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Ewiger Schlaf: Thriller

Ewiger Schlaf: Thriller

Titel: Ewiger Schlaf: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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bei den Schultern und hielt sie auf Armlänge vor sich. »Wir müssen sie töten.«
    Lily blinzelte. »Aber ... du sagtest, man könne sie nicht töten, ohne den Menschen zu töten, in dem sie sich befindet.«
    »Ja.«
    Er sah, wie sich die Gedanken hinter ihren geröteten Augen jagten. »Du meinst ... einen Mord begehen«, sagte sie. »Kaltblütigen Mord. Jemanden töten, wie ...«
    »Jemanden wie Cole«, beendete Waters ihren Satz.
    Ihre Lippen öffneten sich leicht. »Ist das dein Ernst?«
    »Ja.«
    Sie sah ihm lange in die Augen; dann ging sie wieder zum Bett. »Es muss noch andere Möglichkeiten geben.«
    »Ich glaube nicht, dass sie dir gefallen werden.«
    »Welche meinst du?«
    »Wir könnten fliehen. Mallory hat es sogar vorgeschlagen, aber aus einem anderen Grund. Um der Mordanklage zu entgehen.«
    »Wohin fliehen?«
    »Mittelamerika vielleicht. Costa Rica. In irgendein Land, das nicht an die Vereinigten Staaten ausliefert. Wir müssten alles zurücklassen. Unsere Namen ändern. Wegen des Mordes an Eve wäre ich ein Gesetzesflüchtiger. Die Flucht würde mich wie den Schuldigen aussehen lassen, und der DNA -Test würde das stützen.«
    »Also ... selbst wenn wir es schaffen, Mallory loszuwerden, könnte der DNA -Test dich für den Rest deines Lebens ins Gefängnis bringen.«
    »Denk jetzt nicht darüber nach. Wir müssen uns immer nur auf ein Problem konzentrieren.«
    Lily blickte sich im Zimmer um, als sähe sie es zum ersten Mal. »Vor dem heutigen Tag hätte ich gesagt, dass das nicht die wichtigen Dinge sind. Dinge wie Namen und wo wir leben. Was für einen Job man hat. Welche Schule Annelise besucht. Aber sie sind wichtig. Diese Details sind es, die unser Leben ausmachen. Ich glaube, wenn wir all das wegwerfen, um wie Kriminelle davonzulaufen, werden wir einen Teil von uns selbst verlieren.«
    »Das glaube ich auch.«
    »Was für eine Möglichkeit gibt es noch?«
    »Ich könnte mich des Mordes an Eve schuldig bekennen. Du und Annelise wärt dann sicher. Und vielleicht würde Mallory es aufgeben, auf mich zu warten.«
    »Das ist keine Option«, sagte Lily nachdrücklich. »Du gehst nicht ins Gefängnis.«
    Waters seufzte. »Ich glaube ohnehin nicht, dass es Mallory aufhalten würde. Sie war schon einmal im Gefängnis. Sie würde irgendeinen Weg finden, hineinzukommen und in meine Nähe zu gelangen.« Er setzte sich neben Lily aufs Bett. »Ich glaube ehrlich nicht, dass es eine andere Möglichkeit gibt, als sie zu vernichten. Und um das zu tun, müssen wir einen Unschuldigen töten.«
    »Könntest du Cole kaltblütig ermorden? Ihr seid Freunde, seit ihr kleine Jungen wart.«
    Waters dachte daran, wie Cole sich nur wenige Stunden zuvor wissentlich »Lilys« Verführung hingegeben hatte. Es beeinträchtigte sein Urteilsvermögen, doch er sah keinen Grund, Lily noch einmal an diesen Vorfall zu erinnern. »Ich sagte, jemanden wie Cole. Es muss nicht er sein.«
    »Wer dann?«
    »Erinnerst du dich an meine Abmachung mit Mallory? Ich versprach ihr, dich und Annelise zu verlassen, wenn sie in eine andere Frau ginge – eine Frau, die ich auswähle.«
    Lily schloss die Augen und wankte. Er streckte die Hand aus und hielt sie fest.
    »Es geht schon«, sagte sie, stand auf und sah ihm direkt in die Augen. »Wer würde es sein? Welche Frau würdest du auswählen?«
    »Mallory hat Sybil vorgeschlagen.«
    »Eure Sekretärin?«
    »Cole schläft bereits mit ihr. Oder hat es getan, bis vor kurzem.«
    Ekel spiegelte sich auf Lilys Gesicht. »Wie, in Gottes Namen, kann Jenny nur bei ihm bleiben?«
    »Wie kannst du bei mir bleiben?«
    »Das ist etwas anderes. Du hast getan, was du getan hast, weil ... ich dich viel zu lange vernachlässigt habe.«
    »Das ist keine Entschuldigung.«
    Sie verschränkte die Arme über der Brust und starrte zu Boden. »Ich hätte nie gedacht, dass ich das sagen würde, aber es waren zumindest mildernde Umstände.« Bevor er etwas erwidern konnte, fasste sie ihn an den Arm und sagte: »Warte! Was ist, wenn wir jemanden finden, der nicht unschuldig ist? Wie dieser Danny Buckles, der die kleinen Mädchen in der Schule belästigt hat?«
    Waters dachte darüber nach. »Er ist im Gefängnis. Und er ist ein Mann.«
    »Okay. Aber du weißt, was ich meine.«
    »Ich kenne keine weiblichen Kriminellen. Und selbst wenn ... wer sind wir, dass wir entscheiden, wer den Tod verdient und wer nicht?«
    Lily fegte die Bemerkung mit einer wütenden Handbewegung beiseite. »Ich sage doch nicht, dass jemand verdient

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