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Ewige Treue

Ewige Treue

Titel: Ewige Treue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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aussieht wie du.«
    »Und ich wäre selig, wenn ich einen kleinen Jungen bekommen würde.«
    Ihr Lächeln blieb unverrückt, aber die Worte schwebten unausgesprochen über dem Esstisch. Weder ein Sohn noch eine Tochter würden so aussehen wie Foster. Das Kind wäre ihm vielleicht ähnlich, aber es wäre nicht seines.
    Laura nahm noch einen Schluck Wein. »Foster …«
    »Nein.«
    »Was heißt ›nein‹? Du weißt doch gar nicht, was ich sagen will.«
    »O doch.« Er deutete auf ihren Teller. »Fertig?« Sie nickte. Er platzierte Gabel und Messer präzise diagonal über den Teller und legte seine Serviette zusammengefaltet daneben ab.
    Als er seinen Rollstuhl ein Stück zurückschob, stand sie auf. »Ich gehe Kaffee holen und bitte Manuelo, den Tisch abzuräumen.«
    »Lass uns den Kaffee im Fernsehzimmer trinken.«
    In der Küche füllte sie eine Kanne mit Kaffee, den sie vor dem Abendessen aufgesetzt hatte. Sie stellte die Kanne zusammen mit Tassen und Untertassen, Sahnekännchen und Zuckerdose auf ein Tablett. Dann trug sie das Tablett ins Fernsehzimmer. Foster reinigte soeben seine Hände mit Desinfektionsmittel. Als er damit fertig war, legte er die Flasche in eine Schublade.
    Sie schenkte ihm Kaffee ein und brachte ihm die Tasse. Er dankte ihr und wartete ab, bis sie auch eine Tasse hatte und sich mit untergeschlagenen Füßen auf einem kleinen Ledersofa niedergelassen hatte.
    Dann setzte er das Gespräch fort, als hätte es keine Unterbrechung gegeben. »Du wolltest gerade sagen, dass wir einen konventionelleren Weg wählen könnten. Eine künstliche Befruchtung durch einen anonymen Spender.«
    Genau das hatte sie sagen wollen. »Samenspender bleiben aus gutem Grund anonym, Foster. Wir würden niemals wissen, wer er ist, wir könnten uns nie ein geistiges Bild von ihm machen. Das Kind wäre unseres. Wir würden nie seine Gesichtszüge absuchen nach Hinweisen auf … jemanden, den wir einmal kennen gelernt haben.«
    »Hast du was gegen Burketts Gesichtszüge?«
    »Das ist nicht der Punkt.«
    Er lachte und rollte mit seinem Stuhl an ihr Sofa. »Ich weiß. Ich wollte dich nur necken.«
    »Ich schätze, ich bin heute Abend nicht in neckischer Stimmung.«
    »Entschuldige.« Er hob die Hand und wuschelte ihr Haar.
    Aber so leicht ließ sie sich nicht besänftigen. »Dies ist wahrscheinlich die wichtigste Entscheidung, die wir je fällen müssen.«
    »Wir haben sie bereits gefällt. Wir haben alles tausendmal durchgesprochen, wir haben es aus jedem Winkel analysiert. Wir haben monatelang darüber diskutiert. Wir haben es totgeredet und dann noch weiter geredet und waren uns schließlich einig, dass es der richtige Weg für uns ist.«
    Für dich, wollte sie schon sagen. »Ich weiß, dass ich einverstanden war, aber …«
    »Was?«
    »Ich weiß nicht. Theoretisch …« Sie ließ den Satz in der Luft hängen. Was theoretisch funktionierte, ließ sich nicht notwendigerweise problemlos in die Fleisch gewordene Realität übertragen. Vor allem, wenn dabei ihr Fleisch betroffen war.
    »Ich bitte dich nur um ein einziges Kind«, sagte er und strich ihr über die Wange. »Wenn ich könnte, würde ich dir drei oder vier Kinder schenken, so wie wir es geplant hatten. Davor.«
    Davor. Da war es, das Wort, das alles änderte. Die fünf Buchstaben wogen so schwer. Es war die Trennlinie in ihren Leben. Davor.
    Sein Blick wanderte liebevoll über ihr Gesicht. »Ich träume immer noch davon, dass ich dich lieben kann.«
    »Du liebst mich immer noch.«
    Er lächelte blass. »Wenn man so will. Das ist nicht das Wahre.«
    »Für mich schon.«
    »Trotzdem ist es nicht dasselbe.«
    Sie beugte sich vor, küsste ihn liebevoll auf den Mund und schmiegte dann ihr Gesicht in seinen Nacken. Er schloss sie in die Arme und strich mit den Händen über ihren Rücken. Im Büro konnten in der Hektik manchmal Stunden vergehen, in denen sie seine Behinderung und ihre drastischen Auswirkungen auf ihr Leben, ihre Ehe komplett vergaß.
    Trotzdem durchbohrten sie immer wieder schmerzhafte Erinnerungen wie Blasrohrpfeile, ohne jede Vorwarnung, sodass sie ihnen unmöglich ausweichen konnte. Ab und zu traf einer während eines Meetings oder am Telefon oder in einem Brainstorming und betäubte sie eine Tausendstelsekunde lang, bevor der Schmerz einsetzte.
    Am schlimmsten aber waren diese ruhigen Abende zu Hause. Wenn sie so wie jetzt allein waren, mussten beide daran denken, wie es früher gewesen war, wie sie sich geliebt hatten, sobald sie in Stimmung waren,

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