Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ewige Treue

Ewige Treue

Titel: Ewige Treue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
Vom Netzwerk:
sich weniger oft. Er erwiderte die Anrufe seines Mentors kaum noch. Darum freute er sich nicht besonders, Coach zu sehen, als der ihm an jenem Tag an seinem Auto auflauerte. Taktlos wie immer kam Coach sofort zur Sache. »Mir gefallen deine neuen Geschäftspartner nicht.«
    »Meine ›neuen Geschäftspartner‹?«
    »Stell dich nicht blöd, Griff.«
    Garantiert meinte er damit die Vista-Boys, und Griff rätselte, wie Coach von ihnen erfahren hatte. Andererseits hatte er dem alten Mann noch nie etwas verheimlichen können. Coach hatte ihn mit seiner Wachsamkeit die ganze Teenagerzeit hindurch genervt. Jetzt, wo Griff erwachsen war, nervte er noch mehr. »Du hast mir doch immer vorgehalten, ich soll mir Freunde suchen. Endlich habe ich welche gefunden. Und du bist wieder nicht zufrieden.«
    »Ich möchte nicht, dass du allzu enge Freundschaft mit diesen Leuten schließt.«
    »Warum? Was passt dir nicht an ihnen?«
    »Wenn du mich fragst, sind sie ein bisschen zu blank poliert.«
    Griff starrte ihn mit offenem Mund an. »›Blank poliert‹?«
    »Glatt. Schmierig. Ich traue ihnen nicht über den Weg. Du solltest dich über sie schlau machen.«
    »Ich schnüffle meine Freunde nicht aus.« Er sah Coach tief in die Augen und sprach das aus, was die Diskussion hoffentlich beenden würde: »Ich stecke meine Nase nicht in anderer Leute Angelegenheiten.«
    Coach überhörte die Anspielung. »Mach eine Ausnahme. Mach dich schlau.«
    »Wozu?«
    »Damit du weißt, was wirklich hinter der Sache steckt. Wie bezahlen sie ihre schicken Limousinen und Chauffeure?«
    »Sie sind Geschäftsleute.«
    »Und was sind das für Geschäfte?«
    »Sie besitzen eine Zinnmine in Südamerika.«
    »Eine Zinnmine, na klar. Ich kenne keinen Minenbesitzer, der einen Leibwächter braucht.«
    Griff hatte genug gehört. »Hör zu, es ist mir egal, womit sie ihre Limousinen bezahlen. Ich mag die Limousinen und die Chauffeure, ganz zu schweigen von den Privatjets und den Mädchen, die sie mir besorgen. Warum verziehst du dich nicht endlich und lässt mich verflucht noch mal in Frieden? Okay?«
    Coach tat genau das. Seither hatten sie nicht mehr miteinander gesprochen.
    Jetzt sah Griff Ellie an und schüttelte traurig den Kopf. »Ich dachte, ich wäre schlauer als er. Schlauer als alle anderen. Als sie mich erwischt haben, hat Coach mich endgültig aufgegeben. Ich kann es ihm nicht verübeln. Ich weiß, warum er nichts mehr mit mir zu tun haben will.«
    »Du hast ihm das Herz gebrochen.«
    Er sah sie scharf an. Sie nickte und wiederholte ernst: »Du hast ihm das Herz gebrochen, Griff.« Dann lachte sie hell auf. »Natürlich war er auch stinkwütend.«
    »Ja, also, wahrscheinlich ist es ganz gut, dass er nicht hier ist. Andernfalls wäre ich wohl nicht ins Haus gelassen worden.«
    »Ehrlich gesagt glaube ich das auch nicht.«
    »Ich weiß, dass ich mein Glück auf die Probe gestellt habe, als ich hergekommen bin.«
    »Warum hast du es getan? Natürlich freue ich mich unglaublich. Aber warum bist du gekommen?«
    Er stand vom Tisch auf und trat an die Küchentheke. Dort holte er eine Augenbohne aus der braunen Papiertüte, drückte die Schote mit den Daumen zusammen, bis sie platzte, und schüttelte dann die Erbsen in die Edelstahlschüssel. Die leere Schote landete wieder in der Papiertüte.
    »Immer wieder tue ich den Menschen in meiner Nähe weh, und das will ich nicht mehr.«
    »Dann hör auf damit.«
    »Ich möchte es ja gar nicht. Aber ich tue es trotzdem.«
    »Wie?«
    »Einfach indem ich bin, wie ich bin, Ellie. Indem ich bin, wie ich bin.« Er drehte sich um und lehnte sich mit der Hüfte gegen die Theke, schlug die Füße übereinander und verschränkte die Arme vor der Brust. Dann studierte er seine Stiefelspitzen. Sie mussten mal wieder geputzt werden. »Ich bin destruktiv. Mein ganzes Leben scheint unter einem Fluch zu stehen.«
    »Hör auf, dir selbst leidzutun.«
    Sein Kopf hob sich, und er sah sie an.
    »Hör auf, in dein Bier zu heulen, und erzähl mir, was los ist. Wem wurde wehgetan?«
    »Einer Bekannten. Sie wurde meinetwegen verletzt. Und das nur, weil sie etwas mit mir zu tun hatte.«
    »Das tut mir leid, aber das klingt nicht, als wäre es deine Schuld gewesen.«
    »Es fühlt sich aber so an. Es hat was zu tun mit …« Er winkte, als wollte er sagen damals. »Es gibt da so einen Typen. Seit ich entlassen wurde, habe ich ihn hier.« Er hielt sich die Hand direkt vor die Nase. »Er hat es auf mich abgesehen, und er wird nicht verschwinden,

Weitere Kostenlose Bücher