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Ewige Treue

Ewige Treue

Titel: Ewige Treue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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sein Gesicht so lange gegen die Betonwand der Parkgarage gedonnert, bis seine hässliche Fratze nur noch Brei war. Aber er konnte nichts unternehmen, ohne sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen, und Rodarte wusste das. Nichts hätte diesem Schwein größere Befriedigung bereitet als mit anzusehen, wie Griff am Tag seiner Entlassung wieder hinter Gitter wanderte.
    Griff murmelte eine Beleidigung und wandte sich ab, doch Rodarte packte ihn an der Schulter, wirbelte ihn wieder herum und schleuderte ihn gegen die Wand. »Schau mich an, wenn ich mit dir rede, du eingebildeter Ficker.«
    Weniger die Beschimpfungen, sondern vor allem die körperlichen Grobheiten führten dazu, dass der scharfe Schmerz in Griffs Kopf in den Hintergrund gedrängt wurde und sich sein Zorn brüchig und kalt wie Glas herausschälte. Er konnte dieses Schwein töten. Ganz leicht. In einem Spiel zu Fall gebracht zu werden war eines. Von Rodarte herumgeschubst zu werden etwas anderes. »Nehmen Sie Ihre Pfoten weg.«
    Offenbar übermittelten sein stählerner Tonfall oder vielleicht seine Augen den mörderischen Zorn, der in ihm brodelte, denn Rodarte ließ ihn los und trat mürrisch ein paar Schritte zurück. »Das hattest du verdient.« Er nickte zu Griffs blutendem Wangenknochen hin. »Dafür, dass du mir heute den Stinkefinger gezeigt hast. Ich bin den ganzen Weg raus ins Karnickelcounty gefahren, um deine Entlassung zu feiern, und so dankst du mir meine Fürsorge.«
    »Danke. Jetzt sind wir quitt.« Griff drängte sich an ihm vorbei.
    »Ich hatte gestern eine interessante Unterhaltung mit einigen deiner früheren Geschäftspartner.«
    Griff blieb stehen und drehte sich um.
    Rodarte nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette, ließ sie auf den Betonboden fallen und drückte sie mit der Schuhspitze aus, während er den Rauch nach oben blies. »Die Namen brauche ich dir nicht zu nennen, oder? Du weißt, wen ich meine. Deine früheren Geschäftspartner.«
    »Sie haben im Dreck gewühlt?«, fragte Griff.
    Rodarte grinste nur.
    Die drei Bosse des Verbrechersyndikats – die Vista-Boys, wie Griff sie nannte. Die meinte Rodarte. Die Männer in den Fünftausend-Dollar-Anzügen. Das Trio, an das Bill Bandy ihn weitervermittelt hatte, als Griff eine schnelle Lösung für ein großes Wettschuldenproblem gebraucht hatte.
    Das Vista-Triumvirat hatte sich weit mehr als zuvorkommend gezeigt. Sie hatten ihn mit offenen Armen in ihren Luxusbüros in dem Hochhaus mit Blick auf den Golfplatz empfangen, das sie in Las Colinas besaßen. Und das war erst der Anfang gewesen. Es folgten üppige Dinners in den Hinterzimmern verschiedener Fünf-Sterne-Restaurants. Flüge im Privatjet auf die Bahamas, nach Las Vegas, New York, San Francisco. Limousinen. Mädchen.
    Verführung in Reinkultur.
    Das Einzige, was er immer abgelehnt hatte, waren Drogen gewesen, dabei hätte er jederzeit alles in jeder Menge haben können.
    »Diese Typen wissen, dass du draußen bist«, sagte Rodarte gerade. Sein Lächeln war gefährlich und mehrdeutig, ein Schakalsgrinsen. »Sie sind gar nicht begeistert. Sie haben fest darauf gebaut, dass du für den Mord an Bill Bandy in den Bau wanderst.«
    »Ich hatte nichts mit Bandy zu tun.«
    »Genau.«
    Griff würde lieber zur Hölle fahren, als dieses Arschloch anzuflehen, dass er unschuldig war. »Wenn Sie die Vista-Boys mal wieder treffen, dann richten Sie ihnen aus, ich hätte gesagt, sie können mich am Arsch lecken.«
    Rodarte verzog das Gesicht. »Oooh, das wird ihnen gar nicht gefallen. Erst bringst du ihren wichtigsten Buchmacher um …«
    »Ich habe Bandy nicht umgebracht.«
    »Tatsächlich? Ich glaube nicht, dass sie dir das abkaufen, Griff. Nachdem er dich ans FBI verpfiffen hat, warst du so sauer auf ihn, dass du ihn natürlich umbringen musstest. Dazu hattest du jedes Recht. Schon fast die Pflicht. Hör mal, ich kann das verstehen. Sie verstehen das auch. Spitzel bleibt Spitzel. Wenn du ihn nicht ausgepustet hättest, hätte Bandy sie vielleicht als Nächstes hingehängt.«
    »Worüber beschweren sie sich dann?«
    »Sie werden nie sicher wissen, ob Bandy sie verraten hätte oder nicht. Während du«, er piekte Griff mit dem Zeigefinger in die Brust, »dem FBI definitiv Namen genannt hast. Ihre Namen. Siehst du das Problem? Sie denken, dass Bandy dichtgehalten hätte, wenn du nicht gewesen wärst. Ganz gleich, wieso letztendlich alles den Bach runtergegangen ist, sie geben dir die Schuld daran, dass ihre Geschäfte nicht mehr so problemlos

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