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Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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Sein Körper war bis zum Zerbersten gespannt, doch seine Bewegungen waren träge und sanft.
    Ein tiefes, kehliges Stöhnen begleitete seinen Höhepunkt, und er zog sich sofort aus Gabriel zurück, um ihn in die Arme zu schließen.
    Erst jetzt sah Brian wieder zu Alex hinüber und erwiderte sein liebevolles Lächeln. Gabriel begann in seinen Armen einzuschlafen.
    Er war erschöpft. Langsam stand er auf, seine Beine zitterten unkontrolliert, und er mußte fast darüber lachen. Da stand Alex plötzlich vor ihm und nahm ihn in den Arm. Brian erwiderte diese Umarmung und küßte Alex leicht auf die Wange. Welcher Schmerz ihn dabei durchfuhr! Wie hatte er sich nur von dieser göttlichen Kreatur abwenden können? Wie hatte er darüber nachdenken können, Alex zu verlassen?
    Alex wandte sich Gabriel zu, und Brian ließ sich in den Sessel fallen, in dem Alex zuvor gesessen hatte. Er beobachtete, wie Alex Gabriel zärtlich vom Boden aufhob und in das Schlafzimmer trug, wo er ihn auf das große, weiche Bett legte. Gabriel wachte nicht einmal auf. Liebevoll deckte er ihn zu und löschte das Licht.
    Brian war bereits angezogen, als Alex das Zimmer betrat. Schweigend sah er ihn an. Und an Brians Blick erkannte er, daß er wieder ihm gehörte. Ein flüchtiges Bild der körperlichen Vereinigung huschte durch sein Bewußtsein und ließ ihn kurz erschaudern.
    Brian sah ihn mit einer so überwältigenden Zuneigung an, daß ihm fast die Tränen kamen. Sie waren wieder vereint. Und niemand konnte sich zwischen sie drängen.
     
     
     

7
     
     
     
    Es hatte geschneit in der Nacht. New York war auf diesen Schnee nicht vorbereitet gewesen. In der ganzen Stadt war es zu Stromausfällen und Unfällen gekommen. Räumtrupps hatten die Nachtüber gearbeitet, aber in den frühen Morgenstunden hatten sie aufgegeben. Es war zwecklos. Schneemassen türmten sich auf den Straßen, und die zusammengeschobenen weißen Berge waren über mannshoch.
    Aber Alex liebte den Schnee. Seine Reinheit und wie er für einen Moment den Schmutz und das Leid dieser Welt überdeckte. Das Grau des Lebens verschwand.
    Weiße, reine Schneepracht. Alex tanzte ausgelassen im Flockenwirbel. Die Kälte konnte ihm nichts anhaben.
    Und er hatte ein Opfer gefunden, dem er Erlösung schenken konnte. Ein Obdachloser saß zusammengekauert in einer kleinen zugeschneiten Straße.
    Vergeblich preßte er sich an die Hauswand in der Hoffnung, diese gäbe etwas von der Wärme des Innern nach draußen. Sein Mantel war zerschlissen und die Dinger, die seine Füße bedeckten, konnten schwerlich noch als Schuhe bezeichnet werden. Sein schmutziges Gesicht war bereits bläulich verfärbt. Und seine Hände hatten tiefe Risse. Nicht einmal Alkohol schien er zu haben, um sein Leiden zu mindern. Es war eine Nacht zum Sterben.
    Alex beobachtete den alten Mann, und ein scharfer Schmerz durchfuhr ihn. Der Tod in der Kälte war grauenhaft. Nie wieder wollte er mit ihm konfrontiert werden. Mit aller Anstrengung verdrängte er die Erinnerung und näherte sich der verkommenen Kreatur.
    Alex brachte ihm den Tod, schnell und wie ein Schatten.
    » Keine Schmerzen mehr « , flüsterte der alte Mann, als das Dunkel sich über ihn senkte. Alex betrachtete ihn eine Weile schweigend und ließ ihn dann im Schnee liegen. Befriedigt kehrte er in sein kleines Haus in Greewich Village zurück und legte sich erschöpft in sein weiches Bett. Er bedauerte, daß er die Vorhänge fest zuziehen mußte. So gern hätte er den Schnee angeschaut, kurz bevor die Sonne aufging.
     
     
    Alex überraschte Brian, als dieser gerade ein Feuer im Kamin entfachte. Lautlos ließ er sich in den Sessel an Brians urigem Wohnzimmertisch sinken und streifte die durchnäßten Schuhe von den Füßen. Er schüttelte die Schneeflocken aus seinem langen schwarzen Haar.
    Einige Tropfen rannen in einem kleinen, kalten Rinnsal in sein Hemd und ließen ihn erschaudern. Das Feuer strahlte eine angenehme Wärme im ganzen Haus aus, die Alex sehr begrüßte. Denn draußen war es eisig.
    Brian drehte sich um, um noch einen Holzscheid auf die züngelnden gelben Flammen zu legen und sah sich plötzlich Alex gegenüberkauern. Er erschrak heftig, das Holz entglitt seiner Hand und schlug krachend auf die weißen Fliesen. Sein Körper spürte die Gefahr, und seine Hände begannen unwillkürlich zu zittern. Langsam gewann Brian die Kontrolle über seinen Körper wieder und versuchte die Erstarrung abzuschütteln.
    » Einen wunderschönen Abend, mein Freund

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