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Ewiger Schlaf: Thriller

Ewiger Schlaf: Thriller

Titel: Ewiger Schlaf: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Einen Collegeabschluss hat sie nicht gemacht. Sie hat sich in ungefähr acht verschiedenen Branchen versucht: Kosmetikschule, Ausbildung als Anwaltsgehilfin, Massagetherapeutin – von allem etwas, aber nichts ging lange gut. Dann kam sie nach Natchez und nahm einen Job als Kartengeberin auf dem Casino-Boot an. Abends büffelte sie für ihre Lizenz als Immobilienmaklerin. Anschließend arbeitete sie für Hubert Hartleys Firma. Nach einem Jahr war sie die Top-Verkäuferin. Dann machte sie sich selbstständig.«
    »Irgendein Zeichen von Geisteskrankheit? Depressionen? Selbstmordversuche?«
    »Die Leute haben nichts gefunden. Und ich selbst würde Evie eher als jemand mit zu viel bei Verstand einstufen. Möchtest du, dass die Schnüffler weitersuchen?«
    »Ja. Was ist mit Mallorys Ermordung?«
    »Ein FedEx-Kurier mit Kopien sämtlicher Zeitungsartikel zu diesem Thema ist unterwegs. Das Anwaltsbüro versucht ein Telefonat zwischen dir und dem leitenden Beamten der Mordkommission, der in dem Fall ermittelt hat, zu arrangieren.«
    »Gut.«
    Cole legte die Papiere auf den Tisch und nahm einen Schluck Kaffee. »Was wirst du den Detective fragen, wenn er anruft, John?«
    »Weiß ich noch nicht genau.«
    »Okay. Sag mal ... erzählst du mir, was passiert ist, nachdem du gestern hier rausgestürmt bist?«
    Cole hatte am Abend zuvor zweimal angerufen, um ihm diese Frage zu stellen, doch Waters und Lily hatten ein Streitgespräch geführt und waren nicht ans Telefon gegangen. Jetzt erinnerte er sich an die verrückte Unterhaltung auf dem Friedhof und an den Kuss und wollte am liebsten gar nicht antworten. Wenn er diese Geschichte erzählte, ohne eine Miene zu verziehen, würde Cole ihn für verrückt halten.
    »Eve hatte mich wegen Danny Buckles gewarnt, und ich ging der Sache nach. Ich habe keine Ahnung, wie sie davon erfahren hat. Es gibt irgendeine Verbindung zwischen ihr und Buckles, und ich versuche herauszubekommen, wie diese Verbindung aussieht.«
    »Evies Name fiel bei keinem der Gerüchte«, sagte Cole. »Hast du der Polizei erzählt, dass sie dir den Tipp gegeben hat?«
    »Nein.«
    »Verstehe. Und das soll keine große Sache sein.«
    Waters seufzte und blickte aus dem Panoramafenster, das einen weiten Blick auf den rostfarbenen Fluss unter ihnen gewährte.
    Coles Stuhl protestierte mit einem Ächzen, als er seine Körpermassen nach vorn hievte und seine schwere Hand auf den Schreibtisch fallen ließ, um Waters’ Aufmerksamkeit zu erregen. »John? Es ist keine gute Idee, seinem Partner etwas zu verheimlichen.«
    Waters blickte ihn fest an. »Du hast Recht. Fangen wir mit dir an. Gibt es etwas, das du mir erzählen möchtest?«
    Cole verdrehte die Augen. »Hör zu, ich will dich nicht in Schwierigkeiten bringen. Auf fremden Gewässern zu segeln ist immer eine gefährliche Sache. Und du hast keine Erfahrung mit dieser Art der Navigation.«
    »Ich komme schon klar.«
    »Nun, Evie ist ziemlich herumgekommen. Wenn du dich mit ihr einlassen willst, pack dich gut ein.«
    »Pack dich gut ein?«
    »Zieh dich warm an.«
    »Aha.« Coles praktisches Denken überraschte Waters.
    »Wie geht es Annelise? Macht die Danny-Buckles-Geschichte ihr zu schaffen?«
    »Nein. Sie war nicht in seiner Abstellkammer.«
    »Gut. Du weißt, dass wegen der Sache schon ein paar Klagen laufen.«
    »Überrascht dich das?«
    »Nein, aber wenn wir uns nicht beeilen und schnell eine neue Ölquelle verkaufen, werde ich mir wünschen, für einen der Kläger zu arbeiten.«
    Eine bessere Überleitung zu Coles finanziellen Problemen konnte Waters sich kaum wünschen, aber er war jetzt nicht in der Stimmung, ihm Fragen zu stellen. »Ich beschäftige mich mit einigen potenziellen Quellen im West Feliciana Parish. Scheinen viel versprechend zu sein. Bei einer bin ich so gut wie fertig – wenn du unbedingt etwas verkaufen willst, könnte ich in einer Woche soweit sein.«
    Coles Miene hellte sich auf. »Im Ernst?«
    »Ja.«
    »Du verheimlichst mir was, Rock!«
    Waters stand auf. »Ich gehe in mein Büro und setze mich sofort an die Karten.«
    Cole grinste. »Ich werde dich nicht aufhalten. Vergiss Eve Rays Hintern, und denk mal an Rohöl. Ich lasse ein Mittagessen in dein Büro schicken.«
    Waters zog einen Umschlag aus der Tasche und legte ihn auf Coles Schreibtisch. Er enthielt einen Scheck über fünfzigtausend Dollar.
    »Das ist die Sache, über die wir gestern gesprochen haben.«
    Cole wollte schon nach dem Umschlag greifen, besann sich dann aber. »John

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