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Ewig sollst du bueßen

Ewig sollst du bueßen

Titel: Ewig sollst du bueßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Leotta
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»D’marco und ich werden es durchsprechen und uns bei Ihnen melden.«
    Aber D’marco war aufgebracht. Er warf Jack die Fotos zu und sie
flatterten vor seiner Zelle auf den Boden. »Mann, ich habe es nicht getan! Ich
habe sie geschlagen, okay, aber –«
    Â»Sofort aufhören!«, sagte Nick laut. »Erzählen Sie ihnen nichts.«
    Â»Ich will es ihnen aber erzählen.«
    Â»Ich will es hören«, sagte Anna, trat vor und blickte D’marco an.
    Die Männer drehten sich ihr alle überrascht zu. D’marco war am
meisten überrascht, aber er trat bereitwillig an die Metallstangen und legte
seine Hände auf sie.
    Â»Okay, also hier –«
    Â»Mr. Davis, hören Sie auf Ihren Anwalt.« Jack zog Anna zurück und
stellte sich zwischen sie und den Gefangenen. »Miss Curtis ist nicht in der
Position, Ihnen Anweisungen zu geben oder Ihnen Informationen zu entlocken.«
    Â»Verdammt, Mann! Verdammt!«, brüllte D’marco und hieb auf die
Metallstangen, die dumpf dröhnten. Die Anwälte traten etwas zurück, wie
Touristen, die zu nah an einen Löwenkäfig gekommen waren. Die Tür zum Gerichtssaal
öffnete sich und der Marshal erschien, um nachzusehen, was los war. D’marco
ging zwischen den Gitterstäben und der Bank auf der Rückseite der Zelle hin und
her und trat gegen die Bank, wenn er in ihre Nähe kam. Die anderen Gefangenen
waren in eine Ecke gerutscht. »Ihr kommt hier alle her, um mir zu erzählen, was
ich tun soll, und redet und redet, aber keiner hört mir zu, was ich zu sagen
habe? Das ist doch verrückt! Scheiß Anwälte! Scheiß Polizei! Ich habe Rechte!
Ich habe –«
    Der Marshal schob die Anwälte hinaus und rief über sein
Walkie-Talkie nach einem weiteren Marshal, weil sie D’marco unter Umständen
fesseln oder ihn von den anderen Gefangenen trennen mussten. Nick versuchte,
bei seinem Mandanten zu bleiben, doch der Marshal ließ es nicht zu.
    Als die Anwälte in den Gerichtssaal zurückkamen, konnte Anna hören,
wie D’marco den Marshals Flüche entgegenbrüllte und in seiner Zelle
randalierte. Die im Gerichtssaal noch anwesenden Leute fragten sich, was in der
Zelle los war. Anna lächelte sie verhalten an und hoffte, wenn sie nur ruhig
genug wirkte, würden die Leute nicht merken, dass die Aufregung ihr
zuzuschreiben war.
    Anna und Jack gingen schweigend durch den schwülheißen
Augustmorgen zu ihrem Büro zurück. Anna wusste nicht, ob es die Feuchtigkeit
war, die sie schwitzen ließ, oder die unausgesprochenen Dinge, die zwischen ihr
und Jack für Spannung sorgten. Jack war Nicks Vertrautheit im Umgang mit ihr
aufgefallen. Was dachte er wohl? Sie wollte nicht darüber reden, weshalb sie
stattdessen ihren offensichtlicheren Patzer ansprach.
    Â»Jack, es tut mir leid, dass ich D’marco aufgefordert habe, mit mir
zu sprechen. Ich hätte es nicht tun sollen, nachdem Nick ihm gesagt hatte, es
zu lassen.«
    Â»Nur wenn Sie wollen, dass Ihnen die Anwaltslizenz entzogen wird«,
erwiderte er sanft. »Ist schon okay. Er hat nichts Wichtiges von sich gegeben.
Vergessen Sie’s.«
    Es war ein Irrtum, aber er verstand, dass sie um ihren Fehler wusste;
man musste nicht noch darauf herumtrampeln. Sie war ihm dankbar.
    Jack deutete auf die Firehook-Bäckerei an der Ecke. »Haben Sie Zeit
für einen Kaffee?«
    Â»Aber sicher.«
    Sie gingen in den Coffeeshop, wo es nach frischem Kaffee duftete und
Muffins, die gerade im Ofen waren. Der Barista begrüßte Jack mit Namen. Er
bestellte sich einen Eiskaffee und Anna hielt zwei Finger hoch. Als sie ihren
Geldbeutel herausziehen wollte, bezahlte Jack schon für beide Getränke, und so
steckte sie einfach nur ein paar Dollar in das Trinkgeldgefäß.
    Sie folgte Jack wieder hinaus in das Sonnenlicht des späten
Vormittags. Er schlenderte zu einem Pflanzenkübel, der ihm bis zur Taille ging,
lehnte sich dagegen und schlürfte seinen Kaffee, wobei er Richtung Gericht
schaute. Nach kurzem Zögern schloss Anna sich ihm an und blickte in die
Menschenmenge. Der Judiciary Square wimmelte von Anwälten, die ins Gericht
eilten, Schuhputzern, die ihre Dienste anboten, und Schlägertypen, die sich vor
ihren Anhörungen bei Gericht an den Hot-Dog-Ständen noch stärken wollten. Ein
wild um sich blickender Mann murmelte etwas über eine Wanze, die ihm die CIA in
seine

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