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Ewig sollst du schlafen

Ewig sollst du schlafen

Titel: Ewig sollst du schlafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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in Verbindung mit den Vorgängen rund um Chevaliers Verhaftung und Verurteilung. Reed hatte bereits sämtliche Verhandlungsprotokolle studiert, hatte die Gefängnisakte über den Kerl angefordert und nichts gefunden, was hilfreich hätte sein können. Wenn doch nur sein Vorgesetzter, der den Fall Chevalier geleitet hatte, noch am Leben wäre, er hätte sich vielleicht an Einzelheiten des Verfahrens erinnert, die die Ermittlungen vorantreiben könnten.
    »Ich sag euch, der Typ führt uns an der Nase herum. Zehn und zwei und fünf?« Morrisette schüttelte den Kopf. »Auf diese Art will er uns mitteilen, dass wir mit siebzehn Leichen zu rechnen haben, und, das kannst du nachprüfen, deshalb musste die Botschaft aus siebzehn Wörtern bestehen.«
    »So ein Quatsch«, warf Siebert ein.
    Morrisette sah den Brief so angewidert an, als wäre er vom Teufel höchstpersönlich verfasst.
    »Hör mal, das macht doch keinen Sinn. Der Kerl hat nicht alle Tassen im Schrank.« Cliff war offenbar nicht bereit, Reeds Theorie zu akzeptieren. »Es waren nicht siebzehn Geschworene.«
    »Was ist mit Reserveleuten oder anderen, die mit dem Prozess zu tun hatten?«, sprach Reed seine Gedanken aus. »Wir haben es nicht mit einem vernünftig denkenden Menschen zu tun, vergessen Sie das nicht.«
    »Scheiße, bestimmt nicht«, fluchte Morrisette leise. Tiefe Furchen zeigten sich auf ihrer Stirn.
    Die neue Nachricht des Grabräubers bedeutete: Es würde noch mehr Tote geben. Noch mehr Morde. Mehr Arbeit und mehr Frust.
    »Eine Jury hat nicht fünf Reserveleute, das weißt du selbst. Und warum erhöht er die Anzahl jetzt?«, überlegte Morrisette laut, und Reed meinte beinahe zu sehen, wie die Rädchen in ihrem Gehirn arbeiteten. »Um uns zu verwirren? Himmel, ist das ein widerliches Arschloch.« Sie starrte auf den Bogen. »Ich sag’s nur äußerst ungern, aber ich glaube, du hast Recht. Aus welchem Grund auch immer, der Kerl spricht eindeutig von siebzehn Toten.«
    »Verdammt noch mal«, knurrte Siebert. Haskins betrachtete das Blatt Papier. »Ich übergeb das unserer Profilerin. Mal sehen, was sie über den Kerl zu sagen hat.«
    »Heißt das, Sie glauben nicht, dass Chevalier der Mörder ist?« Morrisette tauschte einen Blick mit Reed. Der FBI-Agent hob eine Hand. »Ich sichere mich nur nach allen Seiten ab. Aber ich glaube schon, dass Chevalier dahintersteckt. Alle, die eines unnatürlichen Todes gestorben sind und in der Jury waren, sind nach Chevaliers Freilassung umgekommen. Zufall?«
    »Ich glaube nicht an Zufälle«, entgegnete Morrisette. »Ich bin der Meinung, dass nichts ohne Grund geschieht.« Reeds Handy klingelte. Er kehrte den im Zelt Versammelten den Rücken zu und meldete sich unter dem lauten Klatschen der Zeltplane. »Reed.« An der Nummer auf dem Display erkannte er, dass es sich um ein Ferngespräch handelte. »Rick Bentz, Polizeibehörde New Orleans. Sie haben mich gebeten zurückzurufen, sobald wir Vincent Lassiter gefunden haben.«
    »Ja.«
    »Wir haben ihn heute in einem Krankenhaus in San Antonio aufgespürt. Voll gepumpt mit Drogen, keine Papiere, deshalb hat es eine Weile gedauert, bis wir alles zusammenhatten. Laut Krankenhausbericht ist er vor fünf Tagen eingeliefert worden, komatös, und hat erst gestern Abend das Bewusstsein wiedererlangt. Er kann also kaum der gesuchte Mörder sein.«
    »Bestimmt nicht«, pflichtete Reed ihm bei. Er hatte Bobbi Jeans Bruder ohnehin schon von seiner Verdächtigenliste gestrichen.
    »Wie gehen die Ermittlungen voran?«
    »Haben heute schon wieder eine Leiche aufgefunden. Die gleiche Vorgehensweise. Lebendig begraben.«
    »Zur Hölle.«
    »Ja, das hier ist die Hölle.«
    »Falls ich noch etwas für Sie tun kann, lassen Sie es mich wissen.«
    »Mach ich«, sagte Reed und beendete das Gespräch. Dann entschloss er sich, nun Nikki zu informieren. Er schlüpfte durch den Schlitz im Zelt und bemerkte, wie Nikki, die zu ihm hinüberspähte, im Beifahrersitz erstarrte. Die Reporter, die sich am Tor zusammendrängten, schossen Fragen auf ihn ab, doch er ignorierte sie. Zweifellos wurde er von den Kameras ringsum und im Hubschrauber über seinem Kopf gefilmt. Er konnte nur hoffen, dass der Film geschnitten wurde, bevor der Bericht im Fernsehen zu sehen war, und dass niemand in der Frau in seinem Wagen Nikki Gillette erkannte.
    Wortlos öffnete er die Tür, ließ sich auf den Fahrersitz fallen und startete den Motor. »Tut mir Leid«, sagte er bloß, und sie schnappte nach Luft.
    Als sich

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