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Ewige Treue

Ewige Treue

Titel: Ewige Treue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Zimmer über der Garage.«
    Sie sah ihn ungläubig an. »Darum sind wir hier?«
    »Darum sind wir hier. Wie kommt man von hier aus zur Garage?«
    Sie sah ihn an, als wollte sie ihm widersprechen, doch dann drehte sie sich auf dem Absatz um und stakste steif durch die Eingangshalle. Er folgte ihr erleichtert, weil sie ihn damit von der Bibliothek wegführte.
    Die Küche war viermal so groß wie das Haus, in dem Griff aufgewachsen war.
    In der Wand gegenüber war eine Tür eingelassen. Laura ging darauf zu. »Warte«, sagte er. »Führt die nach draußen?«
    »Erst durch eine kleine Diele und dann nach draußen.«
    »Kann man die Außentür vom Tor aus sehen?«
    »Nein.«
    Griff schob sich an ihr vorbei, öffnete die Tür und blickte in einen Geräteraum, der einen wesentlich eleganteren Namen als »Diele« verdient gehabt hätte. Er drückte auch die Außentür auf und warf einen Blick hinaus. Auf dem Grundstück patrouillierten keine Polizisten mehr. Man hatte sie abgezogen, nachdem Laura gestern Abend ins Hotel umgesiedelt worden war. Griff hatte das beobachtet, darum wusste er Bescheid.
    Trotzdem fühlte er sich gefährlich bloßgestellt, während er und Laura über den Abstellplatz zwischen dem Haus und der frei stehenden Garage eilten. Laura deutete auf eine Tür in der Garagenwand. »Manuelos Zimmer liegt hinter dieser Tür und dann die Treppe hoch, aber ihn wirst du dort nicht finden.«
    »Das erwarte ich auch nicht.«
    Neben der Tür war ein weiteres Tastenfeld in die Wand eingelassen. »Der nächste Dreckscode?« Griff deutete ungeduldig darauf, und Laura tippte die nächste Ziffernfolge ein. Die Tür öffnete sich mit einem metallischen Klicken. Sie schlichen hinein. Griff zog die Tür hinter ihnen zu und hörte das Schloss einschnappen.
    »Kein Licht«, sagte er, weil er spürte, dass sie an der Wand nach dem Schalter tastete. »Du bist hergekommen, weil du was aus dem Haus holen wolltest, nicht aus der Garage. Die Lichter bleiben aus.«
    Er zog eine kleine Taschenlampe aus dem Waffengurt des Polizisten und knipste sie an. Obwohl er den Strahl auf ihre Füße richtete, konnte er im Widerschein der Lampe Lauras Gesicht erkennen.
    »Laura. Gibt es überhaupt ein Baby?«

31
    I
    hrer Miene nach zu urteilen, hatte er sie mit dieser Frage völlig überrumpelt. Sie starrte ihn sekundenlang an, dann reagierte sie mit einer winzigen Kopfbewegung.
    Er spürte einen massiven Druck in seiner Brust. Er konnte das Gefühl nicht benennen, weil er noch nie etwas Vergleichbares empfunden hatte. Es war ein eigentümliches, aber eindeutig ein gutes Gefühl. So wie eine unbeschreibliche Befriedigung. Wie das genaue Gegenteil dessen, was er neulich im Motel empfunden hatte, als er seine Lebensgeschichte Revue hatte passieren lassen.
    Er sah auf ihren Bauch, konnte aber keine Veränderung feststellen. Natürlich war noch nichts zu sehen.
    Er fragte sich, ob sie, genau wie er in diesem Moment, an ihren letzten gemeinsamen Nachmittag dachte, als er um sie herumgefasst und die Tür zugedrückt hatte. Wie hätten sie die katastrophalen Auswirkungen vorhersehen können, die diese einfache Bewegung haben sollte? Allein deswegen war ein Leben zerstört worden. Und ein anderes hatte begonnen.
    Seine Augen hoben sich wieder zu ihrem Gesicht. Ihre Blicke trafen und verbanden sich. Dieser warme, enge Raum, in dem sie standen, kam ihm plötzlich viel zu klein und stickig vor. Er wagte nicht tief einzuatmen aus Angst, das Schweigen zu brechen, das, mit Unausgesprochenem beladen, auf ihnen lastete.
    Er wusste, dass es irgendetwas geben muss, das man zu einer Frau sagt, die das Baby von einem im Bauch trug, aber ihm wollte auf Teufel komm raus nicht einfallen, was das sein könnte, darum sagte er lieber gar nichts, sondern starrte ihr nur immer weiter in die Augen, bis sie zuletzt den Blick abwandte.
    Er legte die Hand unter ihr Kinn und zog ihr Gesicht wieder zu sich her. »Wenn ich Manuelo Ruiz nicht finde, lande ich in der Todeszelle. Begreifst du das?«
    Sie schüttelte den Kopf, erst langsam und dann immer energischer. »Nein. Das ist doch nicht möglich. Manuelo hat Foster angebetet. Er hätte auf keinen Fall …«
    »Aber ich schon?«
    Sie blickte ihm in die Augen und reagierte dann mit einer Kopf- und Schulterbewegung, die weder Ja noch Nein ausdrückte. Aber wenn sie auch nur den leisesten Zweifel hatte, war das für ihn ein vernichtendes Urteil.
    Er ließ die Hand sinken. »Ich weiß nicht, warum ich gehofft habe, dass du mir

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