Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)
nicht, daß ich noch andere Apartments in New York besaß. Ich hatte ihn telefonisch und sehr förmlich zu mir eingeladen. Seine Freude, meine Stimme zu hören, schmerzte, aber ich wußte, daß es mich nicht davon abbringen würde.
Brian erschien pünktlich – ich hatte es nicht anders erwartet. Er trug eine dunkelblaue Jeans und einen langen schwarzen Mantel über seinem warmen Pullover. Er sah bezaubernd aus. Ich werde sein sinnliches Gesicht ewig lieben.
Brian war erstaunt über die luxuriöse Ausstattung der Penthouse-Wohnung und folgte mir langsam in den Wohnraum.
» Warum hast du so lange nichts mehr... « Brian brach ab – mitten im Satz. Er hatte Gabriel entdeckt, der splitternackt vor dem Fernseher lag. Seine Augen verdüsterten sich in Sekundenschnelle.
Ich hatte mich nicht getäuscht. Brian reagierte absolut vorhersehbar für mich. Er war eifersüchtig. Der Schmerz in seinen Augen verriet es mir nur zu offensichtlich. Und das tat gut, denn er hatte mich verletzt. Nur für diesen Moment hatte ich alles inszeniert.
Zuerst vermutete ich eine handgreifliche Auseinandersetzung zwischen Brian und Gabriel würde folgen, denn Brian schoß auf Gabriel zu. Doch dann erstarrte er plötzlich.
» Oh mein Gott, was hast du getan? « flüsterte er entsetzt und ließ sich neben Gabriel nieder. Fasziniert und gleichzeitig abgestoßen betrachtete er die blauen und grünen Flecke auf Gabriels Körper. Es gab kaum eine Stelle, an der ich mich nicht gelabt hatte. Und überall, wo ich meine spitzen Zähne in seine seidige Haut gesenkt hatte, war ein wunderbar schillernder Bluterguß entstanden.
Er war fast ein Kunstwerk geworden.
Brian atmete hörbar aus.
» Darf ich vorstellen? – Brian, das ist Gabriel « , sagte ich und schenkte Brian mein einnehmenstes Lächeln. Gabriel drehte langsam den Kopf und sah Brian aus vernebelten Augen an.
» Du Teufel « , sagte Brian und starrte mich an. » Warum quälst du ihn so? «
» Er ist freiwillig hier. Frag’ ihn doch selbst « , sagte ich und ging zu meiner kleinen Bar hinüber. Dort zog ich eine Flasche Gordon’s Dry Gin hervor und mixte einen Green Devil, denn Brian sah aus, als könnte er etwas zu trinken vertragen.
Brian wandte sich an Gabriel. » Was hat er dir getan? «
» Er gibt mir das, was ich von ihm will, dafür gebe ich ihm das, wonach er verlangt « , antwortete Gabriel leise. » Hast du was dagegen einzuwenden? «
» Hast du schon einmal in einen Spiegel geschaut? Du siehst aus, als wärst du schon einige Zeit tot. «
» Wieso? Fehlen mir bereits wichtige Teile? « fragte Gabriel aufreizend.
Brian schüttelte fassungslos den Kopf. » Warum hast du mich hierher bestellt, Alex? Damit ich sehe, wie teuflisch du sein kannst? «
Ich lächelte unschuldig. » Nein, ich wollte dir einen Wunsch erfüllen. Kannst du dich noch daran erinnern, daß du mich gefragt hast, wie das ist, Blut zu trinken? Ich konnte es dir nicht einmal annähernd beschreiben. Und du wolltest wissen, was meine Opfer dabei empfinden, nicht wahr? Du wolltest, daß ich jemanden in deiner Gegenwart aussauge, stimmt’s? «
» Nein, das ist nicht wahr « , sagte Brian empört, doch ich gebot ihm mit einer Handbewegung zu schweigen.
» Ich konnte es in deinen Gedanken lesen, mein lieber Brian. « Daraufhin schwieg er.
» Jetzt werde ich dir diesen Wunsch erfüllen. «
Entsetzt schüttelte Brian den Kopf.
» Keine Angst, ich werde Gabriel schon nicht umbringen « , sagte ich und genoß diese Situation in vollen Zügen. Brian hatte mir noch niemals beim Trinken zugeschaut, und ich bemerkte neben seiner Furcht auch die Spannung, die von ihm ausging.
Langsam ließ ich mich neben Gabriel auf den Boden gleiten und nahm ihn in den Arm. Wieder einmal fiel mir auf, wie zart, wie zerbrechlich er war. Er preßte seinen schmächtigen Körper an meinen und schloß die Augen.
Ganz sanft drückte ich meine Zähne gegen seine Halsschlagader und spürte das pulsierende Blut an meinen Lippen. Er gab sich mir hin und stöhnte leise, während sein Blut in meinen gierigen Mund floß. Seinen harten Schwanz rieb er an meinem Oberschenkel.
Brian beobachtete unsere Umarmung fasziniert. Auch ihm entging Gabriels Erregung nicht.
» Komm’ zu uns, Brian « , flüsterte ich betörend. Doch Brian zögerte.
Wie sehr erregte es ihn, Alex in dieser innigen Umarmung mit dem Jungen zu sehen. Es verschlug ihm den Atem. Trotz der offensichtlichen Mißhandlungen war sein Körper von
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