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Ewig sollst du schlafen

Ewig sollst du schlafen

Titel: Ewig sollst du schlafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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wissen schon, meine Freundin mit dem dunklen Haar, die Sie neulich Abend einladen wollte.«
    Jake schüttelte den Kopf. »Heute Abend war sie nicht da.« Nein! Das konnte nicht wahr sein. »Sind Sie sicher? Wir wollten uns hier treffen, aber ich wurde aufgehalten, und …« Als sie Reed kommen hörte, erstarb ihre Stimme. »Ja. Sie hat heute zum ersten Mal gefehlt.«
    »O Gott.« Nikki lehnte sich an das Empfangspult. Sie fürchtete, auf der Stelle zusammenzubrechen. Reed zückte seine Dienstmarke, stellte die gleichen Fragen wie Nikki und erfuhr auch nicht mehr. »Stimmt was nicht?«, fragte Jake.
    »Das wissen wir noch nicht«, antwortete Reed. »Aber falls Miss Everly noch kommen sollte, richten Sie ihr bitte aus, dass sie mich dringend anrufen möchte?« Er entnahm seiner Brieftasche eine Karte und bedankte sich bei Jake. Dann legte er Nikki einen Arm um die Schultern und geleitete sie zur Tür. Sie taumelte, stützte sich schwer auf ihn. Er holte sein Handy hervor und tätigte einen Anruf. »Ich dachte, du solltest wissen, dass Nikki Gillettes beste Freundin womöglich vermisst wird … Simone Everly … Nein, wir sind nicht sicher. Folgendes ist passiert.« Er schilderte die Ereignisse des Abends. »Wir schauen in dem Restaurant nach, dann in ihrer Wohnung … Nein, aber ich warte nicht vierundzwanzig Stunden, bis sich bestätigt, dass sie verschwunden ist … Ja, ich weiß.« Er beendete das Gespräch. »Ich habe Morrisette angerufen. Sie ist einer Meinung mit mir, dass wir Simone schnellstens finden müssen.« Er half Nikki beim Einsteigen und führ zu dem Parkhaus, in dem Nikki schon oft ihren Wagen abgestellt hatte und wo Simone und sie sich zu treffen pflegten. Dort stand, auf der ersten Etage, das BMW-Cabrio.
    Nikkis Herz raste. »Da ist ihr Wagen«, sagte sie tonlos. Sobald Reed anhielt, stieg sie aus dem Cadillac. Außer dem BMW parkten hier nur wenige Fahrzeuge, ein alter VW-Bus, der einmal grün gewesen war, und ein schmutziger weißer Kleinwagen. Beide standen ein paar Plätze entfernt von Simones schickem Cabrio. Weit und breit war kein Mensch zu sehen, und außer dem Rauschen des Verkehrs, das von der Straße hereindrang, war nichts zu hören. Eine der Neonlampen zischte und flackerte.
    »Fassen Sie nichts an«, warnte Reed, als Nikki die Hand nach dem BMW ausstreckte. Er befand sich nur ein paar Schritte hinter ihr.
    Mit wild klopfendem Herzen lugte Nikki durch die Scheiben und entdeckte Simones Schirm auf dem Rücksitz, außerdem ein paar zerfledderte Taschenbücher, eine Tüte mit Lebensmitteln und eine Kaffeetasse im Halter. »Jetzt wissen wir immerhin, dass sie bis hierher gekommen ist.«
    »Und es war eine Falle«, sagte Nikki, entdeckte jedoch keinen Hinweis auf einen Kampf in der Umgebung des BMW, keine Schleifspuren von Lederschuhen auf dem Betonboden, keine Blutstropfen, Gott sei Dank. Vielleicht war Simone entkommen oder war demjenigen, der sich für Nikki ausgegeben hatte, gar nicht erst begegnet. Wenn es doch nur so wäre! Nikki faltete die Hände und schickte ein weiteres Stoßgebet zum Himmel. Reed schlug vor: »Schauen wir im Restaurant nach.« Niedergedrückt von ihrer Sorge nickte sie bloß und ging durch die offene Tür hinaus ins Treppenhaus. Reed blieb an ihrer Seite und erledigte einen weiteren Anruf. Draußen war es noch immer neblig. Die Straßen waren feucht, das Licht der Laternen spiegelte sich verschwommen auf den nassen Bürgersteigen.
    Das rot-gelbe Neonschild über dem Eingang zum Cassandra’s leuchtete hell.
    Nikki stieß die Tür auf. Eine Kellnerin, die in ihre Bestellliste vertieft war, hob den Kopf und lächelte. »Ein Tisch für zwei?«, fragte sie mit einem Blick auf Reed. »Nein danke. Ich suche meine Freundin«, erklärte Nikki. Weihnachtsmusik dudelte aus den Lautsprechern, und wohl die Hälfte der Tische und Nischen war besetzt. Kellner und Pikkolos huschten durch die engen Gänge. »Ich wollte mich hier mit ihr treffen, wurde aber aufgehalten. Sie ist etwa einsachtundsechzig groß, hat dunkles Haar und …«
    »Die war hier«, mischte sich eine jung aussehende Kellnerin ein, die gerade mit zwei Tassen Kaffee auf einem Tablett vorbeikam. »Hat ein paar Drinks bestellt, zwei Martinis und einen Lemon Drop für ihre Freundin, die nicht gekommen ist. Den hat sie einfach stehen gelassen. Waren Sie das?«
    »Ja.« Nikkis Herz verkrampfte sich.
    Reed trat vor, klappte seine Brieftasche auf und zeigte seine Marke. »Ich bin Detective Pierce Reed. War die

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