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Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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richtig war. «
    Brian lächelte schwach. » Du klingst wie jemand, der bereut, gerade Sex gehabt zu haben. «
    » Vielleicht ist das so ähnlich. Ich fühle mich aber eher, als... als hätte ich dich vergewaltigt. – Aber dein Blut ist so süß. « Alex leckte sich die blutigen Lippen und grinste. » Ich bereue es nicht. «
    » Warum gibst du mir dein dunkles Blut? « fragte Brian und schloß die Augen.
    » Jeder Tropfen, den du von mir nimmst, verbindet uns ein bißchen mehr. Ich ziehe dich immer mehr zu mir heran, ohne daß du dein Leben dafür aufgeben mußt. – Außerdem wollte ich nicht riskieren, daß dein Herz auf einmal aufhört zu schlagen. Ich habe dir zuviel Blut genommen. Du hättest eben sterben können. «
    Brian nickte nachdenklich, doch er spürte schon jetzt, wie er wieder kräftiger wurde. Das Blut hatte eine ungeheure Kraft – man hätte wahrscheinlich alle Krankheiten damit besiegen können.
    Aber diese Gedanken verschwammen sofort. Niemand durfte von den Unsterblichen erfahren. Sie würden verfolgt und ausgerottet werden, wenn die Menschheit um die Existenz der Vampire wußte.
    » Wie geht es Gabriel? « fragte Brian, als er sich schließlich erholt hatte. Alex lächelte ihn an – Gabriel war keine Konkurrenz für ihn.
    » Es geht ihm gut. Er liebt das Leben, was ich ihm biete. Er hat zwar immer noch Angst, daß ich ihn plötzlich aus der Wohnung werfe – aber warum sollte ich das schon tun? Ach, und er hat nach dir gefragt. Willst du ihn nicht wiedersehen? «
    Röte stieg in Brians Gesicht. Er hatte bislang nicht gewagt, Alex danach zu fragen.
    » Ja « , sagte er leise. » Natürlich möchte ich ihn sehen. Aber... ist es nicht schmerzhaft für dich? Du weißt doch, daß wir... ich meine, daß wir miteinander ins Bett gehen werden. Ich will dich nicht schon wieder verletzen. «
    Alex lachte gutmütig. » Brian, du bist ein Mensch und du hast menschliche Bedürfnisse. – Außerdem gehe ich auch mit ihm ins Bett, wenn auch nicht, um direkt mit ihm zu schlafen. Aber Gabriel braucht einen Menschen, ich kann ihn nicht ausreichend befriedigen – genauso wenig wie dich. «
    Ein Lächeln huschte über Brians Gesicht. Er konnte Gabriel wiedersehen, konnte seinen zarten Körper spüren, ohne sich Gedanken über Alex’ Gefühle machen zu müssen.
    Ich liebe dich, Alex.
     
     
    Es war schon nach Mitternacht, als Alex in der Dunkelheit von Virginias Schlafzimmer stand und auf ihr friedliches Gesicht hinunterstarrte. Sie schlief ruhig und entspannt, nicht ahnend, daß sich etwas Böses in ihrem Zimmer befand. Alex hörte ihr Herz langsam und gleichmäßig schlagen und lächelte.
    Das Mondlicht schien durch das Fenster herein und tauchte das Zimmer in ein eigenartiges Zwielicht.
    Er hörte ihre tiefen Atemzüge. Leise setzte er sich auf ihre Bettkante und verschloß mit eiserner Hand ihren weichen Mund. Verwirrt schlug sie die Augen auf. Eine schreckliche Panik befiel sie, und selbst, als sie Alex erkannte, konnte sich ihr wilder Herzschlag nicht beruhigen. Das alles erinnerte sie an ihr erstes Zusammentreffen mit diesem wunderschönen Teufel, und in Alex’ Augen sah sie etwas Furchterregendes.
    Trotz der Dunkelheit sah sie seine Augen boshaft funkeln und wußte plötzlich, warum er gekommen war. Sie versuchte seine Hand von ihrem Mund zu lösen, doch sie hatte nicht die geringste Chance. Sein Lächeln entstellte seine ungewöhnlichen Gesichtszüge, als er sich träge zu ihr herabbeugte. Sie begann zu kämpfen, wand sich wie eine Schlange unter seiner gewaltigen Kraft. Doch er senkte unerbittlich seine Zähne in ihre zarte Haut und trank das heiße sprudelnde Blut in vollen Zügen.
     
     
    Ich habe noch einmal über Brians Worte nachgedacht. Vielleicht hat er ja recht. Ich könnte mich mit dem Gedanken, die Menschen seien viel grausamer als wir Vampire, wirklich anfreunden. Und wenn ich so überlege... Ist es nicht auch so?
    Die Angst vor uns ist eh unbegründet. Denn die Menschheit wird sich selbst vernichten – mit einem Lächeln auf den Lippen.
    Oh, ich denke nicht nur sich selbst, sondern alles, die ganze Erde. Was hat sie nicht schon alles angerichtet in ihrer alles in den Schatten stellenden Arroganz?
    Die Menschen sind wahrscheinlich doch die schlimmsten Kreaturen auf diesem Planeten. Thomas Hobbes hat einmal festgestellt, daß der Naturzustand des Menschen ein bellum omnium contra omnes ist. Aber er hätte noch viel weiter gehen können: Denn der Mensch befindet sich in einem Krieg nicht

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