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Ewig sollst du schlafen

Ewig sollst du schlafen

Titel: Ewig sollst du schlafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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und konnte zwar kein Wort verstehen, doch von ihren Mienen und Lippen konnte er ablesen, wie sich die Diskussion zuspitzte. Sie wollte einen Knüller. Und Reed wollte nichts preisgeben.
    Was sie nur zu noch gründlicheren Nachforschungen antreiben würde. Das lag in ihrer Natur. Nikki war eine schlechte Verliererin.
    Jetzt steckten der Bulle und die Reporterin beide drin. Perfekt.
    Ihre Nerven waren jetzt schon zum Zerreißen gespannt. Der Überlebende lächelte. Er fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen. Das war erst der Anfang.

6. Kapitel
    A lso, Cliff, spuck’s aus«, sagte Nikki, als sich Siebert endlich auf seinem Handy meldete. Sie hatte den Vormittag im Büro verbracht, so schnell wie möglich ihre restliche Arbeit nachgeholt, ihrer Schwester eine Nachricht aufs Band gesprochen, dem Büroklatsch gelauscht und sich ansonsten weitgehend auf den Fall konzentriert. Sie hatte telefonisch sämtliche Kontaktleute in Lumpkin County abgeklappert und einen Freund beim Pressedienst in Atlanta befragt, doch er konnte ihr auch nicht mehr geben als die spärlichen Informationen, die das Büro des Sheriffs verbreitet hatte. Das war nicht das, was sie brauchte. Jetzt saß sie an ihrem Schreibtisch, malte Kringel auf ihren Notizblock und sprach leise ins Telefon, damit niemand, Trina eingeschlossen, sie hörte. »Wie ist das mit dem Fall in Dahlonega? Warum hat man Reed hinzugezogen?«
    »Zum Kuckuck, Nikki, frag ihn doch selbst.« Cliff war gereizt.
    »Ich hab’s versucht. Heute Morgen. Er war, gelinde ausgedrückt, nicht sonderlich mitteilsam.«
    »Sieht ihm ähnlich.«
    »Also, wozu braucht man ihn? Warum wurde er mit dem Hubschrauber eingeflogen? Wo ist der Zusammenhang?«
    »Ich darf nicht darüber reden.«
    »Aber es gibt einen Zusammenhang.«
    »Ich sagte doch, ich darf –«
    »Warum nicht?«
    Er schwieg beharrlich, aber sie hatte den Grund längst erraten. »Weil Reed irgendwie in dem Fall drinhängt. Entweder hat er mit dem Mörder zu tun, oder er ist tatverdächtig oder –«
    »Nun mal langsam. Nicht so hastig. Verspekulier dich nicht.«
    »Aber es muss einen Grund geben. Weißt du, wer die Opfer sind?« Er zögerte.
    »Das heißt dann wohl Ja.«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Komm schon, Cliff. Ihr veröffentlicht die Namen doch sowieso, sobald die nächsten Angehörigen verständigt sind.«
    »Das geschieht heute Nachmittag.«
    »Dann gib mir doch einen kleinen Vorsprung.« Er seufzte, und Nikki war sekundenlang erleichtert. Bevor Cliff wichtige Dinge ausplauderte, stieß er immer erst einen Seufzer aus. »Na gut, es wird wohl nicht schaden. Es handelt sich um zwei Frauen, eine schon älter und bereits verwest -wir wissen nicht, wer sie ist. Die andere ist jünger, steckte offenbar erst seit ganz kurzer Zeit in dem Sarg.«
    »Wie lange?«
    »Nicht mal einen Tag.«
    »Wer ist sie?«, wollte Nikki wissen.
    »Sie heißt Barbara Jean Marx. Genannt Bobbi. Hier aus Savannah. Hör zu, mehr kann ich dir wirklich nicht verraten. Ich muss Schluss machen.«
    Nikki notierte sich den Namen des Opfers. Das war doch schon mal ein Anfang. »Woran ist sie gestorben?« Ein Zögern. Nikki setzte ein Fragezeichen hinter den Namen.
    »Und was ist mit der anderen Frau?«
    »Das ist noch nicht klar. Zumindest in Bobbis Fall gehen wir von Mord aus, aber mehr kann ich wirklich nicht dazu sagen. Es könnte die Ermittlungen beeinträchtigen.«
    »Das ist dummes Behördengeschwätz, und das weißt du auch.« Nikki kritzelte Reeds Namen neben den des Opfers und schrieb weitere Fragen auf:
Wer ist das andere Opfer? In welcher Beziehung stehen die beiden?
    »Für den Augenblick wär’s das.«
    Nikki begriff, dass sich Cliff nicht dazu bewegen lassen würde, ihr die Todesursache zu nennen, und griff einen anderen Faden auf. »Wisst ihr wirklich nicht, wer sie ist? Ich meine jetzt nicht ihren Namen.«
    »Ich darf dazu nichts sagen.«
    »Deine Platte hat einen Sprung.«
    »Von mir aus.«
    Das klang eindeutig abschließend, und da sie wusste, dass er das Gespräch im nächsten Moment beenden würde, fragte sie rasch: »Warum hat man Reed hingeschickt? Oder hat das Büro des Sheriffs in Lumpkin County ihn angefordert?«
    Sie wartete. Keine Antwort. Er verschloss sich wie eine Muschel. Sie musste rasch weiterbohren. »Weil er dort oben mal gelebt hat oder weil er über besondere Fähigkeiten verfügt? Oder nur, weil er gerade Dienst hatte?«
    »Finde es selbst heraus, Nikki«, knurrte Siebert. »Dazu muss man kein Atomphysiker

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