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Ewiger Tanz der Liebe

Ewiger Tanz der Liebe

Titel: Ewiger Tanz der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Ross
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über sie verfügen. Er mochte sich ja für den Nachfahren schottischer Krieger halten, aber ihre Gene waren die einer ebenso störrischen Frau, die sich keinem Mann beugte. Nicht einmal ihrem Ehemann.
    „Ich verstehe.“ Ihre Stimme klang scharf. „Wie dem auch sei, wir sind alle das Produkt unserer Umwelt, und wir beide leben in modernen Zeiten. Auf keinen Fall kommst du damit durch, mich hier gefangen zu halten.“
    „Das ist ein hartes Wort, Darling. Und ein wenig ärgerlich.“ Er lächelte. „Wieso betrachtest du dich nicht als mein Gast?“
    „Wo habe ich das nur schon mal gehört?“, entgegnete sie. Eigentlich verfiel sie nur selten auf Sarkasmus, doch Alec schien die schlechtesten Seiten in ihr zum Vorschein zu bringen. „Ach ja, hat Saddam Hussein seine menschlichen Schutzschilde nicht so genannt?“
    „Das trifft mich jetzt aber wirklich“, spottete Alec.
    Sie ballte die rechte Faust, weil er sie nicht ernst nahm. „Wenn ich von hier fort wollte, könntest du mich nicht aufhalten.“
    „Darauf würde ich es nicht ankommen lassen.“ Er sah auf ihre Hand. „Und falls du mit dem Gedanken spielen solltest, mich zu schlagen, muss ich dich warnen, Kate. Ich bin keiner von deinen vornehmen Freunden. Es könnte sein, dass ich zurückschlage.“
    Kate nahm seine Drohung nicht ernst. Beängstigend war jedoch, wie rasch seine Stimmung wechseln konnte. Allerdings war er mit seinen Stimmungsschwankungen nicht allein. Was hatte dieser Mann nur an sich, dass er ihre Gefühle so durcheinanderbrachte?
    „Du würdest mich nicht schlagen“, sagte sie und streckte die Finger. Das war zufällig das Einzige, dessen sie sich bei Alec sicher war.
    „Wahrscheinlich hast du recht.“
    „Natürlich habe ich recht. Und falls ich wirklich gehen wollte, jetzt gleich, aus Eigenem …“
    „Dann wäre es das Dümmste, was du je getan hast. Und glaub mir, Kate, nach allem, was ich bisher erlebt habe, will das etwas heißen.“
    Sie stieß frustriert die Luft aus. „Könntest du mich wohl bitte einmal ausreden lassen?“
    Er bedeutete ihr mit einer Geste, ruhig fortzufahren.
    „Vielen Dank. Wie ich schon sagte, wenn ich zurückfahren wollte, könntest du mich nicht aufhalten. Es sei denn, du fesselst mich.“
    „Da, du fängst schon wieder an“, beklagte er sich mit einem verführerischen Grinsen. „Du forderst mich heraus, denn die Vorstellung, dich zu fesseln, hat einen gewissen Reiz.“
    Diesmal wurde sie nicht nur rot, sondern es durchströmte sie auch noch heiß. „Nun, die Chance wirst du nicht bekommen“, erwiderte sie, indem sie den letzten Rest ihrer Willenskraft mobilisierte. „Denn da ich erschöpft bin, will ich lieber Schlaf nachholen, statt im Unwetter den Fluss hinaufzurudern. Also werde ich die Nacht ohnehin im Dorf verbringen.“
    „Gute Entscheidung.“
    „Ich bin ja so froh über deine Zustimmung“, sagte sie süßlich. „Was zu der Frage überleitet, wo ich bleiben werde. Der Bootsführer, der mich hierher gebracht hat …“
    „Raul.“
    „Bitte?
    „Sein Name ist Raul. Dein Bootsführer.“
    „Aha.“ Seltsam, dass er das weiß, dachte Kate. Ihr kam der leise Verdacht, dass ihre Ankunft in diesem Dorf für Alec doch nicht so überraschend gewesen war. Seine Agentin könnte ihn informiert haben. Hatte Alec womöglich jemanden flussaufwärts geschickt, um sie zu holen?
    „Wie auch immer, Raul meinte, dass die Lodge, oder wie man das nennen will, völlig ausgebucht ist.“
    „Da hat er recht. Der Stamm lässt erst seit Kurzem Fremde Zeugen ihrer geheimen Riten werden, was während des Festes viele Besucher garantiert.“
    „Aber wenn das Fest erst morgen Abend beginnt, gibt es für heute doch sicher noch ein freies Bett in der Lodge.“
    „Tut mir leid. Die Touristen kommen immer schon einen Tag vorher, um sich an die Umgebung und das Wetter zu gewöhnen.“
    Das konnte Kate gut verstehen. Allerdings vermutete sie, dass vierundzwanzig Stunden nicht ausreichten, um sich an eine solche Umgebung zu gewöhnen.“
    „Es muss doch noch eine Möglichkeit geben. Ein anderes Dorf vielleicht?“
    „Es gibt ein Dorf, ein paar Meilen flussabwärts.“ Alec rieb sich das unrasierte Kinn. „Leider kommt es kaum infrage. Es sei denn, du willst beim Abendessen ihr Ehrengast sein.“
    „Das klingt doch gar nicht schlecht.“ In ihrem Reiseführer hatte sie auf dem Flug von New York über die Großzügigkeit mancher Stämme am Amazonas gelesen – aber auch, dass Termiten Hauptbestandteil

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