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Ewig sollst du schlafen

Ewig sollst du schlafen

Titel: Ewig sollst du schlafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Simone!
Für Nikki war die Welt mit einem Schlag schwarz und trostlos. Sie lehnte sich schwer gegen ihren Wagen, vom Nebel umwabert, Furcht im Herzen. Der Grabräuber konnte sich doch nicht ihr Handy angeeignet und Simone angerufen haben, um ein Treffen mit ihr auszumachen! Nein, nein … Sie zog voreilige Schlüsse. Nur weil irgendwer, wenn auch höchstwahrscheinlich der Mörder, in ihre Wohnung eingebrochen war, musste er doch nicht zwangsläufig auch ihr Handy gestohlen haben. »Das kann nur ein Irrtum oder ein Streich oder so was sein«, sagte sie zu Reed, bemüht, ihre Angst unter Kontrolle zu bekommen und logisch zu denken. Sie stieß sich vom Auto ab. »Jemand hat mein Handy an sich genommen, vermutlich im Büro …
    vielleicht Norm Metzger oder Kevin Deeter, und wer immer es war, hat Simone angerufen, weil sie unter Kurzwahl gespeichert ist, und dann …« Warum hatte er sich dann als Nikki ausgegeben? Sich mit Simone verabredet? Ihr wurde flau im Magen, und sie ließ sich erneut gegen den Wagen sinken. Niemand Normales würde das tun.
    »Fahren wir zur Sporthalle. Wir prüfen nach, ob sie zum Kurs erschienen ist. Kommen Sie.« Wieder legte Reed einen Arm um ihre Schultern und führte sie zu seinem Cadillac. Ausnahmsweise einmal wehrte sich Nikki nicht dagegen, die Anweisungen eines Mannes zu befolgen. Ausnahmsweise war sie dankbar für einen starken Arm, der sie stützte. Um sie herum drehte sich alles. Schuldgefühle quälten sie. Wie hatte sie ihr Handy verlieren können? Bebend sank sie auf den Beifahrersitz des Eldorado und lehnte sich an die geschlossene Tür.
    »Es ist das Sportcenter im Montgomery-Gebäude am West Broadway.«
    »Ich weiß.«
    »Aber wir kommen wahrscheinlich zu spät«, sagte sie mit einem Blick auf die Uhr. »In fünf Minuten hört der Kurs auf.«
    »Falls sie nicht mehr dort ist, fahren wir zu ihrer Wohnung.« Er reichte Nikki sein Handy, lenkte den Cadillac auf die Straße und gab Gas. Der große Wagen schoss durch die dunklen Straßen. »Rufen Sie Simone an«, befahl er, während er viel zu schnell eine Kurve nahm. »Sie hat doch ein Handy?«
    »Ja.« Nikki tippte bereits die Nummer ein. Ihre Finger zitterten, Angst beherrschte ihr Denken. Der Rufton erklang. Bitte melde dich, betete Nikki stumm. O bitte, lieber Gott, mach, dass sie in Sicherheit ist. Nach dreimaligem Klingeln steigerte sich Nikkis Furcht. Simone hatte ihr Handy immer griffbereit, sie meldete sich stets sofort. »Komm schon, komm schon …« Nach dem vierten Klingeln schaltete sich Simones Mailbox ein. Nikki wurde beinahe übel. »Hallo, Simone, ich bin’s, Nikki. Ruf mich bitte sofort zurück.« Dann beendete sie den Anruf und wählte Simones Festnetznummer. Beim vierten Klingeln ging der Anrufbeantworter an. Wieder hinterließ Nikki eine Nachricht. »Kein Glück?«, fragte Reed finster und ignorierte eine gelbe Ampel.
    »Nein. Aber ich versuche es noch einmal auf ihrem Handy.
    Vielleicht hat sie es bei dem Lärm in der Halle nicht gehört. Jake lässt immer Musik laufen, und, na ja, Sie können sich ja vorstellen, wie laut es da ist.« Erneut gab sie Simones Handynummer ein, doch tief im Herzen wusste sie, dass sich Simone nicht melden würde. Dass sie sich womöglich nie wieder melden würde. In einem Winkel ihres Bewusstseins lauerte die Befürchtung, dass sich Simone in den Händen des Mörders befand, vielleicht schon tot war oder gerade in einem Sarg mit einer Leiche aufwachte … Während Simones Ansage mit der Aufforderung, eine Nachricht zu hinterlassen, erneut abspulte, lief Nikki ein Schauer über den Rücken. Bitte, mach, dass alles in Ordnung ist, betete sie still. Bitte! Vielleicht war nur der Akku von Simones Handy leer. Vielleicht hielt sie sich nach dem Kurs noch ein wenig in der Sporthalle auf, flirtete just in diesem Augenblick mit Jake, lud ihn zu einem Drink ein.
    Bitte, mach, dass Simone da ist. Ganz gleich, wie wütend sie auf mich ist, Hauptsache, ihr ist nichts zugestoßen.
    Sie schaltete das Handy aus und blickte hinaus in die trostlose, trübe Nacht.
    Reed fuhr wie ein Besessener, und trotzdem erschien es Nikki, als dauerte es eine Ewigkeit, bis sie die Straße zur Sporthalle erreichten. Reed parkte in zweiter Reihe, und Nikki sprang sofort aus dem Wagen. Bevor sie bis zwei zählen konnte, war sie schon die Treppe zur Sporthalle hinauf-und zur Tür hineingestürmt. Jake stand an der Rezeption und sprach mit der Empfangsdame.
    »War Simone Everly heute da?«, fragte sie. »Sie

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