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Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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« , gurrte Alex und lächelte Brian an.
    » Du hast mich erschreckt, Alex « , sagte Brian und stand auf. Er klopfte sich ein wenig Holzstaub von der Hose und setzte sich zu Alex.
    » Ich liebe es, dich zu erschrecken, Brian. « Alex schmunzelte. Dann musterte er Brian neugierig. Dieser trug eine alte Jeans und ein weites Sweat-Shirt. Seine kurzen braunen Haare standen widerspenstig vom Kopf ab.
    Brian bemerkte den Blick, der auf ihm ruhte und sagte schnell: » Entschuldige, ich war auf Besuch nicht vorbereitet. «
    Alex lachte kurz auf. » Du siehst hinreißend aus, lieber Brian. «
    Brian errötete leicht. Hastig wandte er sich ab und holte ein weiches Handtuch, welches er Alex reichte.
    » Du bist völlig durchnäßt. Was hast du gemacht – dich im Schnee gewälzt? «
    » Ja, in tödlicher Umarmung mit meinem armen Opfer. « Ein boshaftes Grinsen erschien auf Alex’ Gesicht. » Und der weiße Schnee tränkte sich mit herrlich rotem Blut... «
    Brian erschauderte.
    » Mit dem Blut des Unschuldigen, des Reinen, dessen Gedanken frei von Bosheit sind. Denn das ist das Blut, für das es sich lohnt zu töten. « Alex’ Gesicht nahm einen schwärmerischen Ausdruck an.
    » Du läßt keine Gelegenheit aus, mir dein wahres Gesicht zu zeigen, nicht wahr? Aber weißt du, was ich glaube? «
    Fragend zog Alex die Augenbrauen hoch.
    » Ich glaube, du versteckst deine Sanftheit hinter dieser Grausamkeit. Du schwelgst in Blutträumen, um deine Liebenswürdigkeit, deine Verletzlichkeit zu verbergen. «
    » Brian, du täuschst dich in mir. Mein Äußeres verleitet dich zu falschen Schlüssen. « Alex starrte ins Feuer und schwieg. Er wußte, daß Brian ihn beobachtete. Es war ihm egal.
    » Es war ein sonniger Tag heute, nicht wahr, Brian? « fragte er schließlich.
    » Ja, das stimmt « , antwortete Brian leise.
    » Erzähl mir von der Sonne – von der kalten weißen Wintersonne « , bat Alex und lehnte sich im Sessel zurück.
    » Quält dich das nicht? « fragte Brian und seufzte.
    » Erzähl’s mir « , bat Alex noch einmal.
    » Heute morgen war ich in dem kleinen Wald, der direkt hinter meinem Haus beginnt. Hast du gesehen, wie hoch der Schnee dort ist? Ich sinke bis über die Knie ein. Es ist unglaublich anstrengend für mich durch diesen Schnee zu stapfen. Wie fühlen sich bloß die Tiere? Freuen sie sich über diese weiße Pracht oder quälen sie sich vielleicht? Zittern sie vor Kälte, kriechen sie entkräftet durch einen weißen Tod?
    Und während ich so meinen Gedanken nachhänge, da bemerke ich die Sonne auf meinem Gesicht. Gleißendes Licht dringt durch die kahlen Bäume und wird vom Schnee reflektiert. Und die Sonne ist kräftig; sie ist nicht geschwächt durch den Winter. Ich spüre ihre Strahlen auf meiner Haut. Das Licht berührt mich auf eine ganz intime Weise. Es scheint, als durchdringe es meine Haut, als träfen die Strahlen direkt auf meine Seele. Es ist so erstaunlich, daß ich stehenbleibe. «
    » Die Wintersonne hat Macht « , flüsterte Alex.
    » Ja, Macht « , bestätigte Brian. » Das war es, was ich fühlte. Das weiße Licht der Wintersonne ist mächtig – und es ist reiner als das Licht des Sommers. «
    Schweigen.
    » Vermißt du die Sonne? « fragte Brian schließlich.
    » Ich vermisse... ja, ich glaube, das Einzige, was ich vermisse, ist die Sonne. Die Sonne im Winter. Kaltes gleißendes Licht, das den bläulich-grünen Himmel durchbricht. « Nachdenklich starrte Alex in das prasselnde Feuer.
    Brian spürte die tiefe Melancholie, die von seinem unsterblichen Freund ausging. Eine Frage schwirrte durch seinen Kopf, aber er wagte nicht, sie auszusprechen. Alex lächelte traurig.
    » Ich vermisse nicht das Menschsein. Mein Gott, es wäre eine Strafe für mich in einen menschlichen Körper zurückkehren zu müssen. Manchmal ist es schwer, das zu akzeptieren, aber ich bin der Vampir Alexander – und ich bin es gern. Vielleicht bin ich rücksichtslos und aufbrausend, aber ich habe es so gewollt. Ich wußte, was auf mich zukommen würde, aber ich habe mich für die Unsterblichkeit entschieden – und ich würde es wieder tun. So ist das. «
    Brian nickte. » Warum bist du dann so nachdenklich? «
    » Entschuldige. Ich wollte dir nicht den Abend verderben. Manchmal überkommt mich so eine Traurigkeit. Ich weiß nicht, warum das... « Alex brach ab. Eine blutige Träne lief an seiner Wange hinunter. Er fühlte eine unendliche Leere in sich aufsteigen. Sie drohte ihn zu ersticken. Er spürte, wie sie sich

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