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Ewig sollst du schlafen

Ewig sollst du schlafen

Titel: Ewig sollst du schlafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Seriennummer entdeckt, außerdem Erde, die nicht zum Boden da oben passt.«
    »Also ist der Sarg woanders ausgebuddelt worden.«
    »Sieht ganz so aus«, bestätigte McFee. »Unsere Leute überprüfen das. Sie nehmen Bodenproben und vergleichen sie mit der Erde am Sarg.«
    Morrisette hockte sich aufs Fensterbrett. In ihrem Rücken, hinter der Scheibe, schickte die Sonne vereinzelte Strahlen durch die dicke Wolkendecke. »Sie sollten mal checken, ob die Erde mit dem Sandboden auf dem Stonewall-Friedhof übereinstimmt.«
    »Wieso?«, fragte McFee.
    »Dort gab es neulich nachts einen Vorfall.«
    Damit hatte Morrisette Reeds ungeteilte Aufmerksamkeit.
    »Ist dort ein Sarg verschwunden?«
    »Genau das. Nicht nur der Sarg, sondern auch die dazugehörige Leiche.«
    »Lass mich raten – eine ältere Frau?«
    »Pauline Alexander.«
    McFee schnaubte durch die Nase. »Das haut hin. Der Sarg wurde in Jackson, Mississippi, hergestellt und an Beauford Alexander verkauft, für seine Frau. Erst vor knapp zwei Monaten.«
    »Pauline Alexander ist zu Hause gestorben, an einem Herzanfall, und zwar als sie in der Küche stand und Marmelade oder Gelee oder sonst was einkochte.« Morrisette zuckte mit den Schultern. »Ich wusste gar nicht, dass es noch Leute gibt, die einkochen. Wie auch immer, Beauford kam von der Jagd zurück, fand sie auf dem Küchenboden liegend und rief den Notarzt. Aber es war zu spät.« Reed überflog den Autopsiebericht über die sechzigjährige Frau auf der Suche nach einem Grund für den Herzanfall, doch er fand, jedenfalls bis jetzt noch nicht, keinen Hinweis auf Fremdeinwirkung. »Dann haben wir jetzt also eine Frau, die eines natürlichen Todes gestorben ist, und eine weitere, die ermordet wurde. Sie wurde in den Sarg gesteckt, wo sie dann starb«, sagte er und hob den Blick. »Und sie war schwanger.«
    »Scheiße!« Morrisette stieß sich vom Fensterbrett ab.
    McFees Züge wurden hart. »Sie erwartete ein Kind?«
    »Das Opfer war ungefähr im dritten Monat.«
    »Du glaubst, der Mörder wusste das?«, fragte Morrisette. »O Mann, was ist das für ein widerlicher, perverser Psychopath, der eine Schwangere umbringt? Wer könnte so was tun? Ja klar, wahrscheinlich war’s der Kindsvater. Der Ehemann.«
    »Falls der der Vater war«, wandte Reed mit einem unguten Gefühl im Magen ein. »Wir benötigen eine DNA-Analyse.«
    »Sie sagten, Sie hatten ein Verhältnis mit ihr.« McFee blickte Reed über den Schreibtisch hinweg skeptisch an. »Moment mal.« Morrisette vergaß, den Mund zu schließen. »
Du, der Vater?
Du lieber Himmel, warte nur, bis Okano Wind davon bekommt. Dann bist du in null Komma nichts von diesem Fall suspendiert.«
    »Gibt es was Neues darüber, wer Bobbi zuletzt gesehen hat?«, erkundigte sich Reed und ignorierte den Einwurf seiner Kollegin.
    »Das solltest
du
mir vielleicht lieber sagen.« Morrisette schritt hektisch auf und ab und fuhr sich nervös mit gespreizten Fingern durchs Haar, das ohnehin schon aussah, als hätte sie einen Elektroschock erlitten. »Warum hast du nichts davon gesagt?« Sie war wütend, ihre Wangen glühten. »Weißt du, Reed, wir sind Partner. Du weißt alles über mein Leben, über meine Kinder, meine Exmänner und … ach, zum Teufel!« Völlig außer sich ließ sie sich auf einen Stuhl fallen. »Hast du sonst noch ein paar kleine Geheimnisse, die du vielleicht lüften möchtest?«
    »Im Moment nicht.«
    »Na, dann sag Bescheid, wenn es so weit ist, ja?«
    »Wir müssen jetzt in Erfahrung bringen, ob Barbara Jean Marx Pauline Alexander kannte.«
    »Das und auch sonst noch eine ganze Menge«, knurrte Morrisette.
    »Ja doch. Aber bestand eine Verbindung zwischen den beiden Frauen? Hat der Mörder rein zufällig Pauline Alexanders Sarg ausgewählt, oder will er uns damit einen weiteren Hinweis geben? In dem Brief spricht er von zweien.«
    »Bist du noch ganz bei Trost?«, zischte Morrisette. »Oder hast du Eiswasser in den Adern? Du hast erst vor kurzem erfahren, dass deine Geliebte in einen Sarg gesteckt und lebendig begraben wurde, dass sie womöglich mit deinem Kind schwanger war, und du … du sitzt hier seelenruhig herum und interessierst dich dafür, ob sie die andere Frau kannte?« Sie verdrehte die Augen und gestikulierte wild mit einer Hand. »Ich fass es nicht.«
    Reed lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Das Beste, was wir tun können, ist, diesen Fall aufzuklären.«
    »Aber –«
    »Er hat Recht«, fiel McFee ihr ins Wort. »Und Ihnen bleibt nicht

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