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Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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als ein fester Reif um seinen Hals legte. Alex schluckte krampfhaft.
    Durch den Schleier seiner Tränen sah er Brian auf sich zukommen. Brian, mein sterblicher Geliebter.
    Zärtlich nahm Brian Alex’ Kopf in seine Hände und küßte die blutigen Tränen aus seinem Gesicht.
    » Wenn ich dich anschaue, Alex, dann sehe ich die Macht der Wintersonne « , flüsterte Brian. » Du bist das Licht der Nacht. «
    » Du lügst « , sagte Alex leise.
    » Nein. Du bist die Wintersonne, Alex. «
    Alex sprang auf und stieß Brian zur Seite.
    » Schweig’ « , herrschte er ihn an, doch Brian hielt seinem Blick stand. » Du weißt nicht, was du da sagst. «
    » Nein, du weißt es nicht. Du bist nicht die Nacht, bist nicht das Böse. Wenn ich dich sehe, sehe ich direkt ins Licht. Es ist deine Seele, die scheint, Alex – warum willst du das nicht wahrhaben? Du glaubst, das Böse verkörpern zu müssen, aber du bist nicht schlecht. «
    » Du machst dir was vor, weil du nicht zugeben willst, daß dich das Böse verführt hat. Du bist völlig verblendet, Brian. Du glaubst, das Schöne muß das Gute sein, aber du täuschst dich. «
    » Du bist nicht böse « , beharrte Brian und stand auf. Alex seufzte genervt.
    » Ich verstehe zudem auch nicht, warum ausgerechnet du, der du nicht an Gott und nicht an den Teufel glaubst, mit so einem eingeschränkten Gut-Böse-Denken auftauchst. Das war doch sonst nicht deine Art. «
    » Ich glaube auch nicht, daß wir Geschöpfe des Teufels sind – eher noch die Geschöpfe eines Gottes, wenn es denn einen geben sollte – aber wir sind das Böse auf dieser Welt. Kein mystischer Satan, sondern das reale Böse. Wir bringen den Tod, vergiß das nicht. «
    » Ja, böse. So böse, wie der Tiger, der seine Beute zerreißt, so böse, wie jedes andere Raubtier « , spottete Brian. » Was ist für dich überhaupt gut, und was ist schlecht? «
    Alex schwieg ärgerlich.
    » Du bist nicht teuflischer, als jedes andere Raubtier, nur weil du ein Gewissen hast, welches dir so etwas einreden kann. Ich weiß, daß du das Töten genießt, aber genießt nicht auch der Panther die Jagd? «
    Und plötzlich war Alex ganz dicht neben ihm. Mit einer raschen Bewegung faßte er Brian ins Genick und zwang ihn in die Knie. Erschrocken sah Brian Alex an. Dessen Augen hatten sich verdunkelt – etwas Unheilvolles lag in ihnen.
    Alex faßte noch fester zu, und Brians Lippen entrang sich ein leiser Schmerzenslaut.
    » Warum suchst du dir deine Freunde unter den Raubtieren? Sie sind so schrecklich unberechenbar. «
    » Alex, bitte laß mich los « , stöhnte Brian, aber Alex lächelte ihn nur an. Brian starrte auf die weißen Fangzähne, die deutlich unter der Oberlippe zu sehen waren.
    » Nein... «
    Doch Alex stürzte sich blitzschnell auf ihn. Brian versuchte verzweifelt zu entkommen, aber Alex stieß seine Zähne hart in Brians Hals. Er riß eine große Wunde in das weiche Fleisch, und das Blut sprudelte ihm entgegen. Oh, wie sehr hatte er sich danach gesehnt. Heißes Blut strömte in seinen Mund und erfüllte seinen ganzen Körper mit wachsendem Entzücken. Brians Blut war köstlich.
    Aber Brian wehrte sich heftig. Als Alex schließlich von ihm abließ, kroch er auf allen Vieren davon. Er war zu schwach, sich zu erheben. Benommen faßte er die Lehne eines großen Sessels und versuchte, sich daran hochzuziehen.
    » Warum, Alex « , flüsterte er erschöpft. » Warum? «
    Genüßlich wischte Alex sich ein paar Blutstropfen von den Lippen und seufzte. » Weil es in meiner Natur liegt « , antwortete er dann und folgte Brian. Dieser erschrak heftig, als er Alex’ Hand auf seiner Schulter spürte.
    » Ich werde dich nicht töten, Brian. « Ich liebe dich. Zärtlich zog Alex Brian auf das große Sofa, das neben dem Kamin stand. Das Feuer strahlte eine angenehme Wärme aus – doch Brian zitterte.
    Alex biß sich eine blutende Wunde am Handgelenk und hielt dieses Brian entgegen. Erst wandte Brian den Kopf ab, doch schließlich legte er schwer atmend seine Lippen auf die sprudelnde Quelle. Ein paar Schlucke nur – das würde ausreichend sein. Alex beobachtete seinen Freund entzückt.
    » Genug « , sagte er nach kurzer Zeit sanft und streichelte Brians verschwitztes Gesicht.
    » Das war das erste Mal, daß du mein Blut getrunken hast « , sagte Brian leise.
    Alex schwieg.
    » Hast du es dir die ganze Zeit über gewünscht? «
    Alex sah ihn nachdenklich an. » Ja, ich habe es mir immer gewünscht – aber jetzt weiß ich nicht, ob es

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