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Ewig sollst du schlafen

Ewig sollst du schlafen

Titel: Ewig sollst du schlafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Also, schmeiß diesen Schrott, den du als Handy bezeichnest, in den Müll, okay?«
    »Simone?«, flüsterte Nikki.
    »Wie auch immer, ich schätze, wir haben Zeit genug, einen trinken zu gehen. Also, dann sehen wir uns bei Cassandra’s. Vielleicht habe ich nach ein paar Martinis den Mut, Jake noch einmal einzuladen. Er kann mir doch nicht zweimal einen Korb geben, oder? Bis später, um sieben.«
    »Um sieben? Scheiße!« Als Nikki auf die Uhr sah, wurde ihr schwindlig. »Es ist zehn vor neun.«
    »Was ist los?«, fragte Reed. »Sagen Sie nicht, Sie haben sie versetzt.«
    »Keine weiteren Nachrichten«, verkündete die Stimme. Nikki war plötzlich bleich. »Das war Simone. Simone Everly. Ich … ich habe sie nicht angerufen. Und bin nicht zum Kickboxen gegangen.« Wieder schaute sie auf die Uhr und spielte die Nachricht noch einmal ab. »Verdammte Scheiße! Sie redet von dem Kickbox-Kurs, den wir zusammen belegen. In zehn Minuten ist der Kurs zu Ende.« Nikki suchte verzweifelt in ihrer Tasche nach dem Handy. »Ich habe sie nicht angerufen! Weder vom Handy noch vom Büro aus. Wo zum Teufel ist das Ding?« Sie kramte wild in ihrer Handtasche. »O nein, es ist nicht da! Aber es muss doch hier drin sein. Es muss!« Voller Panik stülpte sie die Tasche um. Stifte, Notizblock, Make-up, Rekorder, Kleingeld und Haarbürste fielen klappernd auf den Tisch oder rollten zu Boden, aber das Handy war nicht darunter. »Was soll das heißen, ich hätte sie vom Handy aus angerufen? Ich habe mit dem Ding heute gar nicht telefoniert!« Sie durchsuchte den Tascheninhalt, als könnte das Handy plötzlich unter dem Block oder der Bürste auftauchen. »Wann haben Sie es denn zum letzten Mal benutzt?«
    »Ich weiß nicht … vielleicht gestern Abend … Oh, verdammt, wann war das? … Ich … habe beim Autofahren mit meiner Schwester gesprochen.« Sie zögerte. »Ich weiß noch, Lily hat einfach aufgelegt, und ich habe das Handy in den Flaschenhalter gelegt. Da muss es sein!« Nikki räumte ihre Utensilien wieder in die Tasche und griff nach ihrem Mantel.
    »Sie haben es seit dem Anruf gestern Abend wirklich nicht mehr benutzt?«, hakte er nach und verspürte diese vertraute, Übelkeit erregende, düstere Ahnung, die ihn oft überkam, wenn schlechte Nachrichten bevorstanden. »Nein. Heute im Büro habe ich es nicht gefunden, und ich dachte, ich hätte es im Auto liegen gelassen, und dann habe ich es völlig vergessen … Ich kann sie gar nicht angerufen haben … Das muss ein Irrtum sein …« Sie lief zur Tür hinaus und die Treppe hinunter in die neblige Nacht. Reed verschloss die Tür, folgte ihr und holte sie auf dem Parkplatz ein.
    Während sie den Schlüssel ins Schloss schob, versuchte sie, durchs Seitenfenster zu spähen. »Ich kann es nicht sehen. O Gott! Bitte, bitte … mach nicht …«
    »Sie haben kein elektronisches Schloss?«
    »Es ist kaputt.« Endlich hatte sie die Wagentür geöffnet. Hastig Heß sie sich auf dem Fahrersitz nieder. Sie tastete den leeren Flaschenhalter, die Konsole und den Boden ab. »O mein Gott«, flüsterte sie. »Es ist weg.« Den entsetzten Blick auf Reed gerichtet brachte sie hervor: »Mein Handy ist nicht hier, und … und … ich habe Simone definitiv nicht angerufen … Sie glauben doch nicht… Ich meine, falls jemand mein Handy gestohlen oder … oder gefunden und sich bei Simone gemeldet hat … das wird doch nicht … das kann doch nicht der Grabräuber gewesen sein?« Ihr Gesicht verzerrte sich vor Angst. »Er wird sich doch nicht mit ihr verabredet haben?«
    »Ich weiß nicht«, hörte sich Reed sagen, obwohl sich die böse Vorahnung, die ihn in ihrer Wohnung überfallen hatte, noch verstärkte. »Lassen Sie mich mal nachschauen.« Sie nahm eine Taschenlampe aus dem Handschuhfach und reichte sie ihm. Reed leuchtete ins Wageninnere, sah unter den Sitzen nach, auf dem Boden, in den Seitenfächern, über den Sichtblenden, im Handschuhfach und richtete den Lichtstrahl dann unters Auto. Nichts.
    Das Handy war eindeutig weg. »Es ist nicht hier.«
    »Nein«, rief sie, und ihr Kinn zitterte. »O nein …« Er legte ihr den Arm um die Schultern. »Malen Sie nicht den Teufel an die Wand«, sagte er, doch er spürte die Nähe des Bösen deutlicher denn je. Den Beginn von neuem entsetzlichem Grauen. Wenn Nikki ihr Handy nicht bei ihren Eltern oder im Büro vergessen hatte, dann schwebte Simone Everly in Lebensgefahr.

24. Kapitel
    N
icht Simone … bitte, lieber Gott, nicht

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