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Ewig sollst du schlafen

Ewig sollst du schlafen

Titel: Ewig sollst du schlafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Leichen ab. Cliff Siebert starrte lange in den Sarg, dann riss er sich von dem schrecklichen Anblick los. »Verflucht.«
    »Kennen Sie diese Frau?«, fragte Diane in die Runde. »Nein. Aber ich vermute, es ist Simone Everly. Die Beschreibung von Nikki Gilette passt jedenfalls.« Reed kehrte dem offenen Sarg rasch den Rücken zu, nicht fähig, die von Blutergüssen übersäte nackte Leiche und die starren Augen von Nikkis Freundin einen Moment länger anzusehen. Ihr Haar war verklebt und wirr, verfangen in den Leichenresten unter ihr, die Haut war, abgesehen von den blauen Hecken, blassgrau. Das schöne Gesicht war durch heftige Stöße gegen den Sargdeckel zerschunden und zerschrammt, ihre Finger waren, wie Bobbis, blutig, die Haut war abgeschürft, darunter sah man das nackte Fleisch. »Sie wird seit gestern vermisst.«
    »Da ist etwas … ein Mikrofon und eine Art Brief.« Einer der Beamten wartete ab, bis der Fotograf seine Arbeit getan hatte, dann löste er vorsichtig einen Umschlag von der Sargwand. Dort war er neben Simones Kopf angeklebt worden.
    »Fassen Sie den Klebstreifen nicht an«, warnte Diane scharf. »Da könnten Fingerabdrücke drauf sein.« Sofern der Kerl dumm oder unvorsichtig ist, dachte Reed, sagte aber nichts.
    Es war auch gar nicht nötig, denn sofort mischte sich Morrisette ein. »Ich bezweifle, dass Chevalier ein solcher Fehler unterlaufen würde.«
    »Jeder lässt sich mal ablenken und macht einen Fehler.« Der Ermittler hielt den Umschlag hoch, auf dem in Blockbuchstaben Reeds Name stand. »Der Kerl ist scharf auf dich«, knurrte Morrisette. Reed streifte Handschuhe über, zog ein Blatt Papier aus dem Umschlag und las:
VIER SIND TOT,
ZU VIELE NOCH AM LEBEN.
NICHT MEHR ZWÖLF,
SONDERN ZEHN UND ZWEI UND FÜNF.
    »Was zum Teufel soll das heißen?«, fauchte Morrisette mit einer Handbewegung in Richtung des offenen Sargs. »Wieso vier? Ich habe sechs gezählt.«
    »Er redet auf jeden Fall von der Summe aller Opfer. Siebzehn. Sieh dir die letzte Zeile an. Zehn, zwei und fünf. Siebzehn.« Reeds Gedanken überschlugen sich. Er las die Botschaft immer wieder und verglich sie im Kopf mit den anderen, die der Mörder bereits hinterlassen hatte. Er dachte angestrengt nach. Warum erhöhte er die Anzahl? Verfolgten sie eine falsche Spur? Aber bislang mussten sie davon ausgehen, dass das hier Chevaliers Werk war.
    Sämtliche Opfer waren Geschworene … bisher. Und wenn er nun seine Liste erweitert hatte? Aber um wen … und warum?
    »Ich versteh das nicht«, brummte Morrisette. »Einige von den Leuten sind eines natürlichen Todes gestorben, nicht wahr? Vielleicht meint er das. Zwölf will er umbringen, aber vier waren schon tot.«
    »Drei, Reed.« Sie hielt drei Finger in die Höhe und knickte einen nach dem anderen ein, während sie aufzählte: »Brown, Massey und Alexander.«
    »Vielleicht haben wir einen noch nicht gefunden.«
    »Das haben wir überprüft. Tote Geschworene sind nicht mehr vorrätig. Alle übrigen leben noch. Das wirft die ganze Jury-Theorie über den Haufen, was? Warum lautet die Zahl siebzehn? Und nicht neun? Mist! Das ergibt überhaupt keinen Sinn.«
    »Er gibt uns einen Hinweis«, beharrte Reed.
    »Oder er führt uns in die Irre!«, wandte Morrisette gereizt ein. Der Wind ließ die Zeltplane flattern.
    »Nein … ich glaube nicht, dass ihm daran gelegen ist. Die Summe der Worte in dieser Botschaft ist siebzehn. Mit dieser Zahl arbeitet er jetzt.«
    »Nun, da du anscheinend weißt, wie die Denkprozesse dieses Perversen ablaufen, solltest du uns schnellstes sagen, was mit dieser Botschaft gemeint ist.«
    Reed massierte sich den Nacken und wünschte, er könnte diese rätselhafte Botschaft interpretieren. Nach den Informationen der Polizei waren Pauline Alexander, Thomas Massey und Tyrell Demonico Brown die einzigen drei Geschworenen, die eines natürlichen Todes gestorben waren. Weitere drei, Barbara Jean Marx, Roberta Peters und jetzt Simone Everly waren vom Grabräuber lebendig begraben worden. Die restlichen sechs Geschworenen lebten und standen unter Polizeischutz. Die Summe war zwölf. Warum hatte der Mörder die Anzahl um fünf erhöht? Was war die Bedeutung dieser Zahl? Er dachte an Nikki und daran, dass der Grabräuber sie als Kontaktperson ausgewählt hatte. Um sie zu terrorisieren. Der Kerl war in ihrer Wohnung gewesen. Hatte sie verwanzt. Warum? Und weshalb hielt er zudem auch Verbindung mit Reed?
    Weil sie beide am Chevalier-Prozess beteiligt waren. Das alles steht

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