Ewiger Tanz der Liebe
katholisch bin, sonst hätte ich dem Papst schreiben und sie zur Heiligsprechung vorschlagen können.“
„Wie gesagt, so schlimm war es nicht. Ich habe meine Eltern nicht mehr vermisst, nachdem sie mich gleich nach meinem sechsten Geburtstag auf eine Militärschule in New Mexico schickten. Dem Klatsch nach zu urteilen, den ich im Lauf der Jahre gehört habe, hatte ich Glück, keinen Stiefeltern zu begegnen.“
„Es tut mir so leid für dich.“
„Ich habe dir das alles nicht erzählt, um dein Mitleid zu bekommen, Kate, sondern damit du meine Beweggründe verstehst. Zwar glaube ich, dass Menschen ihren Lebensweg selbst festlegen, aber ich weiß auch, dass die Beziehungsprobleme meiner Eltern zum Teil der Grund dafür sind, weswegen ich immer wollte, dass meine Ehe von Dauer wäre, falls ich einmal heiratete. Das habe ich mir schon früh geschworen. Ich wollte nie, dass mein Kind niemanden hat, wenn es nachts im Bett liegt und sich vor Monstern fürchtet.“
„Wir haben kein Kind.“ Sie verschwieg, dass sie in den vergangen Monaten oft daran gedacht hatte.
„Darum geht es nicht.“ Er hob ihre Hand an seine Lippen und küsste ihre Fingerspitzen. „Wir haben uns vor Gott und Merlin ein Eheversprechen gegeben. Und das bedeutet, dass du meine mir rechtmäßig angetraute Ehefrau bist, ob es dir nun passt oder nicht.“
„Aber …“
„In guten wie in schlechten Zeiten und so weiter“, unterbrach er sie barsch. Die Art, wie er seine breiten Schultern straffte, erinnerte Kate an einen Krieger, der bereit ist, in die Schlacht zu ziehen. Seine Miene war hart. „Also finde dich damit ab.“
5. KAPITEL
K ate befreite ihre Hand aus seiner, nahm gierig einen großen Schluck aus ihrer Flasche und verschluckte sich.
Alec sprang auf und klopfte ihr auf den Rücken. „Ich hätte dich besser warnen sollen, dass das Bier warm ist.“
„Das … wäre … hilfreich … gewesen“, brachte sie von Husten unterbrochen hervor.
„Hab’s wohl vergessen.“ Sein Ton verriet, dass das gelogen war. Auch nachdem sie sich beruhigt hatte, nahm Alec seine Hand nicht fort, sondern massierte ihren Rücken und ihre verkrampften Schultern.
„Du erwartest hoffentlich nicht, dass ich dir das glaube“, entgegnete sie gereizt und schlug nach seinen Händen.
Alec ignorierte es. „Ich habe nie gewusst, was ich von dir erwarten soll.“ Er massierte ihren Nacken. „Bis auf den Moment unserer ersten Begegnung, als ich erkannte, dass sich unter der Fassade der kühlen New Yorker Karrierefrau jede Menge Leidenschaft verbarg. Und ich wusste, wir würden perfekt zueinanderpassen, sobald ich diese Leidenschaft erst befreit hätte.“
Seine Fingerspitzen glitten zu der sensiblen Stelle hinter ihrem Ohr. „Du erinnerst dich doch, dass ich mit meiner Vermutung recht hatte, oder?“
„Alec.“ Ihr Ton war eine Mischung aus Protest und Flehen. „Bitte tu das nicht.“
„Verdammt, Kate, du kannst nicht einfach hier auftauchen und erwarten, dass ich mich so benehme, als wären wir nie verheiratet gewesen.“ Er begann, an ihrem Hals zu knabbern und registrierte erstaunt ihren Duft nach Ivory-Seife unter dem stärkeren Geruch nach Insektenspray und Sonnenmilch.
„Man kann nicht gerade behaupten, wir hätten in den letzten elf Monaten eine auch nur annähernd normale Ehe geführt.“
„Normal ist ja auch langweilig.“ Sanft biss er sie ins Ohrläppchen. „Eine Umschreibung, die eindeutig nicht auf dich passt.“ Er widmete sich dem anderen Ohrläppchen. „Oder auf mich.“ Er fuhr mit der Zunge über die leicht gerötete Stelle, die seine Zähne hinterlassen hatten. „Oder auf uns beide, wenn wir zusammen sind.“
Kate löste sich von ihm. „Du hast recht, es gibt eine Menge, was wir endlich klären müssen.“
Ihre Finger umklammerten den langen braunen Hals der Bierflasche so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten. Erneut packte sie der Durst, entweder aus Nervosität oder wegen des Flüssigkeitsverlusts. Diesmal trank sie vorsichtiger.
„Aber ich habe wirklich keine Lust, jetzt eine intensive Diskussion über unsere Beziehung zu führen. Ich habe schreckliche Tage hinter mir …“
„Das hast du dir selbst ausgesucht“, stellte er klar. „Denn ich kann mich nicht erinnern, dich hierher eingeladen zu haben.“
„Das hast du aber.“ Sie sah ihn herausfordernd an. „Damals, am nächsten Morgen. Allerdings war es nicht direkt eine Einladung, sondern eher ein Befehl.“ Sie trank erneut einen
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