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Ewige Versuchung - 5

Ewige Versuchung - 5

Titel: Ewige Versuchung - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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ausließ. Diesen beschämenden Bereich ihres Lebens musste sie ja nicht jedem gleich auf die Nase binden. Und falls Violet Carr sich über sie lustig machte, würde Vivian einen Weg finden, den weiblichen Vampir Silber fressen zu lassen.
    Nachdem den Gästen alles berichtet worden war, was sie wissen mussten, war es an Payen, seine eigene Geschichte beizusteuern, was er auch ohne gesonderte Aufforderung tat.
    »Ich hielt mich in meinem Versteck auf, als ihr sechs den Blutgral gefunden habt«, begann er. »Und ich verbarg mich nicht vor dem König oder seinen Mannen, sondern vor dem Sonnenlicht.« Er schüttelte den Kopf. »Der Gral hätte besser geschützt sein müssen.«
    Saint lächelte ihn an. »Er war sehr gut geschützt, aber vor mir war noch nie ein Schloss sicher.«
    Darüber schmunzelte selbst Bishop. Wie es schien, hatte die Anspannung zwischen den beiden sich gelegt.
    Auch Payen lächelte, bevor er fortfuhr: »Zu meiner Zeit verteidigten wir den Blutgral vor einer kleinen Splittergruppe von Templern, die sich Silberhandorden nannte. Sie wählten ihren Namen nach dem Silber, das durch Judas’ Hand gewandert war. Für kurze Zeit besaßen sie den Gral sogar und nutzten ihn, um alle möglichen Formen von Unheil zu beschwören.«
    Vivian konnte sich nur ausmalen, was sie getan hatten. Zweifellos hatten sie sich selbst in Vampire verwandelt. Es war ein Wunder, dass keiner von ihnen je vor Ruperts Tür erschienen war.
    »Vor zwanzig Jahren erfuhr ich, dass Violet mit einem Mann verlobt war, der diesem Orden angehörte.« Er wandte sich zu Vivian. »Es war Rupert Villiers. Zu jener Zeit gab er vor, nichts über den Orden zu wissen.«
    Vivian merkte auf. »Aber?«
    Sein hübsches Gesicht wirkte nun sehr ernst. »Aber Villiers fand heraus, wer ich war, wer ich bin. Er stellte einige Nachforschungen an, sprach mit den richtigen Leuten, und plötzlich war er dem Orden wichtig.«
    »Er hat versucht, Payen zu töten«, fauchte Violet wütend.
    Payen nahm ihre Hand. »Er hat dich fast umgebracht.«
    Kein Wunder, dass Violet Rupert aus tiefstem Herzen hasste! Und kein Wunder, dass sie Vivian wegen ihrer Verbindung zu ihm töten wollte. Unterdessen zweifelte Vivian nicht einen Moment daran, dass ihre Geschichte wahr war. Niemand konnte einen solchen Zorn vortäuschen, wie Violet Carr ihn ausstrahlte. In gewisser Weise war er sogar rührend. Sie hasste Rupert mehr für das, was er ihrem Ehemann anzutun versuchte, als dafür, was er ihr antat.
    Würde Vivian eines Tages ebenso empfinden? Würde sie den Mann, der für sie wie ein Vater gewesen war, für all das hassen, was er Temple zufügte? Was er vermutlich all diesen Vampiren an Leid beschert hatte?
    Ein Teil von ihr tat es bereits, und das war eine Erkenntnis, die gleichermaßen überraschend wie schmerzlich in ihr wirkte. Es kam ihr schockierend vor, wie leicht sie sich gegen Rupert zu wenden begann. Andererseits hatte diese Entwicklung sich schon länger angebahnt – genau genommen, seit sie begriffen hatte, dass er ihr nicht vertraute.
    Wäre sie klug gewesen, hätte sie ihn verlassen, als sie erstmals Bedenken hegte. Aber sie hatte niemanden außer ihm gehabt, und so war sie geblieben und hatte ihm die Treue gehalten. Die Vorstellung, dass er sie die ganzen Jahre zu benutzen plante, verursachte ihr Übelkeit. Und es brach ihr das Herz, dass sie für ihn nie etwas anderes als ein Mittel zum Zweck gewesen war.
    »Haben Sie eine Ahnung, was Villiers jetzt vorhat?«, brach Reign das Schweigen. Er hatte einen Arm um Olivia gelegt, die sich seit ihrer Ankunft deutlich erholt hatte und kräftiger wirkte.
    Payen nickte. »Leider muss ich gestehen, dass wir über Jahre vergeblich nach Villiers suchten und ihn erst kürzlich gefunden haben. Aber in der Zeit habe ich einige Recherchen angestellt und Augen und Ohren offengehalten. Hier und da hörte ich etwas über die Ordensaktivitäten, und ich bekam von Ihren Zusammenstößen mit dem Orden mit. Mir tut leid, was mit Ihnen allen geschehen ist.«
    Während die anderen sich bedankten, quittierte Temple es mit einem Kopfnicken. »Was konnten Sie noch entdecken?«
    »Ich konnte in Erfahrung bringen, dass es angeblich eine uralte Verbindung zwischen dem Orden und den Nachkommen Sammaels gab, die jedoch niemand mehr bestätigen kann. Wie dem auch sei, im Orden halten sich viele Legenden, wie der Fluch gebrochen werden kann, der Liliths Macht bindet.«
    Für eine Weile schwiegen alle.
    »Sie denken, Villiers will Lilith

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