärend hinzu.
„Und ich habe Casey gerade gefragt, ob ich hinfahren und ein paar Erkundigungen einziehen soll“, ergänzte Ryan.
„Ich kann das machen“, bot Patrick an. „Wenn Sie eine Spur von Sidney Akerman haben, würde ich sie gern verfolgen. Er war immer das fehlende Glied in meiner Kette. Nach Krissys Entführung war er zweifellos ein menschliches Wrack. Klar ist aber auch, dass er später ein unberechenbarer Alkoholiker wurde. Und dass er seit Jahrzehnten von der Bildfläche verschwunden ist, lässt ebenfalls eine Menge Fragen offen. Ich fühle mich für die Beantwortung dieser Fragen verantwortlich. Gleich morgen früh fahre ich nach Ithaca.“
Niemand widersprach. Patrick hatte ihnen sämtliche Informationen zum Entführungsfall Akerman gegeben. Ihm stand es zu, diese Spur zu verfolgen.
Aber Casey wollte noch mehr über die Entführung von Felicity Akerman erfahren. Sidney Akerman war nur ein Puzzlestein. Nach ihrem Gespräch mit seiner Exfrau gab es noch andere Personen, die sie interessierten.
„Patrick, gehen wir doch hoch ins Besprechungszimmer“, schlug sie vor. „Das ist nämlich unsere Denkfabrik – der Ort, wo wir am besten unsere Ideen sammeln können. Was halten Sie davon? Schließlich haben Sie und wir uns eine Menge mitzuteilen.“
„Die Betonung liegt auf
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