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Ewige Versuchung - 5

Ewige Versuchung - 5

Titel: Ewige Versuchung - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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müssen aufbrechen«, ermahnte Temple die versammelte Gruppe.
    Sie stiegen auf das Dach der Schule, denn die Höhe erleichterte den Abflug. Oben kletterte Marcus auf Temples Rücken, weil er dort besser sah und Temple nicht in seinen Bewegungen behinderte. Eine andere Person beim Fliegen in den Armen zu halten oder von ihr vorn umklammert zu werden, war bisweilen sehr hinderlich.
    Temple sprang mit Marcus als Erster vom Dach, die anderen folgten. Sie flogen westlich auf das Festland zu und in einem leichten Bogen in Richtung von Villiers’ Quartier. Temple musste sich auf Marcus’ Gedächtnis verlassen, denn der junge Mann konnte in der Dunkelheit und noch dazu aus dieser Höhe kaum etwas erkennen. Hingegen sah Temple alles klar und deutlich, und zum Glück war Marcus’ Erinnerungsvermögen tadellos. Er führte die Vampire exakt an die richtige Stelle.
    Sie landeten auf dem Dach des Lagerhauses. Dort waren keine Wachen postiert, was Temple nicht wunderte. Villiers wollte sie gar nicht daran hindern, in das Gebäude zu gelangen. Nein, er würde sie mit offenen Armen empfangen.
    Am Rande des Daches blieb Temple stehen und wandte sich an seine Gefährten. »Ich möchte, dass ihr alle wisst, wie viel es mir bedeutet, dass ihr heute Nacht mit mir gekommen seid.«
    Keiner rührte sich. Vielmehr wirkten sie fast beleidigt. Saint sah ihn besonders erbost an. »Hast du ehrlich geglaubt, wir würden dich das allein erledigen lassen? Sei kein Esel! Das hier ist ebenso sehr unser Kampf wie deiner.«
    Temple grinste. »Dann geben wir Villiers seinen Kampf!« Das war sein Schlachtruf. Er mochte nicht besonders drastisch klingen, aber er war mindestens so blutrünstig gemeint wie alle anderen, die Temple in seinem Leben ausgerufen hatte.
    »Viel Glück!«, wünschte Payen, der Temple auf die Schulter klopfte. »Wir sind da, wenn ihr uns braucht.«
    Temple dankte ihm und stutzte, als der andere Vampir wegging, seine Frau jedoch blieb. Violet blickte unsicher zu ihm auf. »Ich hoffe, Vivian ist nichts passiert«, sagte sie.
    »Ja, ich auch«, entgegnete er mit einem matten Lächeln und sah ihr nach, als sie ihrem Mann folgte.
    Payen und Violet versteckten sich in den Ästen einer großen Eiche hinter dem Haus. Von dort beobachteten sie alles und hielten sich bereit, falls Schwierigkeiten auftraten. Und sie befanden sich nahe genug am Landeplatz, dass ihr Duft nicht allzu leicht von einem Nosferatu aufgespürt werden konnte – sofern Villiers einen unter seinem Kommando hatte. Was Temple sich nicht unbedingt wünschte, denn ein Nosferatu war ein echter Bastard im Kampf und sehr schwer zu töten.
    Sie sprangen vom Dach hinter das Gebäude, wo das Licht schwächer und die Schatten tiefer waren. Dort brach Saint lautlos ein Erdgeschossfenster auf, durch das Marcus einstieg. Von nun an war er auf sich allein gestellt.
    »Sei vorsichtig!«, riet Prudence ihrem Freund.
    Marcus grinste. »Bin ich immer.« Temple entging nicht, dass Furcht in seinem Blick aufflackerte. Er wäre ja auch ein Narr gewesen, hätte er nicht wenigstens ein bisschen Angst. Wenn ihr Plan nicht aufging, könnten sie alle heute Nacht sterben.
    Die Vampire beobachteten durch das Fenster, wie Marcus weiter in das Gebäude schlich. Sie warteten ab, ob er entdeckt wurde, was nicht der Fall war. Als Temple das Licht von einer Tür sah, die geöffnet wurde, war er vorübergehend beruhigt. So weit, so gut.
    Nun hockten sie sich unterhalb der Fenster hin.
    »Glaubst du, die Vordertür ist offen?«, fragte Bishop schmunzelnd, dessen Zähne weiß und scharf im Mondlicht blitzten.
    Temple entgegnete mit einem Grinsen: »Wenn nicht, wird sie es gleich sein.«
    Selbstverständlich war die Tür nicht verriegelt. Villiers wollte es ihnen fürwahr lächerlich einfach machen. Er hätte sie verschließen sollen, dann könnte er sie am Krachen der massiven Eiche, die aus den Angeln gerissen wurde, kommen hören.
    Drinnen war alles still. Temple lauschte aufmerksam und hörte deutlich Villiers’ Stimme tief unter ihnen. »Sie sind im Keller.«
    »Vermutlich wollen sie nicht, dass wir in der Sonne verschmoren, bevor sie mit uns fertig sind«, bemerkte Saint.
    Die anderen drehten sich ungläubig zu ihm um. »Was ist?«, fragte er und bedachte sie mit einem Blick, der ihnen verriet, dass er an ihrer aller Verstand zweifelte. »Das ergibt doch einen Sinn.«
    Leider dürfte er recht haben. Es war sinnvoll, einen Teil des Gebäudes zu wählen, in den kein Sonnenlicht vordrang.
    Leise

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