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Ewiger Schwur

Ewiger Schwur

Titel: Ewiger Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Marsh
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schien die sicherste Möglichkeit zu sein, aber diese dunklen, glühenden Augen hielten sie fest, der trügerisch menschliche Blick musterte gnadenlos ihr Gesicht. Er erkannte sie wieder. Die dunklen Züge seines Gesichtes leuchteten in unheiligem Interesse auf. Gott, ja – er erkannte sie. Er sog scharf die Luft ein, dann stürzte er sich auf sie.
    Sie würde ihm nicht weglaufen.
    Er schlug schnell und tief zu, sodass sie durch die Luft flog. Tüll schwebte wie Schneeflocken in einem Schneesturm um sie herum. Sämtliche ihrer Albträume waren zum Leben erwacht und beugten sich über sie, in der Hand ein blutiges Messer.
    Sie trat nutzlos gegen seine Brust. Der verdammte Bastard war gebaut wie eine Ziegelsteinmauer und wog doppelt so viel wie sie. Schmerz explodierte in ihr, als sein widerwärtiger Gestank über sie hinwegflutete. Der Geruch des Todes.
    Sie öffnete den Mund und wollte schreien.
    Seine Hand um ihre Kehle unterband den Schrei.
    »Interessant.« Seine Stimme klang immer noch wie zerstoßener Kies, als habe jemand seine Kehle zerquetscht, den Stimmapparat verdreht und ihn dann im letzten Moment losgelassen. Beunruhigender jedoch war der neue Tonfall. Zufrieden. Hämisch. Gott, er wusste, dass er diesmal gewonnen hatte.
    Dunkle Flügel streckten sich raschelnd. Er setzte sich rittlings auf ihre Taille und drückte sie zu Boden. Zähneknirschend versuchte Mischka erneut, sich freizukämpfen, aber er hielt sie mühelos fest.
    Als die tödliche Spitze seiner Klinge unter ihre Korsettschnüre glitt, gaben sie nach, und das scharfe Reißgeräusch war obszön laut. Mischkas Brüste quollen aus ihrem Kleid.
    Er beugte sich vor und legte mehr von seinem Gewicht auf sie.
    »Mischka Baran.« Sein dunkles Gesicht presste sich gegen ihre Kehle, während er die Zunge über die zurückweichende Stelle gleiten ließ. Gott – war er ein Vampir? Die schwere, nasse Berührung seiner Zunge verursachte ihr Übelkeit. »Ich habe deine Cousine kennengelernt, nicht wahr,
Bébé?
Und sie ist ebenfalls vor mir davongelaufen.« Er hob den Kopf und leckte die letzten Blutstropfen von der Klinge. »Ich wollte mir dich für den Schluss aufsparen, und doch bist jetzt du hier.«
    Seine freie Hand schoss hervor und hielt ihre Kehle umfasst. Der tödliche Druck seiner Finger sorgte dafür, dass Punkte vor ihren Augen tanzten. Er würde sie erwürgen, und sie konnte nichts dagegen unternehmen.
    Verzweifelt streckte sie die Finger aus, griff nach ihrer Waffe, die sie fallen gelassen hatte.
    »Du hättest dich weiter verstecken sollen, kleiner Mensch.«
    Verdammt, er hatte recht, aber sie hatte genug davon gehabt, sich zu fürchten. Genug von dem dunklen Gesicht, das über ihr feixte. Sie würde alles Nötige tun, um ihn aufzuhalten, auch wenn sie einen Pakt mit dem Teufel schließen musste. Verzweifelt bohrte sie ihm die Finger in die Augen und riss an dem empfindlichen Fleisch. Er wog mehr als sie, konnte jedoch trotzdem verletzt werden, nicht wahr?
Wenn du jetzt aufgibst, dann stirbst du.
Wild und gemein fluchend bäumte er sich auf, und sie wälzte sich zur Seite.
    Mit der anderen Hand hob sie die Waffe, auch wenn der erste Schuss nichts eingebracht hatte. Sie würde nicht kampflos aufgeben.
    »Oh, die Jagd auf dich wird Spaß machen. Ich werde zu dir zurückkommen,
Bébé.«
Er kicherte – dann wirbelte er herum und rief etwas in einer unbekannten Sprache. Kehlig und beinahe slawisch klingend, befand sie. Ein hartes Klicken war zu vernehmen, wie ein aufgezogenes Kinderspielzeug, das jemand losgelassen hatte, und dann schoss er einfach empor und verschwand außer Sicht.
    Mit einem zornigen Gebrüll jagte Brends in ihr kleines Stück Garten. Sein langer schwarzer Staubmantel umfloss ihn, während seine Stiefel mit den Stahlkappen lautlos über den Boden glitten. Die Beine zum Kampf gespreizt, hielt er seine Waffen bereit.
    Zu spät.
    Die Beine knickten unter ihr ein, und sie fiel zu Boden.

14
    Brends stürmte hinter dem Abtrünnigen her, aber der Bastard hatte einen Vorsprung und dazu einen starken Selbsterhaltungstrieb. Er fuhr steil in die Höhe und verschwand in der schwarzen Decke des Himmels von M City. Der Abtrünnige war riesig, in Leder gehüllt, das zäh wie Haut war und von dem der größte Teil des Metalls, das Brends in seine Richtung schießen konnte, abprallen würde. Schlimmer jedoch waren die Flügel. Die verschafften ihm einen gewaltigen Vorteil.
    Der Abtrünnige verschoss trotzdem zwei seiner eigenen Klingen, und

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