Ewig Böse

Titel: Ewig Böse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ransom

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wiedergebracht?«
    Scheiße. Die hatte ich vergessen. Keine gute Idee. »Annette ist abgängig«, sagte ich. »Ist sie hier?«
    Er bemerkte die Bandage an meinem Handgelenk, sagte aber nichts dazu. »Was soll das heißen, abgängig?«
    Ich erklärte ihm, wie verwirrt sie gewirkt hatte, als ich nach Hause kam, und dass sie verschwunden war, während ich duschte. Und dass ihr Auto weg war.
    Rick schüttelte enttäuscht den Kopf.
    »Aber ich bin eigentlich nicht wegen Annette hier«, sagte ich. »Sondern wegen Aaron.«
    »Aha. Und wer ist Aaron?« Rick war kein guter Pokerspieler.
    »Ich weiß, dass Sie es wissen«, entgegnete ich. »Es ist vorbei. Was immer es war, es ist vorbei.«
    Rick seufzte. »Wahrscheinlich heult sie sich wieder an Debbie Duncans Schulter aus oder flirtet drunten im Rat Tail mit Luke. Möchten Sie auf ein Glas reinkommen? Die Sache im Rick Room aussitzen?«
    »Ich bin gestern Nacht nicht lange genug geblieben, um zu erkennen, was für eine Scheiße Sie abgezogen haben, aber ich kann es mir ziemlich genau vorstellen. Sie spielen hier den Sheriff? Wenn Sie mir nicht sofort sagen, was zum Henker mit Annette, Aaron und Arthur los war, werden Sie herausfinden, was ein echter Sheriff ist. Das LAPD wird Sie so schnell zur Schnecke machen, dass Sie gar nicht wissen, wie Ihnen geschieht, und Ende der Woche sind Sie wieder zurück in Chuckawalla und schließen Freundschaft mit den Knastbrüdern, die Sie früher mit dem Schlagstock gekitzelt haben.«
    Rick war nicht sonderlich beeindruckt.
    »Warum glaubt sie, ich wäre Ghost? Sind Sie beide so bescheuert?«
    »Ach so, ja«, sagte er. »Sie sind ja jetzt im Ruhestand, wie Jay-Z.«
    »Nein, Rick. Nicht wie Jay-Z. Wollen Sie meine Kontoauszüge sehen? Meinen Arbeitsvertrag? Herrgott noch mal, werden Sie endlich erwachsen! Ich habe die Ghost-Sammlung gefunden, verstanden? Die Truhe in Aarons Zimmer, die Zeitungsausschnitte. Es ist ein Schrein. Das Einzige, was noch fehlt, sind Hühneropfer und eine Voodoopuppe. Sie macht Ghost für Aarons Tod verantwortlich, oder für Arthurs Tod, oder für beide. Und ich nehme mal an, da ich derjenige bin, der die letzten drei Jahre Ghost gespielt hat, und da ich jetzt hier stehe, bedeutet das, dass Annette mir die Schuld gibt.«
    Rick beugte sich vor, nahm eine Winston von einem Tisch neben der Tür, zündete sie an und blies mir den Rauch ins Gesicht. »Wie kommen Sie darauf, dass er tot ist?«
    »Ich habe ihn vor zwei Nächten gesehen, in einem der leeren Häuser«, erwiderte ich. »Und gestern Nacht, auf der Straße. Er ist mir gefolgt. Er ist hier.« Ich hob das bandagierte Handgelenk. »Der kleine Scheißer hat mich geschnitten, aber jedes Mal, wenn ich mich umdrehe, knipst er sich sozusagen selber aus.«
    »Interessant.« Ricks Fassade bröckelte. »Wie hat er denn ausgesehen, dieser Junge, der Sie angeblich geschnitten hat?«
    Ich beschrieb Aaron, das schwarze Sweatshirt, sein bleiches Gesicht. »Und seine Füße«, sagte ich. »Er war barfuß. Und sie waren weiß wie Schnee.«
    »Sind Sie jetzt fertig? Kann ich wieder ins Bett gehen?«
    »Rick, hören Sie zu. Ich arbeite seit einem Jahr nicht mehr für Ghost. Was immer geschehen sein mag, es tut mir sehr leid, aber ich habe nichts damit zu tun. Wenn es da Missverständnisse gegeben hat, bin ich auch ein Opfer. Ich versuche, Annette zu helfen. Sie hat mit der Polizei gesprochen. Die weiß, wer ich bin. Verstehen Sie? Meine Frau ist tot.« Meine Stimme brach. »Stacey ist tot. Ich will wissen, was geschehen ist. Ich muss es wissen, und ich werde nicht aufgeben, bis ich die Wahrheit erfahre. Mir ist nichts mehr geblieben, wofür es sich zu leben lohnt, also reden Sie schon, was auch immer es ist, sonst rufe ich sofort beim LAPD an.«
    Rick starrte mich mit einer Mischung aus Besorgnis und Traurigkeit an, derer ich ihn nicht für fähig gehalten hätte.
    »O mein Gott«, sagte er. »Sie sind nicht er. Sie sind wirklich nicht er.«
    Ich seufzte erleichtert auf.
    »Jesses.« Er schnippte die Zigarette auf seinen abgestorbenen Rasen. »Das ist schlimm. Das ist … Sie hat mir gesagt … O Mann, hören Sie, ich sollte Sie nur ein oder zwei Tage lang beschäftigen. Annette reagiert nicht auf meine Anrufe. Ich habe seit Wochen nicht mit ihr gesprochen. Sie sagte, sie würde mich wissen lassen, was zu tun wäre, sobald sie sicher sei, dass Sie – Scheiße, warten Sie mal.« Rick trat zurück und öffnete die Tür. »Ich muss mich anziehen. Die Autoschlüssel holen. Ich bin