Ewiger Schwur
und hart in sich haben wollen, nur zu – laufen Sie vor mir weg.«
Er spürte die Wärme ihrer Haut durch dieses verdammte dünne Kleid, das sie trug. Wenn sie sich bewegte, neckte ihn bleiche Haut, die aus dem allzu zahmen Ausschnitt lugte, der sie von der Kehle bis zum Brustansatz bedeckte. Kein Anflug von Sonnenbräune – seine Mischka war ein Mädchen, das sich bedeckte. Das sich versteckte.
Aber sie würde sich nicht vor ihm verstecken.
Würde sie ihm erlauben, sie zu küssen? Oder würde sie zurückweichen, würde sie sich in diese perfekte Schale zurückziehen, die sie um sich herum aufgebaut hatte?
»Mr Duranov …«, sagte sie, und er hörte die Anfänge eines Protestes, einer Sorge in ihrer Stimme. Vielleicht gefiel ihr der öffentliche Ort nicht, vielleicht machte sie sich Sorgen um eine Entdeckung, aber er machte seine eigenen Entdeckungen. Als sie nervös ihre Stellung veränderte, folgte er ihr und hielt sie weiter an die Wand gedrückt. Dieses verdammte Kleid verrutschte abermals und entblößte die bleiche Vollkommenheit ihrer Kehle.
Blut. Wahrscheinlich von der toten Frau. Der Duft war schwach, aber unverkennbar, ein Hauch von Kupfer, der ihm nur allzu vertraut war. Er war kein Vampir, aber er war ein Raubtier. Die Düfte und Gerüche eines Schlachtfeldes waren für seine Art ein Aphrodisiakum.
»Brends«, sagte er, denn er hatte seine eigenen Pläne mit ihr, und dazu war es erforderlich, dass sie einander beim Vornamen nannten. Sein Gesicht musste sie gewarnt haben, denn sie wurde reglos wie ein in die Enge getriebenes Tier und kam dann offensichtlich zu einer eigenen Entscheidung. Ihr Gesicht neigte sich dem seinen entgegen und bettelte.
Sie gehörte ihm.
Sein Haar fiel um sie beide herum wie ein sündiger Vorhang, während Brends seinen Kopf dem ihren entgegenneigte und eine Welt ausblendete, die plötzlich seltsam unbekannt geworden war. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und krallte sich mit unsicheren Händen an seinen breiten Schultern fest.
Er war heiß und solide und nur allzu wirklich. Sie spürte die unvertraute Beschaffenheit seines schwarzen ledernen Staubmantels unter ihren tastenden Fingerspitzen, während sie die Finger in das Haar an seinem Nacken grub. Selbst diese Haut war heiß, fest und ohne einen Anflug von Verwundbarkeit.
»Sag mir, dass ich dich berühren soll«, beschwor er sie mit leiser, fordernder Stimme. »Verlange, dass ich dir Vergnügen bereite.«
So etwas tat sie nicht.
Doch Pell hatte es getan,
flüsterte eine verräterische Stimme in ihrem Hinterkopf, die sie schnell zum Schweigen brachte. Pell hatte sich genommen, was sie wollte, und zum Teufel mit den Konsequenzen!
»Küss mich!«, befahl sie, und er fluchte, ein leises, heftiges Zischen, das seinem Mund entglitt und sie derart schockte, dass es sie fast aus dem seltsamen, abwartenden Schweigen ihres Körpers herausholte.
Dann kam sein Mund auf ihren zu und schmeckte sie, als sei sie die süßeste Frucht. Die Lippen, die sich auf die ihren pressten, waren köstlich hart und maskulin. Der scharfe Stachel seiner Zähne ließ sie aufkeuchen, und dann glitt seine Zunge in ihren Mund, drang ein, eroberte sie mit dem würzig-süßen Geschmack von Männlichkeit. Ein Wimmern entrang sich ihr. Oh, ja, wie er ihre Schlacht gewann! Sein Mund glitt über den ihren, öffnete sie für seine intime Erkundung. Sie ertappte sich dabei, dass sie sich an seine Schultern klammerte. Und sie klammerte sonst
nie.
Als er sich zurückzog, musste sie sich dazu zwingen, ihn nicht festzuhalten. Was hatte er mit ihr gemacht? Das sah ihr überhaupt nicht ähnlich.
»Geh und überleg es dir!«, knurrte er leise und hart an ihrem Ohr. »Ruf mich zu dir, und ich werde wissen, dass du mehr von dem hier willst. Mehr von mir.«
Seine Zähne waren ein scharfer, erotischer Stachel, der an ihrem Ohrläppchen knabberte und einen köstlichen Druck auf die zarte Haut ausübte, den sie bis hinab an ihrer feuchten Öffnung spürte. Sie wollte das doch bestimmt nicht, sie wollte doch nicht mehr von ihm?
Ein harter Finger zeichnete unverblümt einen Weg von dem wild klopfenden Puls an der Halskuhle bis hinunter zwischen ihre Brüste, über ihre Taille, direkt bis zu ihrem Lustzentrum – eine erotische Linie von ihrem Mund bis zu der pulsierenden Hitze ihrer Klitoris.
»Du willst mich hier«, sagte er, »du rufst mich zurück. Du verbindest dich mit mir und nimmst, was ich dir gebe, und ich werde mir von dir nehmen, was ich will.
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