Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ewige Treue

Ewige Treue

Titel: Ewige Treue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
Vom Netzwerk:
hatte, war Rodarte direkt nach ihrer Begegnung in der Garage zu Marcias Penthouse hochgefahren. Da sie einen Kunden erwartet hatte, hatte sie ihm geöffnet. Er hatte sie nach Informationen über Griff ausgequetscht, und als sie ihm nichts erzählen wollte – und konnte –, hatte er versucht, die Antworten aus ihr herauszuprügeln.
    Von Rodartes Standpunkt aus war seine Mission nur insofern gescheitert, als er immer noch nicht wusste, was Griff jetzt vorhatte. Dafür hatte er sich schadlos gehalten, indem er eine schöne junge Frau terrorisiert und verunstaltet hatte, die zufälligerweise Griffs Bekannte war. Rodarte war ein Stück Dreck, ein Tyrann, der es genoss, anderen Schmerzen zuzufügen. Dass seine Übergriffe meist von Erfolg gekrönt waren, genügte ihm als Anreiz.
    Griff kochte vor Wut, wenn er nur daran dachte. Bei einem seiner Krankenbesuche hatte er noch einmal laut erwogen, Rodarte bei der Polizei anzuzeigen, doch die Angst und Pein in Marcias Augen hatten ihn davon abgebracht.
    »Dafür wird er bezahlen«, versicherte er ihr. »Das verspreche ich dir.«
    Seit dem Überfall war Rodarte abgetaucht. Griff wusste, wo er ihn finden konnte, aber er wagte nicht, nach ihm zu suchen. Nichts wäre Rodarte lieber, als dass Griff türenschlagend bei ihm auftauchte und ihm Gewalt androhte. Genau diese Art von kopfloser Racheaktion wollte er provozieren.
    Griff würde Rodarte nicht glücklich machen, indem er sich wieder einsperren ließ, und er wollte es seiner leidenden Freundin nicht zusätzlich schwer machen. Darum erhörte er einstweilen Marcias stummes Flehen und suchte keine Vergeltung.
    Heute wurden seine Gedanken an Rodarte von Laura Speakmans Anruf verdrängt. Es überraschte ihn, wie nervös er war, nachdem er zwei Wochen Zeit gehabt hatte, sich geistig einzustimmen. Um sich bis zum vereinbarten Zeitpunkt abzulenken, ging er fünf Meilen joggen und trainierte anschließend im Fitnessraum an den Gewichten. Er hatte sich vorgenommen, seinen Körper wieder in die Form zu bringen, die er während seiner Zeit als aktiver Footballspieler gehabt hatte, aber gleichzeitig seine gegenwärtige schlanke, drahtige Gestalt zu behalten.
    Dem Workout an den Gewichten folgten ein paar Bahnen im Pool. Aber als ihm der Gedanke kam, dass sich die körperliche Anstrengung nachteilig auf seinen Sexualtrieb auswirken könnte, stieg er sofort aus dem Wasser.
    Er reinigte seine Zähne erst mit Zahnseide, dann putzte er sie. Er schnitt seine Fingernägel. Schließlich zog er sein neues Armani-Sportsakko an. Er verließ sein Apartment um zwölf Uhr dreißig. Damit hatte er noch dreiundzwanzig Minuten totzuschlagen.
    Das Haus lag in einer soliden Gegend, in der die Nachbarn die Augen offen hielten und jedem misstrauten, der verdächtig aussah oder auf der Straße herumlungerte. Nachdem diese Beschreibung exakt auf ihn passte, beschloss er, sicherheitshalber nicht auf der baumbestandenen Straße zu parken.
    Stattdessen bog er in die schmale Einfahrt und fuhr sie entlang bis hinter das Haus, wo es einen nicht einsehbaren Abstellplatz und einen adretten Garten gab, der von zwei altehrwürdigen Platanen überschattet wurde. Ein hoher, blickdichter Zaun sonderte das Grundstück von den umliegenden Häusern ab.
    In diesem alteingesessenen Viertel rissen die Menschen, wenn sie ein Haus kauften, es entweder vollkommen ab, um auf den schattigen Grundstücken neu zu bauen, oder sie renovierten es von Grund auf. Griff tippte in diesem Fall auf Letzteres, denn es kam ihm so vor, als wäre die ehemalige Garage in ein weiteres Zimmer umgebaut worden. Trotzdem hatte man gute Arbeit geleistet, denn das Haus hatte seinen Charakter und seinen Charme bewahrt.
    Er hatte Wyatt Turner den roten Honda abgekauft. Eigentlich hätte er lieber einen anderen Wagen gefahren, aber die Kiste lief, und er rechnete sich aus, dass bei seinem Bewährungshelfer, beim Finanzamt und auch beim FBI sämtliche Alarmglocken schrillen würden, wenn er bar für einen schnittigen Neuwagen bezahlte, nachdem er gerade erst die Anzahlung für seine Doppelhaushälfte bar entrichtet hatte. Selbst sein Anwalt hatte ihn misstrauisch angesehen, als Griff gefragt hatte, wie viel er für den Wagen wollte, und dann den Preis in Hundertdollarscheinen abgezählt hatte. Turner fragte nicht, wie er an das Geld gekommen war. Griff erzählte es ihm nicht.
    Jetzt ließ er den Motor des Honda laufen, damit die Aircondition funktionierte. Er trommelte mit den Daumen aufs Lenkrad und summte den

Weitere Kostenlose Bücher