Ewige Treue
Laura Speakman zurück. Ihr Mann fragte: »Etwas Wichtiges?«
»Joe McDonald mit einer kurzen Frage, die seiner Meinung nach nicht bis morgen warten konnte.«
Foster lachte. »Typisch Joe. Immer in Eile.«
Während die beiden über den ungeduldigen Joe plauderten, fiel Griff ein weiteres Problem auf. »Ich werde das Geld nicht so leicht ausgeben können«, bemerkte er unvermittelt.
Nach kurzem Zögern bestätigte Foster: »Ja, ich fürchte, das könnte Schwierigkeiten geben. Ich könnte mir vorstellen, dass das Finanzamt und das FBI Sie im Auge behalten werden, nachdem Ihr leeres Bankkonto zum Zeitpunkt Ihrer Verhaftung zu einigen Spekulationen Anlass gab.«
»Man nahm an, dass Sie irgendwo Geld gebunkert hätten.«
Er hörte ein leises Fragezeichen hinter Laura Speakmans kühler Anmerkung. »Genauso, wie man annahm, dass ich Bandy erledigt hatte«, antwortete er angespannt. »Das hatte ich nicht und das andere hatte ich auch nicht.«
Sie sah ihm ein paar Sekunden in die Augen und sagte dann: »Gut.«
Aber sie sagte es, als wäre sie nur halb überzeugt, und das stank ihm. Er würde zwar mit ihr in die Kiste steigen, aber er nahm nicht an, dass er sie je mögen würde. Sie war hübsch anzuschauen, aber er hatte noch nie viel für Frauen übrig gehabt, die den Männern die Eier abbeißen wollten. Und wieso wollte sie ihm die Eier überhaupt abbeißen, wenn die für ihr Vorhaben unerlässlich waren? Er spielte mit dem Gedanken, sie auf diese Ironie aufmerksam zu machen, entschied sich dann aber dagegen. Er bezweifelte, dass sie seinen Humor teilte.
Er sagte: »Ich brauche das Geld, Mrs Speakman. Wenn ich das Geld nicht bräuchte, würde ich die ganze Sache nicht mal erwägen. Ich bin da ganz offen und ehrlich.«
Was er damit andeutete, war klar, nämlich dass sie ihre Gründe nicht so offen dargelegt hatten. Sie wollte ihm schon widersprechen, als ihr Mann intervenierte. »Sie haben mich nicht um einen finanziellen Rat gebeten, Griff, trotzdem werde ich Ihnen einen geben. Suchen Sie sich einen Job mit festem Gehalt. Legen Sie sich ein Gehaltskonto und Kreditkarten zu. Normale Dinge. Wie Sie Ihren teuren Lebenswandel erklären, falls Sie wirklich in eine Steuerprüfung kommen, bleibt Ihnen überlassen. Man wird wahrscheinlich zeit Ihres Lebens aufzudecken versuchen, woher Sie Ihr Einkommen beziehen.«
Er zog eine Braue hoch und meinte dann: »Vielleicht könnten Ihnen Ihre früheren Geschäftspartner in dieser Angelegenheit behilflich sein. Bestimmt haben sie Verbindungen zu Banken im Ausland, die keine Fragen nach der Herkunft großer Summen stellen.«
»Keine Ahnung, ob sie die haben«, sagte Griff. »Aber selbst wenn, werde ich mich mit denen nicht mehr zusammentun.« Er sah Laura an und ergänzte: »Nie wieder.« Was er mit einem knappen Nicken bekräftigte.
Speakman fragte Griff, ob er noch weitere Fragen hätte. Sie klärten ein paar kleinere Punkte. Und dann brachte Griff etwas zur Sprache, was sich als entscheidend herausstellte. Es betraf ein mögliches Problem bei den zukünftigen Zahlungen. Er wollte nicht in zehn, fünfzehn oder zwanzig Jahren vor einem Dilemma stehen, für das damals keine Lösung erarbeitet worden war.
Es folgte eine hitzige Diskussion. Sie kamen zu keiner Übereinkunft, doch Speakman versprach, intensiv über die Sache nachzudenken und sich so bald wie möglich mit einem Lösungsvorschlag bei Griff zu melden. Ob Griff damit leben könne, fragte er. Widerstrebend bestätigte Griff, das könne er. Nachdem das geregelt war, schlug Speakman vor, den Deal mit einem Handschlag zu besiegeln, was sie auch taten.
Anschließend lud Speakman ihn ein, zum Abendessen zu bleiben.
Ehe Griff annehmen oder ablehnen konnte, sagte Mrs Speakman: »O Schatz, entschuldige bitte, aber ich habe Mrs Dobbins nicht Bescheid gegeben, dass wir einen Gast haben, darum ist sie schon heimgefahren. Ich dachte, wir wollten Mr Burketts Besuch bei uns geheim halten. Manuelo ist zwar da, aber …«
Zum ersten Mal, seit sie zu ihnen gestoßen war, wirkte sie verlegen und suchte unübersehbar nach Vorwänden, sich nicht mit ihm an einen Tisch zu setzen. Offenbar hatte sie keine Skrupel, mit ihm zu vögeln, solange sie nicht mit ihm zu essen brauchte. »Außerdem«, ergänzte sie matt, »wartet oben ein Berg Arbeit auf mich.«
»Macht nichts«, sagte Griff. »Ich habe sowieso was vor. Genauer gesagt bin ich schon zu spät dran.«
»Dann lassen Sie sich von uns nicht länger aufhalten«, verkündete
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