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Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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draußen bitterkalt war und sie es in ihrer Wohnung gemütlich warm hatte.
    Immer wenn sie von ihrem Buch aufblickte, sah sie durch ihr Fenster nach draußen. Da das Haus, in dem sie wohnte, auf einer kleinen Erhebung lag, hatte sie durch ihr Fenster einen wundervollen Blick über die Stadt. Sie sah die vielen kleinen Lichter der Häuser, Laternen und Autos, und dann stellte sie sich immer vor, daß die Stadt eine riesengroße Spielstadt wäre. Und sie wäre nicht mal erstaunt gewesen, hätte sie Kinderstimmen gehört, von den Kindern, die in der Spielstadt spielen durften.
    Manchmal war die Welt doch ein idyllischer Ort; zumindest wenn man in einer wohlig warmen Wohnung saß und aus dem Fenster schaute. Und diese Ruhe...
    Virginia vertiefte sich wieder in ihr Buch.
    Als sie das nächste Mal aufsah, war bereits eine Stunde vergangen. Asrael und Kleopatra schliefen eng aneinander gekuschelt und friedlich.
    Entspannt lehnte sich Virginia zurück, um weiter die unheimlichen und unerklärlichen Vorfälle in ihrem Roman ergründen zu können. Sie liebte unheimliche Romane.
     
     
    Dunkelheit umgab ihn, wie eine schwarze, zähflüssige Masse. Er röchelte gequält. Das Aufwachen dauerte endlos. Er versuchte vergeblich die Augen aufzuschlagen. Wieder ein langer quälender Atemzug. Dann Licht. Unglaublich grell. Verzweifelt und frustriert schloß er die Augen wieder. Manchmal verfluchte er sein Dasein.
    Er hatte jedes Zeitgefühl verloren. Das passierte ihm jetzt öfter, denn er hatte einfach das Interesse an der Zeit verloren. Aber seit er sich das kleine Häuschen in Greenwich Village gekauft hatte, war es nicht mehr so schlimm. Die Leute hier waren einfach anders, nicht so entsetzlich neugierig. Außerdem fielen Außergewöhnlichkeiten nicht so auf – alles war außergewöhnlich hier. Hier mischte sich niemand mehr in seine Existenz, sein Leben ein.
    In der Wohnung, die er zuvor eine Zeitlang bewohnt hatte, war es absolut unerträglich gewesen. Tote verwesen in der Nachbarwohnung. Kindesmißhandlung, und niemand hat es gewußt. Ehefrau brutal zusammengeschlagen, und keiner hat eingegriffen .– Es konnte ja niemand eingreifen. Alle waren viel zu sehr mit mir beschäftigt gewesen, dachte er zynisch. Hast Du unseren Nachbarn heute schon gesehen? –  Ich seit Tagen nicht. – Kauft der eigentlich nie ein? – Also ich finde, er sieht irgendwie krank aus. – Vielleicht AIDS? – Vielleicht geht es ihm nicht gut? – Warum hat er keinen Damenbesuch? Er ist doch sehr attraktiv. – Vielleicht ist er ja schwul. – Na, dann hat er bestimmt AIDS.
    Widerliches Volk. Mischt sich nur ein, wenn es was zu tratschen gibt, nicht wenn sie wirklich helfen können. Ach, wer braucht schon Hilfe. Mühsam setzte er sich auf. In seinem Kopf hämmerte es wie auf einer Baustelle. Er schloß die Augen wieder und begann, seine etwas konfusen Gedanken zu ordnen. Nicht überrascht stellte er fest, daß er beträchtlichen Hunger hatte. Wann hatte er das letzte mal gejagt? Wie lange hatte er geschlafen? Wieder erschien es ihm, als hätte die Gegenwart aufgehört zu existierten und als läge die Zukunft in unerreichbarer Ferne.
    Als er nach draußen sah, bemerkte er, daß die Nacht bereits hereingebrochen war. Leider war der Winter keine besonders ertragreiche Zeit für ihn. Und das letzte, woran er sich erinnern konnte, war, daß er seine Dauernahrungsquelle beseitigt hatte.
    Immer noch hatte er den Eindruck, daß seine Gedanken etwas wirr waren. Er setzte sich aufrecht hin und fuhr sich mit den schlanken Händen durch sein dichtes tiefschwarzes Haar.
    Sollte er sich auf die Suche nach etwas Bestimmten begeben, oder sich einfach bemühen, dieses gewisse Hungergefühl zu befriedigen; er lächelte. Eigentlich war es gleichgültig. Denn beide Möglichkeiten hatten durchaus ihren Reiz.
    Alex stand auf und zog sich an. Sein Hunger verstärkte sich mit jeder Minute, und als er bereit war das Haus zu verlassen, hatten seine Hände angefangen zu zittern.
    Sein Weg führte ihn in einem atemberaubenden Tempo durch die Stadt. Nicht in die Gegend, die beleuchtet war, wo Kneipen und Clubs und Discos waren – nein, sein Ziel war ein kleiner Park, der in der Nähe einiger Häuserblocks lag.
    Er entdeckte eine von Büschen verdeckte Parkbank und ließ sich darauf nieder. Die Kälte, die fast augenblicklich in seine Kleidung drang, war kein Problem für Alex. Er bemerkte sie kaum. Die Bäume rauschten angenehm und beruhigend. Sie waren schon alt – vielleicht

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